Umfangreiche Erschließungsarbeiten für BBI
FBS-Qualität für Berlin-Brandenburg International (BBI)
Im Zuge der Erschließungsarbeiten für den Bau des Fluhafens Berlin-Brandenburg International (BBI) werden insgesamt ca. 9 Mio. m3 Erdreich auf dem Flughafengelände bewegt. Hierfür lieferte die Berding Beton GmbH 22 km Entwässerungskanäle, 1000 Schachtbauwerke und 35 Sonderbauwerke in Tafelbauweise auf die Großbaustelle.
Sie gilt als größte Baustelle Europas: Auf einer Fläche von rund 2000 Fußballfeldern wird der Flughafen Schönefeld zum Großflughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) ausgebaut. Ab 2012 sollen hier rund 27 Millionen Passagiere pro Jahr ihre Flugreisen antreten können. Bis es so weit ist, werden in Spitzenzeiten bis zu 3000 Bauarbeiter mit der Fertigstellung der verschiedenen Flughafeneinrichtungen beschäftigt sein. Der Ausbau umfasst unter anderem die Erweiterung der Flugbetriebsflächen, den Bau einer weiteren Start- und Landebahn, den Bau eines neuen Fluggastterminals und eine Vielzahl von betriebsspezifischen Gebäuden und Anlagen. Hinzu kommt der Aus- und Neubau der BAB A 113 mit dem Anschluss des Flughafens an das Autobahnnetz. Im Zuge der Erschließungsarbeiten werden insgesamt ca. 9 Mio. m3 Erdreich auf dem Flughafengelände bewegt. Hierfür lieferte die Berding Beton GmbH 22 km Entwässerungskanäle, 1000 Schachtbauwerke und 35 Sonderbauwerke in Tafelbauweise auf die Großbaustelle. Sie entsprechen den erhöhten Anforderungen der Qualitätsrichtlinie der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS) und wurden bei der Fertigung größtenteils mit speziellen Dichtungen und einer Betonrezeptur ausgestattet, die den Einflüssen von Kerosin und Enteisungsmitteln lang anhaltend widersteht. Dies wurde mit einem so genannten Performance Test sichergestellt.
Nach Aussagen des Betreibers soll der neue Großflughafen im Sommer 2012 in Betrieb gehen. In einem ersten Schritt wurde der Flughafen Tempelhof im Oktober 2008 geschlossen. Die Schließung des Flughafens Tegel folgt dann mit der Eröffnung des BBI. Der BBI verfügt über einen sechsgleisigen Bahnhof mit drei Bahnsteigen unter dem Terminal und wird mit einer eigenen Abfahrt an die A 113 angeschlossen.
Hervorragende Werkstoffeigenschaften
Angesichts der hohen statischen, dynamischen und chemischen Belastungen entschieden sich die Planer bei Rohrleitungen und Schächten für den Werkstoff Beton. Insgesamt 22 km Entwässerungskanäle im Nennweitenbereich von DN 300 bis DN 3000, 1000 Schachtbauwerke DN 1000 bis DN 2600 sowie 35 Sonderbauwerke in Tafelbauweise oder Kompaktbauweise mit einem Stückgewicht von bis zu 100 t wurden in verschiedenen Werken der Berding Beton GmbH entsprechend der FBS-Qualitätsrichtlinien gefertigt und von hier aus nach den Vorgaben eines eng gesteckten Terminplans zur Einbaustelle geliefert. „Für die Stahlbetonrohre, die unter den Rollbahnen verlegt wurden, erfolgte im Vorfeld eine besondere statische Berechnung, bei der die erhöhten Anforderungen von Flugzeugverkehrslasten berücksichtigt werden mussten“, erklärt Torsten Zywicki, Berding Beton GmbH. Die sehr hohen dynamischen und statischen Kräfte werden durch die biegesteifen Stahlbetonrohre über die entsprechend bemessenen Auflager sicher in den Baugrund abgeleitet.
Gegen chemische Einflüsse geschützt
Durch den dauerhaften Einsatz von Enteisungsmitteln und die Berücksichtigung von Havariefällen mit ausgelaufenem und möglicherweise brennendem Kerosin sind die Stahlbetonrohre und Schächte auch hohen chemischen Belastungen ausgesetzt. „In aufwändigen Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass die verwendeten Gesteine, aus denen unsere Stahlbetonrohre, Schächte und Bauwerke hergestellt werden, langfristig widerstandsfähig gegen diese chemischen Angriffe sind“, erklärt Torsten Zywicki. In diesem Zusammenhang dürfen natürlich die Dichtsysteme für die Stahlbetonrohre und Schächte auf keinen Fall vergessen werden. Deshalb wurde in Absprache mit dem Dichtmittel-Hersteller eine vollkommen neue Mischungsqualität des Dichtungsmaterials entwickelt, die allen gestellten Forderungen hinsichtlich Beständigkeit gegen Enteisungsmittel und Kerosin entspricht. Zywicki betont in diesem Zusammenhang, dass die ausgeschriebene FBS-Qualität der Stahlbetonrohre die Fremdüberwachung der neu entwickelten Elastomerdichtungen beinhaltet. Ein positiver Nebeneffekt: Der neu entwickelte Dichtungstyp in Zusammenhang mit den FBS-Stahlbetonrohren kann nun auch für weitere Projekte eingesetzt werden.
Die Herstellung und Lieferung der Stahlbetonrohre, Schächte und Sonderbauwerke erfolgte in enger Absprache mit den bauausführenden Firmen. Vor allem im Zusammenhang mit den Sicherheitsbestimmungen der Großbaustelle gab es streng reglementierte zeitliche Vorgaben. So mussten die Transportfahrzeuge per E-Mail angemeldet werden. Für das Befahren des Baustellengeländes und das Abladen der Fracht stand dann jeweils ein Zeitfenster von 2 Stunden zur Verfügung. Trotz dieser strengen Vorgaben wurden alle gestellten Termine eingehalten. Die Beteiligten zogen nach Abschluss der Tiefbauarbeiten ein positives Fazit .n