Wo das Leben hinführt

Anke Bracht M.A., Chefredakteurin THIS
© Fräulein Blomberg

Anke Bracht M.A., Chefredakteurin THIS
© Fräulein Blomberg
Günzburg war mir bislang höchstens ein Begriff im Zusammenhang mit dem Legoland. Das sollte sich allerdings auf der Autofahrt zur IFAT Mitte Mai ändern, als meine Sales-Kollegin Barbara Hempel und ich auf der A8 verunglückten. Mit sehr vielen beteiligten Schutzengeln haben wir beide den Unfall fast unverletzt überstanden, wurden jedoch noch ins Klinikum Günzburg gebracht, um gründlich untersucht zu werden. Nachdem man uns entlassen hatte, übernachteten wir in Günzburg und fuhren von dort am nächsten Tag mit der Bahn zurück nach Ostwestfalen. Also keine IFAT in diesem Jahr für uns, dafür ein neuer Ort auf der persönlichen Landkarte – der aber kaum zwei Wochen später sehr präsent in den Nachrichten werden sollte, da Günzburg, wie so viele Orte in Süddeutschland, sehr stark von den Regenwassermassen und Überflutungen betroffen war. Und sicherlich immer noch ist. Denn auch einige Wochen später gibt es immer noch Meldungen aus der gesamten DACH-Region zu verheerenden Überschwemmungen und Hochwasserereignissen.

Die aktuelle Präsenz solcher Starkregen-Ereignisse ist erschreckend und verdeutlicht die Dringlichkeit für Innovationen und Maßnahmen im Bereich Regen- bzw. Oberflächenwasser-Management. Das als „Schwammstadt“ bekannte Stadtplanungs-Konzept zielt auf die Aufnahme und Speicherung möglichst großer Mengen von Regen- bzw. Oberflächenwasser vor Ort, statt diese zu kanalisieren und abzuleiten. Dies soll Überflutungen verhindern oder verringern, das Stadtklima verbessern und die Resilienz von Stadtökosystemen fördern. Grünflächen und Stadtpflanzen verbessern durch eine „Grüne Infrastruktur“ das jeweilige Mikroklima. Alle diese Maßnahmen und Konzepte sind wichtig und notwendig angesichts der fortdauernden Klimakrise.

Dass sich das THIS Extra dieser Ausgabe dem Thema Schwammstadt widmet, mutet unfreiwillig passend an, auch wenn die Schwerpunkt-Themen natürlich bereits mehr als ein Jahr im Voraus geplant werden. Es verdeutlicht aber zugleich die Unberechenbarkeit und Zunahme derartiger folgenreicher Extremwetter-Ereignisse. Umso wichtiger sind alle Innovationen und Bestrebungen, die den CO2-Ausstoß reduzieren, Technologien, Prozesse und Verfahren, durch die nachhaltige Produkte und deren Herstellung gewährleistet werden. Dem Thema Nachhaltigkeit soll zukünftig mehr Raum in der THIS gewährt werden – durch eine eigene Rubrik Nachhaltigkeit. Und wir freuen uns auf Ihre Beteiligung! Sprechen Sie uns an, senden Sie uns Ihr Material und helfen Sie uns, über dieses wichtige Thema möglichst breit und umfassend zu informieren.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dieser THIS-Ausgabe. Bleiben Sie uns gewogen.

Ihre Anke Bracht

4,9 Milliarden Euro ergab die Naturgefahrenbilanz 2023 als Schäden durch Wetterextreme.

© Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

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