Tunneleinsatz für Kramer 5055e
Der vollelektrische Kramer Radlader 5055e mit einem Schaufelinhalt von 0,65 Kubikmetern ist seit Mitte 2016 auf dem Markt und der weltweit erste elektrische, allradgelenkte Radlader in dieser Größenklasse. Neben der Emissionsfreiheit überzeugt er mit seinen Leistungsparametern, seiner Geländegängigkeit und geringen Servicekosten. Auch der Bedienkomfort entspricht dem konventionellen Modell. Sowohl in der Maschine von Kramer als auch beim Wacker Neuson Elektroradlader WL20e werden zwei Elektromotoren verbaut: einer für die Arbeitshydraulik und einer für den Fahrantrieb. Je nach Einsatz des Radladers wird die Leistung des entsprechenden Motors abgefordert. Der Elektromotor wird über in der Industrie bewährte Blei-Säure-Akkus betrieben.
Bereits seit Januar 2017 ist ein Elektroradlader 5055e von Kramer auf der Karlsruher Tunnelbaustelle beim Bau eines U-Bahn-Tunnels im Einsatz, ein zweiter kam im April dazu. „Da wir untertage in einem geschlossenen Raum und unter Überdruck arbeiten, benötigen wir elektrisch betriebene Geräte, die emissionsfrei arbeiten“, erklärt Robert Schweitzer, Maschineningenieur beim bauausführende Bauunternehmen BeMo Tunnelling GmbH. Gearbeitet wird in Karlsruhe in bis zu 16 Metern Tiefe und unter dem Grundwasserspiegel. Um zu verhindern, dass Grundwasser durch den Kiesboden in den Tunnel eindringt, wird dort ein Überdruck von bis zu 1,3 Bar erzeugt. Dieselbetriebene Maschinen können aufgrund fehlender Belüftungsmöglichkeiten hier nicht eingesetzt werden.
„Der Elektroradlader von Kramer ist mittlerweile 840 Betriebsstunden einwandfrei auf der Baustelle gelaufen und wir sind wirklich begeistert“, sagt Robert Schweitzer. „Dabei sind die Bedingungen hier im Tunnel alles andere als einfach.“ BeMo Tunneling nutzt neben den beiden Kramer Maschinen seit 2016 aufgrund der guten Erfahrungen einen weiteren Elektroradlader, den WL20e von Wacker Neuson, der zunächst gemietet und nun übernommen wurde.