Wirtschaftliche Großtraktoren kontra Spezialmaschinen
Fendt Praxis-Camp 2010
Das Fendt-Geschäftsfeld „ISU“ (Industrie - Straße - Umwelt) rückt immer stärker in den Fokus wirtschaftlich denkender Kommunen und Bauunternehmer. Grund genug für Fendt, auf der diesjährigen bauma erstmals mit einem eigenen Messestand Flagge zu zeigen. Neben den ausgestellten Exponaten galt das Interesse der zahlreichen Besucher vor allem dem „Fendt Praxis-Camp 2010“. Eine Veranstaltung, die Kunden und Interessenten die 800er und 900er Vario-Baureihe im Einsatz mit diversen Anbaugeräten näher bringen sollte.
Per Los wurden 50 Camp-Teilnehmer ermittelt, die Ende Juni nach Marktoberdorf eingeladen wurden. „Das Interesse an dieser Veranstaltung war so groß, dass die 2000 Anmeldekarten bereits am fünften Tag der bauma vergriffen waren“, bestätigt Thomas Steinheber. Er ist bei Fendt für die Verkaufsförderung des Geschäftsfeldes „ISU“ zuständig. Vor allem Kunden aus den Sparten Tiefbau sowie Garten- und Landschaftsbau sind für die jeweils eintägigen Veranstaltungen gelistet.
Frisch gestärkt starten die 17 Camp-Teilnehmer vom Fendt Forum aus zu einer ausführlichen Werksbesichtigung. Rund 20 000 Besucher pro Jahr nutzen die Chance, von speziell ausgebildeten Fachkräften durch die einzelnen Montage- und Fertigungsbereiche geführt zu werden. Absolutes Highlight ist die im Dezember letzten Jahres in Betrieb genommene Fertigungshalle F2. Auf insgesamt 23 550 m² Fläche entstehen hier unterschiedliche Komponenten und Baugruppen. Die Halle ist mit modernsten Fertigungszentren ausgestattet und entspricht den aktuellsten Erkenntnissen der Lichttechnik, der Belüftung sowie der Wärmerückgewinnung. Der staunende Zuhörer erfährt, dass die Fertigungszeit in F2 von bisher 2 Stunden auf 1 Stunde und 10 Minuten reduziert werden konnte. Dabei liegt die Fertigungskontrolle bei 100% – alleine für das Vario-Getriebe ist eine Testzeit von 40 Minuten angesetzt. In Marktoberdorf laufen pro Jahr etwa 13 000 Schlepper vom Band; im Schnitt 60 bis 70 Stück pro Tag. Dank rationeller Fertigungs- und Montageabläufe benötigt ein Schlepper etwa 14 Stunden bis zur letzten umfassenden Abnahmeprüfung.
Erste Praxiserfahrungen
mit Fendt-Vario-Traktoren
Am Nachmittag wartet auf die Camp-Teilnehmer eine nur wenige Kilometer entfernte Testbaustelle. 6 Großtraktoren der 800er und 900er Serie, bestückt mit einem Reynolds-Schürfkübel-Tandemgespann 7.7 E mit einer Schnittbreite von 2,6 m und einem Ladevolumen von 15,0 m³, einem Krampe-Kipper, einem Beco-Kipper MAXXIM 360 mit 23,5 m³ Ladevolumen, dem Fliegl-Abschiebewagen ASW 248 mit 16 m³ Ladevolumen, einer Stehr-Anbaufräse SBF 24 zur Bodenstabilisierung sowie einer Anbaufräse mit Schneider-Mehrzweckrotor für die Wegsanierung, stehen bereit. Aus diesen 5 Gespannen einschließlich Hydraulikbagger entsteht innerhalb kurzer Zeit eine Erdbaustelle par excellence. Die Teilnehmer sammeln erste Erfahrungen mit dem stufenlosen Variogetriebe, das sie bisher nur aus der Fertigung kennen und staunen über die hohen Leistungsreserven. Auch die ergonomisch gestalteten Fahrerkabinen und die übersichtlichen Bedienelemente finden uneingeschränkt Beifall. „Da kann sich aber so manche Großbaumaschine verstecken“, ist von einem Teilnehmer zu hören, der soeben Eindrücke mit dem Schürfkübel-Gespann und einem 936 Vario sammelt. „Hier wird einem erst bewusst, wie vielfältig ein Großtraktor auf der Baustelle einzusetzen ist“, bestätigt ein Tiefbauunternehmer, der nach zwei Runden vom Fliegl- Abschiebewagen zur Fräse wechselt.
Als Fazit dieser Veranstaltung ist festzuhalten, dass gerade die Vielseitigkeit von Traktoren, gepaart mit überzeugender Leistung und einem von manchen Teilnehmern nicht erwarteten Bedienkomfort den Ausschlag für künftige Anschaffungen liefern. Nicht zu vergessen die sich laufend erweiternde Palette von Anbaugeräten! Die Anschaffungskosten einer Anbaukombination liegen deutlich unter denen für eine nur ab und an benötigte Spezialmaschine. Der geringe Treibstoffverbrauch ist übrigens en weiteres überzeugendes Argument.n