Langfassung: Schlag das Rad!
Marktübersicht Radlader
Auf dem Freigelände und in den Hallen der bauma 2010 dominierte neben Baggern deutlich eine Maschinengattung: Radlader waren in größerer Zahl als je zuvor vertreten, allein auf dem deutschen Markt partizipieren fast drei Dutzend Anbieter! Und dies betrifft nur rad- und knickgelenkte Radlader, nicht jedoch bremsgelenkte Kompaktlader (Skid-Steer-Lader), die in dieser Marktübersicht keine Berücksichtigung finden.
Bemerkenswert ist die Aufteilung des Marktes: Während die meisten „Global Player“ in ihren Programmen Radlader nur neben vielen anderen Baumaschinen führen, gibt es mehr und mehr kleinere Hersteller, die sich (fast) ausschließlich auf Radlader spezialisiert haben. Dazu gehören Avant und Norcar (Finnland), Ljungby (Schweden), Tobroco (Niederlande) sowie CSF, Fiori, Palazzani und Venieri (Italien). Sämtlich sind diese Firmen inzwischen mit Händlern oder Niederlassungen in Deutschland vertreten. Auf dem heimischen Markt haben sich zudem die Hersteller Ahlmann, Atlas Weyhausen, Fuchs, Kramer, Schäffer, Thaler, Tuchel und Weidemann auf Radlader spezialisiert.
Der deutsche Markt gilt als der wichtigste europäische Markt für kleinere und mittelgroße Radlader, wurden die kompakten Maschinen doch ursprünglich in den 50er und 60er Jahren von Firmen wie Atlas, Frisch, Hanomag, Hatra, Kramer, O&K, Schaeff und Zettelmeyer entwickelt und traten dann ihren Siegeszug rund um die Welt an. Wegen der großen Bedeutung des deutschen Marktes sind hier nahezu alle europäischen Laderfabrikate vertreten, auch wenn die Marktanteile demzufolge oft nur gering sind.
Doch lassen sich Marktanteile heute auch auf andere Weise vergrößern. Der Trick heißt Vielseitigkeit. Dadurch erschließen sich Radlader neue Tätigkeitsfelder und Branchen, beispielsweise Garten- und Landschaftsbau, Kommunal- und Servicearbeiten, Recycling und Energieerzeugung (Biogasanlagen usw.), Wartung und Unterhaltungsarbeiten im Umfeld von Industrieanlagen.
Für die große Vielfalt der zusätzlichen Arbeiten, die sich zum eigentlichen Laden mit der Schaufel hinzugesellen, stellen sowohl die Laderhersteller als auch etliche Spezialfirmen eine breite Palette von Anbauausrüstungen bereit. Viele dieser Ausrüstungen lassen sich im Handumdrehen an die Schnellwechsler der Lader ansetzen, sodass zunehmend mehr Maschinen serienmäßig mit Schnellwechsler und zusätzlichem hydraulischen Steuerkreis für Anbaugeräte angeboten werden.
Aufgrund dieses Wandels ändern sich die Einsatzarten zahlreicher Radlader. Sie arbeiten wesentlich seltener mit einer Schaufel, heben aber stattdessen Lasten mit Palettengabel oder Kranhaken, verfahren mit Lasten oder be- und entladen. Somit werden viele Radlader inzwischen mehr als mobile Hebezeuge, Geländekrane, Umschlagmaschinen und ganz allgemein als Geräteträger genutzt. Das beeinflusst die Weiterentwicklung der Lader und ihrer Ausstattung und reicht in Einzelfällen bis zur serienmäßig vorhandenen Überlast-Warneinrichtung.
Ahlmann
Ahlmann stellte auf der bauma die ersten beiden Radlader der neuen „Boosterline“-Reihe vor. Der AF 1050 wiegt 5,8 t und bietet 48 kW Motorleistung, der AF 1200 mit 6 t Gewicht bringt es auf 55 kW. Beide sind allradgelenkt. Ein Einzel-Hubarm mit neu entwickelter Kinematik soll für mehr Produktivität sorgen, indem die vom Kippzylinder beim Ankippen der Schaufel erzeugte Leistung auf einen Kompensationszylinder übertragen wird, der wiederum die Hubleistung unterstützt.
