hagebau: Per Ende Mai Umsatzplus in Deutschland von 0,6 Prozent erzielt
Die hagebau Gruppe, Soltau, konnte in den ersten fünf Monaten 2009 das hohe Umsatzniveau des Vorjahres trotz der angespannten Wirtschaftslage halten und in Deutschland sogar noch leicht übertreffen. Das gab die Kooperation aus deutschen und österreichischen Baustoff-, Holz- und Fliesenhändlern sowie Baumarktbetreibern auf ihrer Gesellschafterversammlung in Düsseldorf bekannt. Die Gruppenerlöse stiegen um 0,1 Prozent auf 1,678 Mrd. Euro. In Deutschland verbesserte sich der zentral fakturierte Umsatz (inklusive Beteiligungen) sogar um 0,6 Prozent auf 1,586 Mrd. Euro, wobei die Entwicklung der einzelnen Gesellschafterhäuser regional sehr unterschiedlich war. „Die hagebau trotzt der Konjunkturkrise. Das ist ein Beweis für die hohe Leistungsfähigkeit unserer Unternehmensgruppe“, sagte der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Rolf J. Wertheimer (Baden-Baden), der sein Amt nach 27 Jahren im hagebau Aufsichtrat, davon 14 Jahre als Vorsitzender, an Hartmut Richter (Lübeck) übergab. Zwar musste der Fachhandel leichte Verluste hinnehmen, diese wurden jedoch durch den Einzelhandel und einen beachtlichen Zuwachs bei den Zentrallägern (+ 10,2 Prozent) mehr als ausgeglichen. Der zentral fakturierte Einkaufsumsatz im Fachhandel verringerte sich im Zeitraum Januar bis Mai 2009 um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Baustoffhandel weist ein Minus von 3,6 Prozent aus, damit liegt dieser Geschäftsbereich ebenso über dem Branchenschnitt wie der hagebau Holzhandel. Die von Soltau aus betreuten Holzhändler (inklusive Mitglieder E/D/E und EK/servicegroup) kauften Waren im Wert von 228,4 Mio. Euro über die hagebau Zentrale ein, was einem Rückgang von 2,6 Prozent entspricht. Davon entfielen 171,8 (179,5) Mio. Euro auf reine Holzsortimente. Der Grund für den Rückgang liegt vor allem im Preisverfall für Schnittholz und Hobelware, wobei die Tendenz derzeit jedoch wieder nach oben zeigt. Sehr erfreulich hat sich die hagebau Fliesensparte entwickelt, die das Vorjahresniveau mit - 0,8 Prozent nahezu halten konnte, während die Branche deutlich negativ abgeschnitten hat. Im DIY-Geschäft konnten die Verkaufserlöse der Vertriebslinie hagebaumarkt um 4,1 Prozent gesteigert werden (291 hagebaumärkte, Vorjahr: 293).
Wachstumsimpulse verzeichnete die hagebau auch durch die weiter steigende Standortzahl. Per Ende Mai gehörten der Gruppe 1.201 Betriebsstätten an, davon 1.050 in Deutschland. Heribert Gondert, Sprecher der hagebau Geschäftsführung, begründete die Beitritte mit den überzeugenden Leistungen der Kooperation und deren monetären Auswirkungen für die Unternehmen. Wie auf der Gesellschafterversammlung weiter mitgeteilt wurde, erzielte die hagebau Gruppe 2008 einen zentral fakturierten Umsatz von 3,937 Mrd. Euro (+ 3,5 Prozent). Die Erlöse erreichten damit zum sechsten Mal in Folge ein Rekordniveau. Die Gesellschafter feierten in Düsseldorf zudem einen neuen Höchststand der Erträge in der 45-jährigen Unternehmensgeschichte: Die Kooperation schüttete zum siebten Mal in Folge einen Rekordgewinn aus. Ende 2008 gehörten der hagebau 295 (Vorjahr: 299) Gesellschafter mit 1.180 (1.105) Standorten in Deutschland und Österreich an. Heribert Gondert verwies auch auf die hervorragende Eigenkapitalquote der hagebau, die 2008 von 16,5 auf 20 Prozent ausgebaut wurde.
