Aufwändige Kuppel in Ortbeton
Modernste Moscheebau-Architektur mitten in KölnMit dem Bau des größten islamischen Gemeindezentrums mit Moschee in Deutschland zieht die Türkisch-Islamische Union (Diyanet Isleri Türk Islam Birligi DITIB) die Aufmerksamkeit auf sich. Bis Ende 2011 entsteht ein neues Gemeindezentrum mit über 20.000 m² Brutto-Grundfläche und eine Moschee mit zwei jeweils 55 m hohen Minaretten.
Nach einem Architekturwettbewerb im Jahr 2005, den das renommierte Kölner Büro Paul Böhm für sich entscheiden konnte, begannen die Bauarbeiten an diesem einzigartigen Bauwerk. Neben seiner Größe und exponierten Lage passt sich der Gebäude-Komplex harmonisch an die umgebende Bebauung an. Großflächige Glasfronten sorgen für einen offenen und einladenden Charakter. Es entsteht ein großzügiger Gesamtbau aus Büroräumen, Einkaufs-Magistrale, Versammlungssaal, Innenhof mit Brunnenskulptur und Gebetsraum. Er wird unter einer rund 1.000 m² großen, aufgefächerten und geschwungenen Stahlbetonkuppel mit 34,50 m Höhe exakt nach Mekka ausgerichtet sein und rund 1.200 Muslimen Platz bieten.
Gute Planung von Beginn an
Wegen der anspruchsvollen Geometrie des Stahlbetonbauwerks haben Bauherrin, Architekten und Tragwerksplaner den Schalungslieferanten Doka schon in der Planungsphase hinzugezogen. Die Schalungs-
techniker konnten so bereits zur Rohbau-
ausschreibung wertvolle Hinweise für einen termingerechten Bauablauf und zu wirtschaftlichen Schalungskonzepten einbringen. Damit lag allen interessierten Baufirmen schon in der Submissionsphase ein ausgereiftes Konzept vor, das schließlich zusammen mit der ausführenden Düsseldorfer Bauunternehmung Nuha auf die tatsächlichen Anforderungen abgestimmt und nochmals optimiert wurde.
Geometrien, die es in sich haben
Bauunternehmung Nuha verlässt sich bei der Schalungstechnik für dieses morgenländisch anmutende Gebäude voll und ganz auf die Erfahrung der Fachleute von Doka. Alle Gebäudeteile sind vollständig in Ortbeton auszuführen. Alle Außenflächen – einschließlich der Kuppel – sogar in Sichtbeton, der auf einer Fläche von über 10.500 m² nachträglich gestockt wird. Eine weitere Herausforderung für alle Beteiligten ist das Tragwerk der Kuppel: Fünf über die Höhe allmählich zusammenwachsende Betonschalen bilden die mittlere Kuppel. Die Schalen stehen zu ebenem Boden noch vollkommen unabhängig voneinander. Sie bleiben frei bis zu einer Höhe von 21,00 m, bei gleichzeitigem Aufweiten und Auskragen um bis zu 12,00 m. Erst im obersten Bereich der Kuppel schließen Stahl-Ringverbindungen die Schalen zu einem Gesamttragwerk zusammen. Doka liefert hier neben einem ausgeklügelten Schalungskonzept auch Wandschalungen aus dem Baukasten der Trägerschalung Top 50. Das besonders hoch belastbare Traggerüst Staxo 100 dient zur zuverlässigen Unterstützung der bis zu 1,20 m starken Bauteile.
Für die komplexe Geometrie der Kuppel hat der Doka-Fertigservice mehr als 2.000 m² runde und dreidimensional gewölbte Sonderschalungen maßgenau vormontiert. Bei Sonderschalungen greift Doka immer auf möglichst viele Normteile aus dem Mietpark zurück – das gestaltet die Kosten günstig. Darüber hinaus planen die Schalungstechniker unter Berücksichtigung aller Randbedingungen immer möglichst wenig Schalung ein, bei möglichst häufigem Einsatz, was die Kosten abermals günstig beeinflusst. Die Elemente werden im Doka-Lager zunächst „geparkt“ und mit dem Baufortschritt just-in-time zur Baustelle geliefert. Das schafft Vorlauf und Terminsicherheit für die Planung der Bauleitung. Doka versteht sich als Partner der Baufirmen und möchte zum wirtschaftlichen Erfolg jeder Baustelle beitragen – sei sie auch noch so kompliziert wie hier in Köln.