Bei gleichem Kraftstoffverbrauch soll sich dadurch die Hubleistung um bis zu 50 Prozent erhöhen. Im Monoboom-Ladearm wurden Kipp- und Kompensationszylinder zusammen mit Leitungen, Elektrik und Schläuchen geschützt innen verlegt. Der schlankere Arm verbessert zudem die Sicht. Außerdem wurden die Knicklader der AX-Baureihe zur bauma überarbeitet. Ab sofort steht außer dem Standardarm eine Highlift-Variante zur Wahl, die eine Ausschütthöhe bis zu 2,8 m und Überladehöhe von 3,3 m erreicht.
Ammann Yanmar
Bei Ammann-Yanmar wurde das Radlader-Angebot in der 3,5- bis 4-t-Klasse durch die neue Generation V4-C6 erweitert. Der Knicklader wiegt mit Schutzdach 3,6 und mit komfortabler ROPS-Kabine 3,9 t. Er wird von einem 30 kW starken Yanmar-Motor angetrieben, der sowohl sparsam als auch leise sein soll. Der Schaufelinhalt beträt 0,5 m³, die Nutzlast 1170 kg, die Kipplast 2710 kg in gerader und 2335 kg in geknickter Stellung und die Aushubkraft 2760 kg. Die pendelnde Hinterachse absorbiert Bodenunebenheiten. Zur Standardausrüstung gehören eine Dual-Modus-Drehzahlregelung für sanftes Beschleunigen und automatischen Drehzahlwechsel beim Fahren sowie eine automatische Schaufelrückführung.
Andi
Von Thomas Diering aus Argenbühl werden Andi-Radlader aus deutscher Fertigung vertrieben. Mit elektrischem Antrieb ausgestattet ist der „Andi-Fant“ AF 98 mit 4 Blockbatterien und 98 cm Breite. Als Vorteile des E-Antriebes werden bessere Energieausnutzung, keine Abgas- und geringere Geräuschemissionen, keine Startprobleme bei niedrigen Temperaturen und geringer Wartungsaufwand hervorgehoben. Der Multifunktionslader MTR 23 dagegen wird durch einen Benzinmotor angetrieben.
Atlas Weyhausen
Atlas Weyhausen zeigte auf der bauma den neuen 3,3 t schweren AR 40 mit 0,5 m³ großer Schaufel und 29 kW starkem Perkins-Motor. Die Knickpendelung zwischen Vorder- und Hinterwagen mit ± 12° Oszillation sorgt für besten Bodenkontakt. Die Laderbreite beträgt mit serienmäßigen Reifen der Größe 11.5/80-15.3 nur 1,5 m. Das parallel geführte Hubgerüst mit geschütztem, überarbeitetem hydraulischen Schnellwechsler beschleunigt den Austausch der Anbauwerkzeuge. Ebenfalls neu ist der AR 75 T, der mit seinem um 1200 mm ausschiebbaren Teleskopausleger eine Ausschütthöhe von 4080 mm erreicht, um auch hochbordige Lkw beladen zu können. Er ist mit Z-Kinematik ausgestattet und wiegt 5,6 t. Der Deutz-Motor leistet 55 kW bei 2400 U/min. Der AR 75 T soll ab 2011 in Serie erhältlich sein.
Avant
Avant aus Finnland präsentierte die neue 700er-Serie, die das Programm mit dem 745 und 750 nach oben hin erweitert. Die beiden etwa 1,7 t schweren Knicklader sind nur 1,34 und 1,38 m breit, mit schmaler Bereifung sogar nur 1,02 m. Beide Lader werden von 36 kW leistenden Kubota-Motoren angetrieben. Mit dem 600 mm weit austeleskopierbaren Hubarm heben die Lader mit Zusatz-Kontergewicht bis zu 1,4 t Last und erreichen 3 m Höhe, auch beim Schütten oder Stapeln. Ebenfalls vorgestellt wurde der 525 LPG, ein Multifunktionslader, der mit Propangas angetrieben wird. Mit 1,2 t Gewicht und 2,42 m Länge, 0,99 m Breite und unter 2 m Höhe ist er besonders für Einsätze in Innenräumen geeignet. Die maximale Hubhöhe beträgt 2,79 m, die Motorleistung 17 kW – ohne Dieselemissionen.