Der zentral fakturierte Umsatz in Deutschland (inklusive Zentralläger) stieg in 2008 um 3,8 Prozent auf 3,667 Mrd. Euro. Das überdurchschnittliche Wachstum wurde durch den permanenten Ausbau der Kerngeschäfte aber auch durch die Beteiligungsgesellschaften ZEUS sowie deren Tochter A.R.E.N.A., hagebau Österreich und baumarkt direkt erreicht. Der Einkaufsumsatz im Baustoff-, Holz- und Fliesenhandel erhöhte sich um 3,7 Prozent auf 2,241 Mrd. Euro. Wachstumsmotor war der Baustoffhandel mit einem Plus von 5,4 Prozent. Maßgeblich zu der positiven Entwicklung der hagebau Deutschland beigetragen hat auch die Vertriebslinie der insgesamt 294 hagebaumärkte, die ihre Netto-Verkaufsumsätze um 3,8 Prozent erhöhten. „Unsere Position unter den Top 5 der Branche haben wir nachhaltig gefestigt“, sagte Rolf J. Wertheimer. Die 48 österreichischen hagebaumärkte, die wie die deutschen Standorte von der ZEUS betreut werden, steigerten ihre Netto-Verkaufsumsätze 2008 um 3,4 Prozent. Das Geschäftsmodell mit einer ZEUS-Niederlassung in Wien konnte sich erfolgreich am Markt behaupten. „Das Know-how aus Deutschland führte zu einer deutlichen Systemstärkung. Zudem wurden wesentliche Konditionsverbesserungen erzielt“, sagte hagebau und ZEUS Geschäftsführer Michael Baumgardt. Die Integration des österreichischen Einzelhandels habe sich auch positiv auf den Ertrag der deutschen Gesellschafter ausgewirkt. „Eine typische Win-win-Situation.“
Der Umsatz der hagebau Österreich, von der nach wie vor die Fachhändler betreut werden, lag mit 268 Mio. Euro 1,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Baustoffhandel konnte seine Position als Marktführer in der Alpenrepublik halten. Die Zahl der Kommanditisten der 1995 gegründeten hagebau Österreich, an der die hagebau Deutschland zu 50 Prozent beteiligt ist, ging zwar um zwei auf 38 zurück. Positiv entwickelte sich jedoch die Zahl der Standorte, die auf 153 (Vorjahr: 152) wuchs. Trotz der anhaltend schwierigen Wirtschaftslage blickt die hagebau weiter optimistisch in die Zukunft und rechnet 2009 mit einem Umsatz auf Vorjahreshöhe. „Die Wirtschaftskrise ist real, aber bisher im hagebau Einzelhandel überhaupt nicht und im Fachhandel nur in Teilbereichen angekommen“, sagte Rolf J. Wertheimer. Um die erfolgreiche Entwicklung weiterhin zu sichern, setzt die Kooperation auf die Gewinnung von Marktanteilen durch ihre starken Gesellschafterunternehmen, die Erhöhung der Zentralfakturierung auf eine Zielgröße von 70 Prozent und die Akquisition neuer Gesellschafter. „Die Industrie honoriert in erster Linie Wachstum und Marktanteile“, begründete Geschäftsführer Heribert Gondert diese Strategie. Da das Potenzial in Deutschland weitgehend ausgeschöpft ist, will die Kooperation Chancen in Nachbarstaaten nutzen. Gleichzeitig setzt die hagebau auf Kostenreduzierung. Ein großes Potenzial sieht Geschäftsführer Dr. Manfred Toscani in der Logistik. Neben der zentral gesteuerten Beschaffungslogistik, die derzeit von einer eigenen Abteilung in der hagebau Zentrale forciert wird, gestaltet die hagebau zeitgleich die Zentrallagerlogistik um. Wie Dr. Manfred Toscani bekannt gab, fusionieren zum 1.1.2010 die hagebau Zentrallager Logistik und Service GmbH & Co. KG (HZL), Westerkappeln, und das Zentrallager West, Herten. Ab 2011 soll auch das Zentrallager Süd integriert werden, sodass sich dann alle fünf hagebau Zentralläger unter einheitlicher Leitung befinden. „Das wird neben den finanziellen Vorteilen ein Meilenstein für die Steuerung der Warenströme und der Logistik in der Zusammenarbeit mit der hagebau und ZEUS sein“, hob der Geschäftsführer die Bedeutung hervor.
Große Chancen verspricht sich die hagebau auch vom Online-Geschäft, das sich bereits sehr positiv entwickelt hat. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/2009 hat das Beteiligungsunternehmens baumarkt direkt, das die hagebau zusammen mit der Otto group, Hamburg, betreibt, den Umsatz um 13,7 Prozent gesteigert. Die besten hagebaumärkte erzielten Erlöse von rund 200.000 Euro, ein Drittel alle Standorte mehr als 100.000 Euro. Der Erfolg animiert auch immer mehr Fachhändler, die seit Anfang des Jahres Zugriff auf das System haben, sich am Online-Geschäft zu beteiligen. Bereits 83 Standorte sind stark interessiert, 22 nutzen schon diesen Vertriebskanal. Gleichzeitig findet der Internet-Shop www-hagebau.de immer mehr Käufer. Im April 2009 verzeichnete die Website den Spitzenwert von 1,6 Mio. Besuchern. Michael Baumgardt: „Langfristig wollen wir 6 Prozent unseres Umsatzes online machen.“