Bauhauptgewerbe Januar 2012: Guter Start ins neue Jahr

- Umsatz um 20 % gestiegen - Auftragseingang um 19 % zugelegt - Beschäftigungsplus von 2,6 %

Das deutsche Bauhauptgewerbe ist gut in das Jahr 2012 gestartet. Die erfreuliche Entwicklung des vergangenen Jahres - die Branche hat 2011 das beste Umsatzergebnis seit Anfang der 90er Jahre erzielt - hat sich auch im Januar fortgesetzt: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lagen im Januar der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe nominal um 19,5 % und der Auftragseingang um 18,6 % über den entsprechenden Vorjahreswerten. Die Zahl der Beschäftigten legte um 2,6 % bzw. 17.800 Personen auf 704.500 Beschäftigte zu. Der Hauptverband führt dies auch auf die gute Witterung und einen zusätzlichen Arbeitstag im Januar zurück.

Triebfeder der Entwicklung im Januar war einmal mehr der Wohnungsbau, der sowohl beim Auftragseingang (+ 34,8 %) als auch beim baugewerblichen Umsatz (+ 28,6 %) die höchsten Wachstumsraten aufwies. Hier schlugen sich die deutlich gestiegenen Baugenehmigungen aus dem Vorjahr nieder: Die Zahl der genehmigten Wohnungen in neuen Wohngebäuden stieg 2011 um 22 %. Insbesondere der Mehrfamilienhausbau profitierte von der gestiegenen Nachfrage nach Sachwerten: Die Genehmigungen legten um 27 % zu.

Positiv war auch die Entwicklung im Wirtschaftsbau: Auftragseingang (+ 12,4 %) und baugewerblicher Umsatz (+ 21,2 %) legten im Januar deutlich zu. Auch die Perspektiven bleiben vorerst positiv: Das Volumen der Baugenehmigungen für Wirtschaftsbauten (veranschlagte Baukosten) ist im Gesamtjahr 2011 um 25 % gestiegen; insbesondere das Segment Fabrik- und Werkstattgebäude zog kräftig an (+ 45 %).

Der Öffentliche Bau profitierte zu Jahresbeginn von Großprojekten im sonstigen Tiefbau: Die Baubetriebe verzeichneten einen starken Anstieg des Auftragseingangs um 19,4 %. Demgegenüber legte der Umsatz nur vergleichsweise leicht zu (+ 5,7 %). Hier wirkten sich der Rückgang der Ordertätigkeit (‑ 3,9 %) und der Einbruch bei den Baugenehmigungen (‑ 18 %) im vergangenen Jahr negativ aus.

Der Hauptverband warnt allerdings davor, diese Zahlen bereits als Trend für das gesamte Jahr zu interpretieren. Der Anteil des Monats Januar am Jahresumsatz liegt nicht einmal bei fünf Prozent. Zudem wurde das Ergebnis durch einen Arbeitstageeffekt beeinflusst: Den Bauunternehmen stand im Januar dieses Jahres ein Arbeitstag mehr zur Verfügung als im Vergleichsmonat 2011 - dies erhöht die Produktion um ca. 5 %. Hinzu kam, dass die Unternehmen im Januar 2012 - das zweite Jahr in Folge - von einem vergleichsweise milden Winter profitierten und die hohen Auftragsbestände abarbeiten konnten. Die witterungsbedingten Einbrüche im Januar der Jahre 2009 und 2010 wurden nahezu ausgeglichen - der Umsatz erreichte mit 4,3 Mrd. Euro wieder das Niveau von Januar 2008.

 

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.

Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de

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