Case
Case bietet nun auch für die großen Radlader 521E, 621E, 721E, 821E und 921E als Option eine Joystick-Lenkung an. Die neue Lenkung ist auf der linken Armstütze positioniert. Auf der Vorderseite des Hebels ist ein Schalter für den Fahrtrichtungswechsel angebracht, der bequem mit den Fingerspitzen bedient werden kann. Ein zusätzlicher Kick-down-Schalter befindet sich ebenfalls auf der linken Konsole. Die Joystick-Lenkung ist vor allem bei kurzen Ladespielen mit hoher Wiederholrate eine effektive Verbesserung, z. B. in Steinbrüchen und Sandgruben, beim Schrottumschlag und Recycling. Zudem wurde auf der bauma für drei kleine Radlader mit Monoboom-Hubrahmen aus der Serie 3 eine HTS-Version (High Travel Speed) vorgestellt. Während die Standardmodelle mit zweistufigem Hydrostatikantrieb für bis zu 20 km/h Geschwindigkeit ausgerüstet sind, nutzen die Neuen eine Kombination aus Hydrostatikantrieb und mechanischem Getriebe, was bis zu 35 km/h ermöglicht.
Caterpillar
Die breite Palette von Caterpillar-Radladern wird in Deutschland durch Zeppelin Baumaschinen vertrieben. Der kleinste ist der 906H mit 5,6 t Gewicht und 51 kW Leistung. Er ist auch mit Spezialkabine für den Einsatz in niedrigen Räumen erhältlich. Alle Modelle bis 7 t verfügen über hydrostatischen Antrieb mit zuschaltbaren Differenzialsperren, Knickpendelgelenk und Z-Kinematik. Der Industrielader IT14G mit 8,4 t Gewicht ist mit Parallelhub und Schnellwechsler für den häufigen Wechsel von Anbaugeräten ausgelegt. Die größeren Radlader sind sämtlich auch als High-Lift-Ausführung lieferbar. Klimaanlage, Ride-Control-Dämpfungssystem und Automatikgetriebe sind serienmäßig. Die hydraulische Direktlenkung und elektrohydraulische Vorsteuerung steigern den Bedienkomfort. Mit optionaler AutoDig-Funktion erfolgt der Schaufelfüllvorgang vollautomatisch.
CSF
Kompakte Knicklader von CSF aus Italien werdenunter dem Namen „MultiOne“ von Hesse Baumaschinen vertrieben. Durch die neue GT 900-Baureihe reichen die Gewichtenun von 390 kg bis 2,6 t. Der integrierte Teleskophubarm des neuen GT 950 ermöglicht Hubhöhen von bis zu 3,5 m, wodurch Lkw problemlos zu beladen sind. Für mehr Sicherheit sorgt die serienmäßige Überlast-Warneinrichtung, die sich automatisch aktiviert, wenn die Hinterräder entlastet werden. Dann muss der Fahrer die Ausladung verringern oder die Last absetzen, um ein Kippen zu verhindern. Ein patentiertes Schnellwechselsystem für Anbaugeräte kann hydraulisch verriegelt und direkt vom Fahrersitz aus bedient werden. Die breite Palette an Anbaugeräten ermöglicht vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Doosan
Der koreanische Hersteller Doosan bietet ein Programm aus acht Knickladern mit Schaufelinhalten von 1,5 bis 5 m³. Der neue DL420 ersetzt den DL400. Der 22,3 t schwere Lader wird durch einen 209 kW leistenden Cummins-Motor mit elektronischer Regelung angetrieben. Der Kraftstoffverbrauch soll ca. 7 Prozent unter dem des DL400 liegen. Der DL420 bietet zwei Betriebsarten, 4 m³ Schaufelvolumen und eine Aufbrechkraft von 210 kN. Es stehen vier Fahrstufen vorwärts mit Geschwindigkeiten von 6,5 bis 38 km/h sowie drei Stufen für die Rückwärtsfahrt zur Verfügung. Der DL420 ist mit einem ZF-Drehmomentwandler und ZF-Sperrdifferenzialen ausgerüstet. Ein elektrisches Lenksystem ist optional erhältlich.
Eurocomach
Eurocomach-Radlader des italienischen Herstellers Sampierana sind in Deutschland bei Odenwälder Baumaschinen aus Mörlenbach erhältlich. Das Programm besteht aus sechs Modellen knickgelenkter Lader mit Gewichten zwischen 1,6 und 9 t, die durch 19 bis 92 kW leistende Kubota-Motoren angetrieben werden. Einige der kleineren Lader können mit einem abnehmbaren Heckbagger ausgerüstetwerden, um sie alsMini-Baggerlader arbeiten zu lassen.
