Konjunkturprogramme: Konjunkturell wirksam, aber mit Schwächen

Die Konjunkturprogramme der Bundesregierung haben 2009 dazu beigetragen, die Umsatzeinbußen im Wirtschaftsbau wenigstens zum Teil abzufedern. Diese Auffassung vertrat am 6. Januar in Berlin der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Dipl.-Ing. Herbert Bodner anlässlich seiner Jahresauftaktpressekonferenz. Bereits nach drei Quartalen 2009 hätten die Bauausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden um knapp 6 % über dem Vorjahresniveau gelegen. Besonders vorbildlich habe sich der Bund verhalten, der in den ersten drei Quartalen seine Bauausgaben um 16 % gesteigert habe (Länder: + 1,8 %, Kommunen: + 3,3 %). Die noch im Spätsommer geäußerte Skepsis an der Wirksamkeit der Programme habe sich somit nicht bestätigt.

Allerdings sei insbesondere das Zukunftsinvestitionsprogramm zugunsten der Kommunen eher dem Ausbaugewerbe als dem Bauhauptgewerbe zugute gekommen, stellte Bodner fest. Anders sei nicht zu erklären, dass die Umsätze der Unternehmen des Bauhauptgewerbes im öffentlichen Bau in den ersten drei Quartalen mit + 1,4 % deutlich langsamer gestiegen seien als die öffentlichen Bauausgaben. Der Hauptverband führt dies auf die starke Konzentration der Fördermittel auf die energetische Sanierung des kommunalen Gebäudebestandes zurück. Bodner: „Wir hätten uns eine stärkere Einbeziehung der Unternehmen des Bauhauptgewerbes gewünscht.“

Kritisch sieht die deutsche Bauindustrie auch den kleinteiligen Projektzuschnitt des Zukunftsinvestitionsprogramms. Bei 29.000 Projekten und einem Investitionsvolumen von 1,1 Mrd. Euro komme man lediglich auf eine durchschnittliche Projektgröße von etwas mehr als 380.000 Euro, erklärte Bodner. Damit hätten die Kommunen zwar für eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen gesorgt, gleichzeitig aber auch Abstriche an der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Maßnahmen in Kauf genommen. Darüber hinaus sei es dadurch – zumindest partiell – auch zu einer Ausgrenzung der Großunternehmen und des bauindustriellen Mittelstandes bei der Auftragsvergabe gekommen.

[www.bauindustrie.de ]

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Ausgabe 03/2010

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