Skiflugschanze in Oberstdorf wieder zum Absprung bereit
Die Geiger Unternehmensgruppe setzt in anspruchsvollem
Terrain erfolgreich auf Bauvermessungs- und Maschinen-
steuerungssysteme von Trimble.
Der Winter steckte noch in den Startlöchern, da liefen die Vorbereitungen auf ein besonderes Highlight in der kalten Jahreszeit bereits auf Hochtouren: Nach dem Umbau der Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf wird im Februar 2017 nach vierjähriger Pause der erste Weltcup auf der modernisierten Schanze stattfinden.
Für die umfassende Baumaßnahme, bei der sowohl der Schanzentisch teilweise abgebaut, zurück- und höher gesetzt werden musste, die Räumlichkeiten am Schanzenkopf erweitert als auch das Profil des Aufsprunghanges neu modelliert sowie der Auslaufbereich vergrößert werden mussten, wurde die Geiger Unternehmensgruppe beauftragt. Das ortsansässige Unternehmen ist schon seit 2008 Kunde der Sitech Deutschland GmbH und setzt seit dieser Zeit erfolgreich die Maschinensteuerungs-, Bauvermessungs- und Baustellenmanagementsysteme von Trimble ein.
Komplexer Einsatz in „freier Wildbahn“
Wegen der vielfältigen Aufgaben und der komplexen Geländebeschaffenheit in den einzelnen Bauabschnitten kamen die unterschiedlichsten Vermessungs- und Steuerungssysteme aus dem Hause Trimble zum Einsatz. Im freizugänglichen Lande- und Auslaufbereich der Skiflugschanze war der Einsatz der GNSS-Systeme (GNSS = global navigation satellite system) uneingeschränkt möglich. Diese Systeme können alle weltweit verfügbaren satellitenbasierende Navigationssysteme nutzen und sind auch für zukünftige Systeme wie das europäische Galileo-System vorbereitet.
Schon beim Aushub konnten die Bagger mit GCS900 Dual GNSS dank der Positionierungstechnologie die geplante Geländekontur in nur einem Arbeitsgang erstellen. Neben vielen weiteren Informationen wurden dem Bediener übersichtlich Position, Höhe und Neigung des Löffels angegeben und die Ist- mit der Soll-Position abgeglichen. Auch der ebenso ausgestattet Dozer bewegte sich auf der Baustelle präzise und konnte akkurat arbeiten. Der klassische zeit- und personalintensive manuelle Vermessungsvorgang und das langsame Herantasten an die Endform entfielen komplett.
Dank UTS präzise Positionierung in schwierigem Gelände
Anders verhielt es sich im Bereich des Schanzentisches und dem darunter liegenden Gelände. Aufgrund der starken Neigung und beidseitigen Bewaldung war der Satellitenempfang so stark eingeschränkt, dass das GNSS-System nicht eingesetzt werden konnte. Dennoch musste nicht auf eine entsprechende Positionierung verzichtet werden. Der für alle Steuerungssysteme von Trimble vorgerüstete Bagger wurde mit einem Steuerungstachymeter Trimble SPS930 ausgerüstet.
Das System leistete hier ganze Arbeit und sorgte für größtmögliche Sicherheit bei der Positionsbestimmung in schwierigem Gelände. Die UTS (Universal Total Station) konnte von einem Standpunkt aus den gesamten Hang einsehen und damit die präzise Positionierung des Baggers gewährleisten. Der Steuerungstachymeter Trimble SPS930 wurde neben der Positionierung für den Bagger zusätzlich noch für Aufmaß- und Absteckarbeiten im Hang verwendet, dazu kam eine Einmann-Robotikausstattung zum Einsatz. So konnte ein weiterer Nutzen aus dem Einsatz des Tachymeters gezogen werden.
Gleiche Daten für alle Systeme
Durch den durchgehenden Einsatz von Trimble Technik auf der Baustelle war es möglich, auf allen Systemen mit den gleichen Daten zu arbeiten. Eine einmalige Bearbeitung der Planungsdaten ermöglicht den Einsatz sowohl auf den gesteuerten Baumaschinen mit Trimble GCS900 Systemen als auch den Einsatz dieser Daten auf den Bauvermessungssystemen. Dies bedeutet natürlich, dass nur einmal die Aufbereitung erforderlich ist und außerdem alle Arbeiten auf einer einheitlichen Datenbasis erfolgen.
„Durch den Einsatz der UTS im Bereich des Hanges unter dem Schanzentisch konnten wir auch hier eine Positionierung der Maschine durchführen. Dass dazu noch die Absteckung mit dem gleichen Tachymeter erfolgen konnte, war eine weitere Erleichterung der Arbeiten in diesem anstrengenden Gelände“, lautet das positive Fazit des verantwortlichen Vermessers vor Ort, Dipl.-Ing. Hubert Breyer von der Firma Geiger.