Fiori
Die Lader des italienischen Herstellers Fiori aus Finale Emilia werden in Deutschland durch Winfried Anthöfer aus Münster in Westfalen vertrieben. Die Reihe der kleinen knickgelenkten Radlader mit Pendelgelenk wurde durch die neuen Modelle MiniLoad 700 und MiniLoad 1200 ergänzt. Der MiniLoad 700 wiegt 800 kg, sein Kubota-Motor leistet 19 kW. Der Überroll-Schutzbügel ist serienmäßig klappbar, mit schmaler Schaufel beträgt die Durchfahrbreite nur 76 cm. Der MiniLoad 1200 bringt es auf 1,2 t Gewicht und wird vom gleichen Motor angetrieben. Er fährt bis zu 12 km/h schnell und ist 98 cm breit.
Fuchs
Der süddeutsche Familienbetrieb Ludwig Fuchs aus dem Landkreis Augsburg stellt kleine Knicklader mit Motorleistungen von 15 bis 51 kW her. Schon die Kleinsten sind mit einem serienmäßigen Schnellwechsler und automatischer Parallelführung ausgestattet. Auch ein Zusatzsteuerventil für Anbaugeräte ist vorhanden. Der permanente Allradantrieb erfolgt über zwei Hydraulikmotoren.
Föckersperger
Die Firma Föckersperger aus Aurachtal stellte kürzlich den neuen L270 LGP Gas vor. Der flüssiggasbetriebene Lader darf in geschlossenen Räumen arbeiten. Er soll mit 20 kW genauso leistungsstark wie eine Dieselmaschine sein und erreicht eine Geschwindigkeit von 18 km/h und 1000 kg Hubkraft. Bei nur 93 cm Breite bietet er wie die anderen Lader von Föckersperger ein robustes, kippsicheres Gelenk mit bis zu 25 Prozent höherer Kipplast gegenüber vergleichbaren Ladern sowie Knickpendelgelenk und tiefen Schwerpunkt.
Gehl
Gehl bietet eine Baureihe kompakter Knicklader aus fünf Modellen mit Gewichten von 1,4 bis 3,2 t an. Alle Lader sind mit schadstoffarmen und geräuschreduzierten Yanmar-Motoren mit Leistungen von 23 bis 47 kW ausgestattet. Besondere Robustheit soll durch groß dimensionierte Stahldicken, ein geschützt verlegtes Schlauchsystem und Nitro-Stahlzylinder erreicht werden. Zur Standardausstattung zählen ein klappbarer ROPS-Überrollbügel,Joystick-Bedienung undverstellbare Lenksäule sowie bei einigen Modellen eine von der Fahrgeschwindigkeit unabhängig einstellbare Motordrehzahl. Auf Wunsch steht eine komfortable Kabine zur Verfügung.
Hitachi
Zur bauma stellte Hitachi, in Deutschland durch Kiesel Baumaschinen vertreten, eine Reihe neuer, kompakter Knicklader vor, die das Angebot nach unten ergänzen. Die drei Modelle ZW65, ZW75 und ZW95 wiegen 5,1, 5,3 und 6,3 t und bieten 0,75, 0,9 und 1,1 m³ Schaufelinhalt. Die Z-Kinematik optimiert die Sicht auf das Anbaugerät. Die Schaufel kann im 90º-Winkel gekippt werden und so auch für Abzieharbeiten verwendet werden. Dank Selbstsperrdifferenzialen wird auch auf problematischem Untergrund hohe Vortriebskraft erzielt. Der Pendelwinkel der Hinterachse wurde auf gute Stabilität beim Betrieb auf unebenem Untergrund ausgelegt. Auch bei den großen Radladern gab es mit dem ZW330, ZW370 und ZW550 drei Neuvorstellungen, die sämtlich über zwei Betriebsarten verfügen. Darüber hinaus sind der ZW370 und der ZW550 mit einer Traktionskontrolle ausgestattet, die die Motordrehzahl automatisch an die Arbeitsbedingungen anpasst. Der ZW150PL wurde als Super-Highlift-Version mit über 4 m Ausschütthöhe präsentiert.
