Wegen Überfüllung geschlossen

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Anders ausgedrückt: Wo viel gebaut wird, entstehen auch viele Abbruch- und Bauabfälle. Die werden, soweit möglich, wiederaufbereitet. Da, wo das keinen Sinn macht, werden diese Abfälle in Deponien verbracht.

Es liegt in der Natur der Sache, dass solche Lagerstätten irgendwann einmal voll sind. Doch viele Kommunen sträuben sich aus Angst vor Bürgerprotesten, neue Deponien einzurichten – die Einrichtung solch einer neuen Deponie kann bis zu zehn Jahre in Anspruch nehmen, wenn Anwohner etwa wegen des befürchteten steigenden Lkw-Verkehrs klagen. Oft müssen Bauunternehmer dann ihren Aushub in weiter entfernte Kommunen entsorgen. Die Folgen sind steigender Verkehr, eine höhere CO2-Belastung, und deutlich steigende Kosten für Bauherren.

Viele Verbände haben schon auf diese Situation hingewiesen, allen voran die engagierte Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Im grün regierten Ländle fallen jährlich mehr als 25 Millionen Tonnen Erdaushub an. Beeindruckende 95 % davon werden derzeit wiederverwertet. Doch bei sich ständig verschärfenden Vorschriften für Recyclingmaterial rechnen Fachleute damit, dass sich das Entsorgungsvolumen in den nächsten Jahren verfünffacht.

Immer mehr der derzeit noch 279 Deponien laufen voll, ohne dass Ersatz in Aussicht ist. Für Baden-Württemberg kann diese angespannte Situation in den nächsten Jahren sogar dazu führen, dass die Bautätigkeit spürbar eingebremst wird – mit drastischen Folgen, etwa zunehmenden Staus und einer rapide ansteigenden Wohnungsknappheit.

Zahl des Monats
27 %
beträgt laut einem von der Bundesvereinigung Bauwirtschaft in Auftrag gegebenem Gutachten der Anteil der Schwarzarbeit im deutschen Baugewerbe.
x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 04/2020

Bagger-Ballett

Lehnhoff Schnellwechsler beim Rückbau einer Autobahnbrücke
Zwei Kettenbagger befinden sich auf der Br?cke, mit hydraulischer Abbruchschere und Abbruchhammer. Zwei weitere Bagger nehmen sich am Boden der abgebrochenen Teile an.

Die A10/A24 zählt zu den befahrensten transeuropäischen Verkehrsachsen. Ihr Ausbau ist ein wichtiges Infrastruktur-Vorhaben. Nun wird massiv gehobelt und da fallen bekanntlich Späne. In diesem Fall...

mehr
Ausgabe 10/2022

Einführung der Mantelverordnung in 2023, Teil 1

Was kommt auf die Bauunternehmen zu?

Die zum 01. August 2023 in Kraft tretende Mantelverordnung soll eine bundeseinheitliche Verwertung von mineralischen Abfällen gewährleisten. Welche Änderungen und Neuerungen auf die Branche...

mehr

Initiative Kreislaufwirtschaft Bau: Fortsetzung der Erfolgsgeschichte mit aktuellen Monitoring-Berichten

„Es ist ein großer Erfolg der deutschen Bauwirtschaft, dass schon heute die ehrgeizigen europäischen Verwertungsziele ab 2020 weit übertroffen werden. Die Bauwirtschaft setzt damit das Anliegen...

mehr

Nichts in Stein gemeißelt

Erfolgreiches Baustoffrecycling im Mauerwerksbau – gesunde Wege zur Kreislaufwirtschaft

Die Stadt als Rohstoffquelle – diese Sichtweise vertritt das sogenannte Urban Mining. Dabei wird der Mensch nicht nur als Verbraucher, sondern ebenso als Produzent wichtiger Ressourcen gesehen. Wie...

mehr
Ausgabe 7/2024

Nachhaltig bauen mit Recyclingbaustoffen

Max Wild bietet mit hochwertigen Sekundärbaustoffen eine umweltfreundliche Alternative

Die Max Wild GmbH mit Sitz in Berkheim, Baden-Württemberg, hat sich auf das Recycling von mineralischem Abbruch- und Baumaterial spezialisiert und arbeitet dieses zu hochwertigen Sekundärbaustoffen...

mehr