Bessere Arbeitsbedingungen gefordert

Die Lage am Bau ist durchwachsen. Während Sparten wie der Wohnungsbau in einer tiefen Krise stecken, haben Bereiche wie der Energie-, Kraftwerks- und Infrastrukturbau durchaus noch gut gefüllte Auftragsbücher. „Umso wichtiger ist es, dass in dieser Situation der Staat dafür sorgt, dass die Bauwirtschaft die bestmöglichen Rahmenbedingungen vorfindet“, fordert Martin Steinbrecher, Präsident der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB). Er hat damit insbesondere die nach Ansicht des Verbands zu starren Arbeitszeitvorgaben, das von Bundesarbeitsminister Heil angekündigte „Tariftreuegesetz“ und das Verbot der Arbeitnehmerüberlassung im Auge. Nicht nur bei Bahnbaustellen und Baumaßnahmen an viel befahrenen Straßen sei es häufig nötig, blockweise am Stück zu arbeiten, um z.B. Verkehrsunterbrechungen möglichst gering zu halten. Steinbrecher fordert deshalb eine Anpassung des Arbeitszeitgesetzes an die europäische Rahmenrichtlinie. Wie in anderen Ländern auch, müsse es auch in Deutschland möglich werden, die maximal zulässige Arbeitszeit auf eine ganze Woche zu beziehen statt auf jeden einzelnen Tag.

„Lohndumping und ungeregelte Arbeitsbedingungen gehören längst der Vergangenheit an. Spätestens mit dem branchenspezifischen und dem gesetzlichen Mindestlohn sowie der Allgemeinverbindlichkeit des Bundesrahmentarifvertrages im Bauhauptgewerbe und dem Equal-Pay-Grundsatz durch das Arbeitnehmerentsendegesetz besteht der Bedarf für einen gesonderten Schutz der Mitarbeitenden bei der Arbeitnehmerüberlassung im Baugewerbe nicht mehr“, fasst er zusammen.

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