tHIS Tiefbau Fachforum 2012

Viel Raum für Diskussion: „Nachhaltigkeit im Tiefbau“

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Kaum ein Wirtschaftszweig, der sich nicht damit rühmt, Ressourcen schonend und nachhaltig zu agieren. Im sogenannten Brundtland-Report formulierte eine UN-Kommission für Umwelt und Entwicklung 1987 den Begriff der Nachhaltigkeit wie folgt: Es geht darum, „den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Nachhaltigkeit bedeutet also – egal für welchen Funktionsbereich unserer Gesellschaft – zukunftsgerichtete und langfristig tragfähige Lösungen zu finden.

Nachhaltigkeit – Floskel oder Verpflichtung?

Ist Nachhaltigkeit nun also ehr eine Floskel oder vielmehr eine Verpflichtung zum verantwortungsvollen Umgang mit unser aller gesellschaftlichen Ressourcen? Betrachtet man den Zustand der Kanalisation in Deutschland, wie es die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) in ihrer zuletzt in 2009 durchgeführten Umfrage getan hat, wird um so deutlicher, dass gerade im Tiefbau nachhaltiges Denken dringend gefragt ist. In dieser Umfrage stellt die DWA folgende Fakten zusammen: Es gibt rund 500.000 km öffentliche Abwasserkanäle in Deutschland. Hinzu kommen mehr als eine Million Hausanschlüsse und Grundstücksleitungen. Hiervon weisen rund ein Fünftel Schäden auf, die kurz- bis mittelfristig zu sanieren sind. Im Vergleich zu früheren Umfragen ist keine maßgebliche Veränderung des Schadensumfangs geschädigter Haltungen im bundesdeutschen Kanalisationsnetz erkennbar. Was ist also zu tun, um hier einen Paradigmenwechsel weiter voran zu treiben? Gerade deshalb gewinnt auch im Tiefbau die Prämisse der Nachhaltigkeit von Baustoffen und Bauverfahren zunehmend an Relevanz. Denn es geht darum, die Funktionsfähigkeit unserer unterirdischen Infrastruktur – eines unermesslich wertvollen volkswirtschaftlichen Gutes – dauerhaft zu gewährleisten und somit auch den Bedürfnissen nachfolgender Generationen gerecht zu werden. Und dies ist auch ein wesentlicher Grund dafür, warum tHIS – Das Fachmagazin für erfolgreiches Bauen ein hochkarätig besetztes Fachforum zu diesem thematischen Umfeld ins Leben gerufen hat.

 

 

Der Erfolg gibt uns recht

Nach Einschätzung unserer Leserinnen und Leser ist das tHIS Tiefbau Fachforum längst ein fester Bestandteil der wichtigsten Fachveranstaltungen für den Tiefbau geworden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kommunen, Ingenieur-Büros, Bauunternehmen sowie Baustoffhersteller und Repräsentanten des Handels nutzen im Rahmen dieses besonderen Branchentreffs die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Fachvorträge zu hören und sich intensiv über alle Belange des Tiefbaus mit Gleichgesinnten auszutauschen. Denn nicht nur die Informationen über neue Entwicklungen und Trends im Tiefbau sind beim tHIS Tiefbau Fachforum von besonderer Bedeutung. Auch Benchmarking und Networking funktioniert hier bestens. Lebhaft diskutiert wird nicht nur im Plenum. Besonders in den Pausen fanden die zahlreichen Teilnehmer Zeit für intensive Fachgespräche: „Wie muss ich mit veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen umgehen?“ Welches Sanierungsverfahren ist für meinen Fall das Richtige?“ „Offene Bauweise oder Grabenlos?“ Solche und viele ähnliche Fragestellungen aus dem persönlichen beruflichen Alltag boten genug Stoff für einen intensiven Gedankenaustausch.

 

 

Tiefbau: sachkundig und anschaulich

Als Premium-Partner aus der Industrie haben sich im Frühjahr 2012 die Aco Tiefbau Vertrieb GmbH, die Amitech Germany GmbH, die Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH, die Funke Kunststoffe GmbH, die Hobas Rohre GmbH sowie die Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH für eine Teilnahme an diesem erfolgreichen Veranstaltungskonzept entschieden. Somit war das tHIS Tiefbau Fachforum auch in diesem Frühjahr wieder ausgezeichnet besetzt, um wesentliche Aspekte des Tiefbaus sachkundig und anschaulich abzubilden.

 

 

Nachhaltigkeit im Tiefbau – Ein weiters Feld

Nachhaltigkeit bedeutet gerade im Tiefbau, Systemlösungen nach den anerkannten Regeln der Technik zu entwickeln, die dauerhaft – also über einen angemessenen Zeitraum – tragfähig sind. Einige solcher besonders gelungener Systemlösungen waren Gegenstand der gehaltenen Fachvorträge. Der „Kernfaktor Nachhaltigkeit – Systemketten für eine zukunftsfähige Entwässerungstechnik“ war das Thema des Vortrags von Dipl.-Ing. Markus Blaschke, Aco Tiefbau Vertrieb GmbH. Hier wurden wesentliche Aspekte einer zukunftsgerichteten Entwässerungstechnik präsentiert. Einer Entwässerungstechnik, die besonders im Spannungsfeld von Klimawandel, von demografischem Wandel, von Ökologie und Nachhaltigkeit, bei gleichzeitiger Akzentuierung einer besonderen Kunden- und Serviceorientierung zu einer zielgerichteten Systemkette gebündelt wurde.

