Wenn´s eng wird
Slim-Line-Pumpe für Wartungsschächte
In der Regel sind 625 Millimeter mm das Maß aller Dinge. Das gilt sowohl für Mensch als auch Maschine, wenn es heißt, in einen genormten Einstiegsschacht des kommunalen Abwassernetzes abzusteigen. Nur wer schlank genug ist, kann seine „Mission“ erfüllen. Abwasserpumpen in Slime-Line-Ausführung, wie sie das Vertriebs- und Service-Center Süd von ITT Water & Wastewater in Oberschleißheim konfiguriert, sind hier eine interessante Lösung.
Sanierungen am kommunalen Kanalnetz erfordern das Umpumpen von Abwasser, um dessen weitere Entsorgung aufrecht zu halten. Dabei ist das Einbringen von Saughebern eine Möglichkeit, die Aufgabe zu lösen. Die Saugleistung selbst ist aber begrenzt, so dass in vielen Fällen die geforderten Pumpleistungen nicht erbracht werden können. In Wohngebie-
ten ist dagegen der Einsatz von herkömmlichen Pumpenanlagen wegen des be-
trächtlichen Geräteaufwandes und der Geräuschemission nur bedingt oder gar nicht möglich.
Die bewährte Lösung ist eine Abwasser-Tauchmotorpumpe, die durch eine speziell abgewinkelte, kurze Druckleitung in die genormten Einstiegsschächte problemlos abgelassen werden kann. Die 6“-Druckleitung verläuft eng am Motorgehäuse entlang senkrecht nach oben.
Die Basis der Slim-Line-Pumpe von ITT Water & Wastewater bilden die konzerneigenen Flygt Abwasserpumpen N3127, N 3153 und N 3171. Das Pumpengehäuse dieser Tauchmotorpumpen wird für die Konfiguration von den Spezialisten in Oberschleißheim modifiziert. Die seitlich neben dem Motor nach oben geschwungenen Leitungen reduzieren den Gesamtdurchmesser der Flygt Pumpen drastisch. Im Vergleich zur herkömmlichen N 3153 mit einer Breite von 759 mm schrumpft die Slime-Line-Ausführung um fast 22 cm auf 559 mm. Die größere N 3171 erreicht sogar eine Reduktion von über einem halben Meter von 1135 mm auf gerade noch 597 mm. Das Herablassen in genormte Schächte ist problemlos möglich – auch weil die Druckleitungen kurz oberhalb der Pumpe enden und damit den flexiblen Einsatz der transportablen Pumpen nicht einschränken.
N-Hydraulik mit hohen Förderleistungen
Die Flygt Abwassertauchmotorpumpen mit Motornennleistungen von 5,9 kW bis zu 22,0 kW erreichen eine Fördermenge je nach Betriebspunkt und Auslegung von bis zu 140 l pro Sekunde und eine Förderhöhe von knapp 60 m. Diese Leistungen reichen aus, um zum Beispiel bei einer Schachttiefe von 6 m das Abwasser mit einer DN 200 Rohrleitung über eine Distanz von bis zu 100 m mit einer Fördermenge von 130 Liter pro Sekunde umzuleiten. Die in den Pumpen eingesetzte N-Hydraulik ermöglicht einen nahezu verstopfungsfreien Transport.
Die Technologie selbst basiert dabei auf einem offenen Kanalrad mit nach hinten gekrümmten Schaufeln, welches mit einem Gegenring, der eine Führungs- und Entlastungsnut enthält, zusammenspielt.
Dieses ermöglicht einen schnellen Durchfluss der Feststoffe. Deren Konzentration ist durch viele Maßnahmen zur Einsparung von Wasser in den Haushalten und im Gewerbe kräftig gestiegen. Trotz der seit Jahren abnehmenden Abwasserqualität sorgt die N-Technik für einen konstant hohen hydraulischen Wirkungsgrad, der bei den meisten N-Pumpen 80 % überschreitet.
Im Gegensatz zur offenen Wasserhaltung darf die Pumparbeit im Kanalnetz, wenn vom Betreiber gefordert, nur von explosionsgeschützten Pumpen ausgeführt werden. Um eine Gefährdung von Personen auszuschließen, müssen nach der europäischen Richtlinie ATEX die elektrischen wie mechanischen Komponenten und insbesondere der Motor so abgeschirmt sein, dass sich in der Kanalisation befindliche Gase nicht entzünden können. Ein geöffneter Einstiegsschacht, aus dem die Gase entweichen können, wäre somit eigentlich ein Grenzfall. Mit den Slim-Line-Pumpen N 3153 und N 3171 ist der Betreiber auf alle Fälle auf der sicheren Seite, da beide Pumpen der ATEX entsprechen. Darüber hinaus sind die Pumpen für den Betrieb mit dauerhaft aufgetauchtem Motorteil bis zum beginnenden Schlürfbetrieb zugelassen. Ein integrierter Kühlmantel schließt die Überhitzung des Motors aus.n