Hyundai
Vom koreanischen Hersteller Hyundai wurde zur bauma die neue Reihe 9 präsentiert, deren erste Modelle noch in diesem Jahr auf den Markt kommen sollen. Die Serie 9 umfasst alle sechs Modelle der bisherigen Serie 7A mit Gewichten von 9,8 bis 30 t und Schaufelinhalten zwischen 1,8 und 5,4 m³. Die Leistungen der Common-Rail-Hochdruckeinspritzmotoren von Cummins reichen von 92 bis 256 kW. Die vollautomatischen ZF-Getriebe bieten 4 Vorwärts- und 3 Rückwärtsgänge. Das neue Hydrauliksystem ist mit einer Pumpe mit variablem Fördervolumen und automatischem Lastsensorsystem ausgestattet. Der Fahrer kann per Tastendruck zwischen drei Motorbetriebsarten und vier Getriebebetriebsarten wählen. Gegenüber den Ladern der Serie 7A soll eine Kraftstoffersparnis von rund 10 Prozent erreicht worden sein.
JCB
Das Radladerprogramm von JCB umfasst acht Basismodelle und wird noch durch die „Wastemaster“ genannten Varianten für Abbruch und Recycling ergänzt. Die kleineren Hydrostatlader sind kompakt und einfach zu bedienen. Eine Verstellpumpe ermöglicht die stufenlose Geschwindigkeitsregelung für gute Traktion. Die Lader 403, 406 und 409 bieten eine Parallelfunktion mit integriertem Schnellwechsler für diverse Anbaugeräte. Die schwereren Lader sind mit Powershift-Antrieb ausgestattet. Die Lader mit der Bezeichnung ZX für besonders harte Einsätze erzielen durch ihre Z-Kinematik hohe Ausbrechkräfte; der größte ist der 456ZX mit 158 kW Leistung. Seine SRS-Dämpfung („Smoothride-System) sorgt für hohe Fahrgeschwindigkeit bei minimalem Materialverlust. Die HT-Lader sind mit einem High-Lift-Hubgerüst ausgestattet.
Komatsu
Komatsu teilt das Laderprogramm in kleine Kompaktradlader, mittelschwere Lader und Großradlader ein. Die meisten gehören zur aktuellen Serie 6. Die Kompakten sind mit einer EF-Kinematik ausgestattet und bieten Parallelhub beim Staplereinsatz. Die klappbare Kabine erleichtert den Wartungszugang. Die neun mittelschweren Modelle mit Gewichten zwischen 8,7 und 25 t verfügen über hohe Zugkraft und Load-Sensing-System. Die sparsamen Motoren mit hohem Drehmoment stammen aus eigener Fertigung. Fünf Großradlader bis zum WA1200-3 mit 210 t Gewicht beschließen das Programm, dazu werden noch Spezialausführungen für Tunnelbau, Entsorung und Industrieumschlag angeboten. Die Modelle ab dem WA380-6 mit 18 t Gewicht und 142 kW Leistung sind auch als High-Lift-Ausführungen lieferbar.
Kramer
Kramer, zu Wacker Neuson gehörend, stellte auf der bauma die neue Premium-Baureihe der 80er Serie allradgelenkter Radlader vor. Gegenüber den älteren Modellen sollen die sechs neuen Lader 15 Prozent mehr Schubkraft und 10 Prozent mehr Reisskraft aufweisen. Per Knopfdruck kann von Allradlenkung auf Vorderachs- oder Hundeganglenkung umgeschaltet werden, was die Einsatzmöglichkeiten erweitert. Vom 380 an sind alle Kramer-Lader mit dem hydrostatischen Schnellganggetriebe Ecospeed erhältlich, mit dem sich die Geschwindigkeit stufenlos bis zu 40 km/h regeln lässt. Optional kann die Zusatzhydraulik „Power Flow“ gewählt werden, mit der beispielsweise Schnee- oder Asphaltfräsen zu betreiben sind.
Kubota
Kubota vertreibt auf dem deutschen Markt drei knickgelenkte Radlader, nämlich den R310 mit 1,8 t Gewicht und 18 kW starkem Kubota-Motor und die Modelle R420 und R520 alpha. Der R420 alpha mit bis zu 3,7 t Gewicht verfügt über 0,4 m³ Schaufelinhalt, der R520 alpha wiegt 4,3 t und bietet 33 kW Leistung und 0,65 m³ Schaufelinhalt. Schnellwechsler, ein hydraulischer Zusatzsteuerkreis und Load-Sensing-Hydraulik sind serienmäßig. Für erhöhte Sicherheit wurde die hydraulische Hauptbremse mit mechanischer Parkbremse mit einer Nass-Scheibenbremse kombiniert.