„Die rasante Entwicklung von Großrohren aus GFK“ stand im Mittelpunkt des Vortrags von Dipl.-Ing. Uwe Napierski, Amitech Germany GmbH. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und das leichte Handling von GFK-Großprofilen besonders im Tiefbau, aber auch im Kraftwerksbau und anderen industriellen Anwendungsgebieten stießen beim Publikum auf hohes Interesse.

In seinem Vortrag „Sicher in die Zukunft – Duktile Kanalrohre – Einsatz von innovativen Einbauverfahren“ gab Dipl.-Ing. Steffen Ertelt, Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH, einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten des grabenlosen Einbaus duktiler Gussrohre. Interessante Detailinformationen, kombiniert mit anschaulichem Filmmaterial zu konkreten Einbausituationen führten zu einem sehr plastischen Eindruck des Werkstoffs sowie der verschiedenen Verfahren.

„Grundstücksentwässerung – Gestern und Heute“ war das hochinteressante Thema aus dem Hause der Funke Kunststoffe GmbH. In seinem Vortrag widmete sich Dipl.-Ing. Frank Horstmann sowohl den umfassenden regionalen, rechtlichen Grundlagen dieses brisanten Themenumfeldes. Gleichzeitig wurden technische Details, wie die Wahl des richtigen Rohsystems, der Umgang mit Werkstoffwechseln sowie der umfangreiche Themenkomplex Regenwassermanagement ausführlich erläutert.

Die hohe technische Leistungsfähigkeit von GFK-Rohren bei grabenlosen Einbauverfahren skizzierte Dipl.-Ing. Wolf Schrader, Hobas Rohre GmbH, in seinem Vortrag „GFK-Rohrsysteme für grabenlose Anwendungen“. Die besonderen Qualitätsmerkmale dieses leicht zu handelnden Werkstoffs sowohl im Rahmen von Vortriebs- und Microtunelling-Baumaßnahmen als auch bei Relining-Projekten wurden anschaulich präsentiert.

Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Dipl.-Ing. Jörg Brunecker, Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH, zum Thema „Insituform Glasfaserliner erobert den Markt“. Gegenstand dieses Vortrags war nicht nur das jüngste Mitglied der grabenlosen Insituform-Sanierungssysteme. Auch die einzigartige mehr als 40-jährige Erfolgsgeschichte der gesamten Technikfamilie Schlauchlining war Gegenstand dieses anschaulichen, praxisorientierten Vortrags.

 

 

Gastvorträge mit breitem Themenspektrum

Nachhaltiges Bauen hat neben einer ökologischen Dimension auch eine stark ökonomische Komponente. Gerade in Zeiten sehr knapper kommunaler Haushalte ist es für Kommunen um so wichtiger, nicht nur schnelle preisgünstige, nicht langfristig tragfähige Lösungen für Neubau- und Sanierungsmaßnahmen zu finden, sondern diese müssen besonderen Qualitätsrichtlinien genügen, welche an verschiedenen Stellen klar formuliert sind. Nur wenn fachkundig geplant wird und ausreichend qualifizierte Unternehmen qualitativ hochwertige Baustoffe verwenden, kann dies auch langfristig zu einer dauerhaft dichten unterirdischen Infrastruktur führen. Diesem thematischen Umfeld widmete sich Dipl.-Ing. Dieter Walter von der Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau in seinem Gastvortrag „Nachhaltigkeit im Tiefbau, Anforderungsprofile für Auftraggeber, Ingenieurbüros, Planer und Bauüberwacher, ABS, ABV, ABAK.

Dr.-Ing. Matthias Klingel, Regierungspräsidium Freiburg, widmete sich in seinem Gastvortrag dem Thema „Wasserbehörden und Kanalisation“.

 

 

Offene Atmosphäre

Lebhaft diskutiert wurde beim tHIS Tiefbau Fachforum allerortens. So wurde auch die begleitende Fachausstellung der Partner aus der Industrie zum Schauplatz vieler intensiver Fachgespräche. Hier konnte gezielt auch noch die letzte individuelle Detailfrage beantwortet werden, es konnten Exponate in die Hand genommen werden, weiter führendes Informationsmaterial wurde angeboten.

Da tHIS Tiefbau Fachforum hat sich erneut als besondere Informations- und Kontaktbörse erwiesen, wo wesentliche Aspekte des Tiefbaus abgebildet werden. Nahezu alle Teilnehmer zeigten sich begeistert von der informativen, sympathischen Atmosphäre dieses besonderen Branchentreffs und waren einhellig der Meinung gerne wieder an einem tHIS Tiefbau Fachforum teilzunehmen.

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