Konjunkturprogramme stützen Öffentlichen Bau - Krise im Wirtschaftsbau nicht aufgefangen
Die Konjunkturprogramme kommen zwar langsam bei den Bauunternehmen an, die Krise im Wirtschaftsbau können sie aber nicht ausgleichen. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, war der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe auch im Mai 2009 - mit einem Rückgang zum Vorjahresmonat von nominal 3,2 % - weiterhin im Minus. Damit melden die Baubetriebe seit Oktober 2008 - und damit das achte Mal in Folge - rückläufige Auftragseingänge. Auch für die baugewerblichen Umsätze werden seit einigen Monaten negative Veränderungsraten ausgewiesen. Im Mai ging der Umsatz abermals um 4,1 % zurück.
Die Konjunkturprogramme wirken aber zunehmend stabilisierend: Sie konnten zweistellige Einbrüche wie zu Jahresbeginn verhindern. Über den gesamten Zeitraum von Januar bis Mai lag der Ordereingang für alle Sparten aber immer noch um 10,4 % unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum, die Umsätze gingen um 9,2 % zurück.
Der Öffentliche Bau profitierte den zweiten Monat in Folge von den staatlichen Konjunkturprogrammen: Die Betriebe meldeten für den Mai ein Auftragsplus von 3,3 % (Jan.-Mai: - 0,8 %). Die Belebung kam vor allem aus dem Straßenbau: Der Auftragseingang lag im Mai um 17,6 % über dem Wert des Vorjahresmonats. Damit ist der Straßenbau die einzige Bausparte, die für den gesamten Zeitraum von Januar bis Mai ein Orderplus (4,7 %) ausweist. Aber auch im Öffentlichen Hochbau zeigte sich eine positive Entwicklung: Der Auftragseingang stieg um 15,9 % (Jan.-Mai: - 8,5 %). Die Gelder kommen mittlerweile auch bei den Bauunternehmen an: Die Betriebe wiesen im Mai für den gesamten Öffentlichen Bau ein Umsatzplus von 3,2 % aus.
Die Entwicklung im Wohnungsbau scheint sich langsam zu stabilisieren: Die Sanierungsprogramme zur CO2-Reduzierung verhalfen dem Auftragseingang im Mai zu einer Abschwächung des Rückgangs auf 1,1 % (Jan.-Mai: - 5,6 %). Das Umsatzminus fiel mit 3,1 % auch weniger stark aus als in den Vormonaten (Jan.-Mai: - 11,4 %). Aber auch der Wohnungsneubau hat im Mai – allerdings auf niedrigem Niveau - zugelegt: Die Baugenehmigungen stiegen um 6,2 %.
Sorgenkind bleibt nach wie vor der Wirtschaftsbau. Sowohl die Auftragseingänge als auch die Umsätze waren im Mai mit jeweils 10,5 % weiter zweistellig rückläufig. Für die ersten fünf Monate ergibt sich damit ein Umsatzrückgang von 9,4 %; die Aufträge sind sogar um 20,3 % eingebrochen. Auch die Baugenehmigungen machen wenig Hoffnung: In den ersten fünf Monaten ging das Volumen (veranschlagte Baukosten) um 13,1 % zurück.
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