Liebherr
Das Liebherr-Programm besteht aus 16 hydrostatisch angetriebenen Radladern vom L 506 Stereo mit 5,1 t Gewicht und 46 kW Motorleistung bis zum 31,4 t schweren L 586 2plus2. Auf der bauma wurde ein neues Industriehubgerüst für die beiden großen Lader L 550 und L 556 2plus2 vorgestellt. Die Kinematik des Hubgerüstes wurde speziell für schwere Ausrüstungen wie Holzgreifer oder Industrieausrüstungen konzipiert. DieGeometrie erlaubt ein besonders hohes Hubmoment und große Kräfte im oberen Hubbereich. Gleichzeitig wurde die Gewichtsverteilung für größtmögliche Nutzlasten optimiert. Das Industriehubgerüst ist serienmäßig mit hydraulischem Schnellwechsler ausgestattet. Die präzise Parallelführung über den gesamten Hubbereich ohne Nachsteuern und die gute Sicht sorgen für entspanntes und sicheres Arbeiten.
Ljungby Maskin
Die Radlader des schwedischen Herstellers Ljungby Maskin werden in Deutschland durch MSB Baumaschinen aus Rostock verkauft. Angeboten werden acht knickgelenkte Modelle, beginnend mit dem L 9 mit 9,5 t Gewicht, 130 kW Leistung und 1,6 m³ Schaufelinhalt. Größter Lader ist der L 30, der 32 t wiegt, 272 kW leistet und 6,5 m³ Schaufelinhalt erreicht. Durch ihre speziellen Parallelhubgerüste sind Ljungby-Lader vor allem für Arbeiten mit Palettengabel, Verladung und Gewinnung, besonders aber für den Holzumschlag geeignet.
New Holland
Das CNH-Unternehmen New Holland unterteilt das Radladerangebot in Kompaktradlader mit Motorleistungen unter 100 PS und größere Radlader. Zu den Kompakten zählenvier Modelle vom 4,8 t schwerenW50BTC mit 38 kW bis zum W80BTC mit 5,9 t Gewicht und 57 kW Leistung. Alle verfügen über einen Einzelhubarm und Parallelkinematik für präzise Gabelpositionierung im gesamten Hubbereich. Der 5 t schwere W70BTC mit 51 kW starkem Motor besitzt einen hydrostatischen Fahrantrieb, der Fahrer kann per Knopfdruck zwischen zwei Einsatzgeschwindigkeiten wählen: Kriechgang mit maximaler Traktion oder Schnellgang. Die Reihe der größeren Radlader umfasst fünf Modelle vom W110B mit 109 kW Leistung bis zum W270B mit 325 kW.
Norcar
Neu auf dem deutschen Markt ist der finnische Hersteller Norcar, dessen knickgelenkte Kleinst-Radlader von Nadler Straßentechnik aus Schweitenkirchen vertrieben werden. Erhältlich sind die vier Modelle 744, 755, 765 und A60 mit 760, 860, 1630 und 1320 kg Gewicht. Die kompakten Lader sind nur 1,01 bis 1,25 m breit, werden von 17,4 bis 28 kWstarken Dieselmotoren angetrieben und fahren bis zu 15 km/h schnell. Der 744, kleinster im Programm, ist mit Antriebs-Brems-Lenkung versehen, die anderen Modelle sind knickgelenkt. Außerdem wird ein ungewöhnlich breites Spektrum von Anbaugeräten angeboten, z. B. auch Asphaltverteiler, Vergusskochereinheit, Böschungsmäher, Heck- und Frontbagger, Häcksler, Bodenfräse und Absander.
Palazzani
Palazzani-Radlader aus italienischer Produktion sind in Deutschland sowohl von A&P-Baumaschinen als auch bei Daniel Schütze in Steinbach-Hallenberg erhältlich. Auf der bauma wurden drei neue Lader vorgestellt. Der PL 155 wiegt 5 t und erbringt 60 kW Motorleistung, der PL 165 mit 5,8 bis 6,2 t Gewicht bietet 62,5 kW. Beide werden von Yanmar-Motoren angetrieben. Größter Neuzugang ist der PL 1105 mit 11,5 bis 12,1 t Gewicht, 106 kW Leistung, 2 m³ Schaufelinhalt und 40 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der Lader verfügt über „Eco-Run“, ein hydraulisches System für die Energierückgewinnung beim Bremsen und Schaufelsenken durch entsprechende Pumpenansteuerung.
