Bauunternehmer wickeln 9 von10 Einkäufen über den Fachhandel ab

Spezialisierter Fachhandel, Baustoff-Fachhandel, Baumarkt oder Direktvertrieb: Bei vielen Produkten haben Bauunternehmer die Wahl zwischen verschiedenen Bezugsquellen. Welche davon werden am häufigsten genutzt? In einer Untersuchung von BauInfoConsult wurden Bauunternehmer in telefonischen Interviews darum gebeten einzuschätzen, wie groß in der Regel die Anteile der verschiedenen Distributionswege an ihren Einkäufen sind.

Das Ergebnis zeigt: Ein durchschnittlicher Bauunternehmer bezieht 59 Prozent seiner Einkäufe vom spezialisierten Fachhandel und 27 Prozent vom professionellen Baustoff- und Holzhandel. Über den Direktvertrieb bekommen die Unternehmen nur ein Zehntel des eingekauften Materials, der durchschnittliche Anteil des Baumarkts als Einkaufsort ist gänzlich marginal.

Dabei fällt auf, dass Bauunternehmer, die über 50 Prozent ihres Umsatzes im Neubau erwirtschaften, im Durchschnitt einen dreimal so großen Einkaufsanteil per Direktvertrieb beziehen als ihre Kollegen mit über 50-prozentigem Umsatzschwerpunkt im Sanierungssektor. Dagegen wickeln die auf Sanierung spezialisierten Bauunternehmer fast drei Viertel ihrer Einkäufe über den spezialisierten Fachhandel ab, während die überwiegend im Neubau tätigen Firmen nur die Hälfte ihres Materials auf diesem Weg einkaufen. Schließlich werden viele Materialien im Neubau in größeren Mengen benötigt - dadurch lohnt sich der Direktvertrieb mehr.

So weit, so gut - doch wie sehen die Ergebnisse nicht als Durchschnittswert, sondern bezogen auf alle Antworten aus? Hier zeigt sich das Übergewicht des Fachhandels noch deutlicher: Zwei Drittel der Bauunternehmer gaben an, dass sie überhaupt nichts direkt vom Hersteller beziehen. Dass sie nie einen Baumarkt betreten, ließen sogar ganze 85 Prozent der Bauunternehmer verlauten. Dagegen sind über zwei Drittel der Befragten Kunden im spezialisierten Fach­handel. 38 Prozent der Befragten kaufen ausschließlich in derartigen Fachgeschäften.

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