Auch die Nebengebäude werden komplett mit Doka-Schalung erstellt. Hier setzt Bauunternehmung Nuha Framax Xlife und Dokaflex aus dem Eigenbestand ein.
Traggerüst Staxo 100 überzeugt
Oberhalb der bis zu 7,00 m hohen senkrechten Wandflächen des Gebäudes beginnen ab der Decke über dem Mezzaningeschoss die gewölbten Kuppelschalen. Ab hier ist das Bauwerk in 3,25 m hohe Betonierabschnitte eingeteilt, wobei die Schalung schrittweise auf dem mitwachsenden Traggerüst Staxo 100 aufsetzt. Zunächst dienen dieselben Schalsätze zur Herstellung der geometrisch sehr ähnlichen Abschnitte. Danach erfolgt der Umbau der Elemente für den nächsten Einsatz – mit exakt definierten, aber vor Ort einfach herzustellenden Schnitten.
Das Doka-Traggerüst Staxo 100 dient zu Beginn in den unteren Bauabschnitten noch ausschließlich als Arbeitsgerüst mit sehr geringen Stiellasten. Hier ist allerdings bereits berücksichtigt, dass damit Monate später in bis zu 36,00 m Höhe ohne Umbaumaßnahmen das gesamte Betongewicht aus immerhin 0,50 bis 1,00 m starken auskragenden und schräg geneigten Kuppelabschnitten sicher abgetragen werden kann. Bis zum Einbau der statisch aussteifenden Stahl-Ringverbindungen zwischen den Bauteilen ist das Doka-Traggerüst damit nicht nur für die Schalungsarbeiten ausgelegt, sondern als zuverlässiges Lehrgerüst in das Tragwerkskonzept integriert.
Partnerschaftliche
Zusammenarbeit
Unterstützung in jeder Bauphase: Doka bietet ein maßgeschneidertes Paket an werthaltigen Dienstleistungen. So auch die Erstellung von Einsatzplänen für die dreidimensional gebogenen Flächen der Kuppel. Darüber hinaus war in den wichtigsten Phasen ein kompetenter Doka-Schalungskoordinator vor Ort. In konstruktiven Gesprächen wurden die Schalungs- und Ablaufplanung sowie der Materialabruf konkretisiert. Der zeitweise Einsatz eines erfahrenen Doka-Richtmeisters gab der Baustellenmannschaft Sicherheit im Umgang mit den nicht alltäglichen Schalungsgeometrien. Auf all diese Dienstleistungen zur Unterstützung der Arbeitsvorbereitung und Bauleitung legte man besonderen Wert.
Nuha-Projektleiter Gani Nuha fasst die bisherigen Erfahrungen mit Doka positiv zusammen: „Ausschlaggebend für die Auftragsvergabe durch uns an Doka war deren umfassendes Projekt-Know-how und die jahrelange kompetente Zusammenarbeit bei bereits abgewickelten Projekten – eine Partnerschaft auf Gegenseitigkeit.“
30 Jahre verbindender Dialog
Seit fast 30 Jahren ist der muslimische Verband Türkisch-Islamische Union (Diyanet Isleri Türk Islam Birligi) mit ihren muslimischen Religionsgemeinschaften, ihren Gemeindezentren und Gebetsräumen weit über Köln hinaus fester Bestandteil Deutschlands. Im Stadtteil Ehrenfeld ist sie mit ihrer Gemeinde und ihrem Bildungswerk ein religiös-gesellschaftlicher Akteur und darin seit jeher im verbindenden Dialog aktiv. Die bisher genutzte alte Fabrikanlage entsprach keinesfalls mehr den Anforderungen und dem Leistungsprofil der ansässigen Orts-Gemeinde und der Funktion als Dachverband – daher der Neubau.
[www.doka.de]