Paus
Paus produziert Radlader in drei Bauarten, nämlich robuste Standard-Knicklader, Schwenklader und Teleskoplader mit starrem oder schwenkbarem Telekoparm. Die knickgelenkten Schwenklader SL 755 und SL 1055 bieten große Beweglichkeit für beengte Einsätze. Die Teleskoplader TL 855 und TSL 855 erreichen Hubhöhen von bis zu 4,6 m. Alle Radlader von Paus wurden zur bauma mit neuen geräumigeren Kabinen ausgestattet, die einen deutlichen Gewinn an Fahrkomfort sowie bessereRundumsicht bieten sollen. DieEinstiegsmöglichkeit über zwei Türen bietet Flexibilität und Sicherheit, Belüftung und Heizung wurden optimiert und die Geräuschdämmung verbessert. Eine Klimaanlage ist optional erhältlich.
Schäffer
Von Schäffer aus Westfalen werden seit 50 Jahren Lader gebaut, zum Programm gehören sowohl knickgelenkte Radlader als auch Teleskoplader. Die neuen kleinen Modelle 2436 und 2445 sind kraftvoll, aber leicht. Bei 2,2 t Einsatzgewicht beträgt die Kipplast etwa 1,6 t, die Breite nur 1,02 m, die Fahrgeschwindigkeit 20 km/h. Bei den größeren Maschinen ab dem 5390 Z mit 4,8 t Einsatzgewicht und 63 kW Leistung hat der Kunde zwei Alternativen zur standardmäßigen Zahnradpumpe für die Arbeitshydraulik: Ein Flow-Sharing-Ventil für die bedarfsgerechte Steuerung des Ölstroms oder ein Load-Sensing-System, bei dem über eine Verstellpumpe Arbeitsdruck und Volumenstrom der Belastung angepasst werden.
Terex
Bei Terex gab es zur bauma die Neuvorstellung des TL 310, der die Reihe der zehn Kompaktradlader von 3,9 bis 17,6 t nach oben abrundet. Der TL 310 bietet 3,1 m³ Schaufelinhalt. Der hydrostatische Antrieb sorgt für geringen Kraftstoffverbrauch, der quer eingebaute Motor erlaubt optimale Sicht aus der Kabine. Eine automatische Lüfterumkehrfunktion, ein oben liegendes Großstaubsieb und eine weit aufklappende Motorhaube erleichtern Betrieb und Wartung. Überarbeitet wurde der TL 80 mit 44 kW Leistung und 0,8 m³ Schaufelvolumen. Ladeeinrichtung und Vorderwagen wurden optimiert und ein neues Lenk- und Bremssystem installiert. Proportionale Steuerung der Anbaugeräte, automatische Sperrdifferenziale und ein Load-Sensing-System sind Standard, eine automatische Schwingungsdämpfung ist optional erhältlich.
Thaler
Von Thaler Maschinenbau aus Polling bei Mühldorf am Inn werden knickgelenkte Radlader für den landwirtschaftlichen und kommunalen Betrieb und den Baueinsatz produziert. Alle neun Basismodelle mit Gewichten zwischen 2,1 und 2,3 t und 19,5 bis 38 kW Leistung können speziell für besondere Einsätze modifiziert werden. Vor- und Rückwärtsfahrt werden durch einen integrierten Schalter in der Einhebelsteuerung geregelt. Die automotive Steuerung ermöglicht ruckfreies Fahren.
Tobroco
Kleine Knicklader mit dem Namen „Giant“werden vom niederländischen Hersteller Tobroco gebaut und durch die Eder GmbH aus Tuntenhausen in Deutschland vertrieben. Das umfangreiche Programm umfasst 28 Modelle in den Baureihen D und V mit 0,9 bis 3,4 t Gewicht und 18 bis 44 kW Leistung. Den Antrieb übernehmen ausnahmslos Kubota-Motoren. Eine breite Palette von über 80 verschiedenen Anbauausrüstungen und diversen Schaufeln ergänzt das Angebot. Neu ist der 2,1 t wiegende „Giant“ D337T mit wahlweise 24 oder 33 kW Leistung. Der nur 1,04 m breite Knicklader erreicht maximal 2,8 m Hubhöhe und bis zu 1450 kg Kipplast.
Tuchel
Von Tuchel aus Salzbergen kommt ein neuer Kleinstlader mit Allradantrieb und Allradlenkung, der nur 91 cm breit und ohne Ladearm 2,41 m lang ist, der Tuchel-Trac Quattro. Er wiegt nur 1087 kg, kann mit einem Pkw-Anhänger transportiert werden und mit 62,5 cm innerem Wenderadius auf engstem Raum arbeiten. Dank des starren Rahmens kommt der Lader auf 820 kg Hubkraft und 635 kg Kipplast; die maximale Hubhöhe beträgt bis Werkzeugträger-Drehpunkt 2,41 m. Das neue Konzept bietet folgende Vorteile: keine kippanfällige Knicklenkung, keine Schwerpunktverlagerung durch Lenkbewegungen und keine Bodenschäden wie bei Rutschlenkung.
Venieri
Der italienische Hersteller Venieri stellt knickgelenkte Radlader her, die in Deutschland vom Pirkl Baumaschinen-Service verkauft werden. Das Programm umfasst neun Lader mit Gewichten zwischen 4,4 und 14,6 t, die von Perkins-Motoren mit Leistungen von 40 bis 130 kW angetrieben werden. Die Schaufelinhalte betragen 1 bis 3,5 m³. Die meisten Modelle sind mit Z-Kinematik ausgestattet, der VF10.63 und der VF12.63 weisen Parallelkinematik auf. Außerdem gehört noch ein Minilader zum Programm, der 3,2 t schwere 1.33B mit 0,4 m³ Schaufelinhalt. Der auf der bauma ausgestellte 15.63 mit 16,8 t und 162 kW Leistung, der auch als Hybrid erhältlich sein soll, taucht im deutschen Programm und auf der Webseite nicht auf.
Volvo CE
Volvo CE stellte auf der bauma die beiden im deutschen Werk Konz gebauten 4,3- und 4,8-t-Knicklader L20F und L25F mit 40 und 42 kW starken Volvo-Motoren vor. Die Schaufelinhalte betragen 0,65 und 1,2 m³. Beide Lader verfügen über ein zentrales Knick-Pendelgelenk für hohe Fahrstabilität und Standsicherheit. Zusammen mit Differenzialsperren in Vorder- und Hinterachse sorgt dies für hervorragende Geländegängigkeit und Traktion bei minimalem Reifenverschleiss. Bei 80 Prozent Sicherheit tragen die Lader 1,8 und 2,1 t Last auf der Ladegabel. Ein 3. Hydraulikkreislauf für Schnellwechsler und hydraulische Anbaugeräte ist serienmäßig vorhanden. Der L25F ist mit Parallel- oder Z-Kinematik erhältlich. Außerdem wurde auf der bauma das neue OptiShift-System präsentiert, das bei den Radladern L150F, L180F und L220F Kraftstoffeinsparungen von bis zu 15 Prozent ermöglicht. OptiShift beinhaltet nicht nur einen neuen Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung (Lock-Up) und frei drehbarem Leitrad, sondern auch Volvos patentierte Reverse-by-Braking-Funktion (Rückwärts-durch-Bremsen). Dabei muss der Fahrer beim Wechsel vom Vor- in den Rückwärtsgang, also mehrmals bei jedem Ladespiel, nicht mehr schalten.
Wacker Neuson
Gleich zwei Hersteller von Radladern gehören zur Wacker-Neuson-Gruppe, nämlich Weidemann mit Knickladern, die in gelb-schwarzer Farbgebung auch unter dem Namen Wacker angeboten werden, und Kramer mit allradgelenkten Ladern (siehe bei Kramer). Das Wacker-Programm beinhaltetneun Modelle und reicht vom WL 18 mit 1,8 t Gewicht und 0,2 m³ Schaufelinhalt bis zum WL 57, der 5,8 t wiegt und 0,95 m³ Schaufelinhalt bietet. Die Lader sind mit Perkins- oder Deutz-Motoren mit Leistungen zwischen 19 und 75 kW ausgestattet. Sie bieten hydraulische Vorsteuerung und 100-Prozent-Differenzialsperre. Mehr als 20 verschiedene Anbauausrüstungen, auch für Straßenreinigung und Winterdienst, runden das Angebot ab.
Weidemann
Ein breites Programm kompakter, knickgelenkter Lader wird von Weidemann aus Diemelsee-Flechtdorf angeboten. Die Palette der rot-weißen Lader reicht von 3,13 t Gewicht und 36 kW Leistung bis 8,4 t und 88 kW. Die Firma produziert Radlader für Wacker Neuson in gelb-schwarzer Farbgebung. Dank ihrer kompakten Bauweise, einer umfangreichen Palette von Anbauwerkzeugen und einer flexiblen, leistungsstarken Motorisierung sind die Lader vielseitig einsetzbar.
Der deutsche Markt gilt als der wichtigste Radladermarkt in Europa