Ganz großer Wipper
Wolffkran präsentiert größten europäischen WippkranWeltweit wächst die Nachfrage nach speziellen Kranen für den Hoch- und insbesondere den Kraftwerksbau. Wolffkran hat genau für diesen Markt den neuen Wolff 1250 B entwickelt – und vermeldet nicht nur wegen dieses neuen Modells einen positiven Ausblick auf das Geschäftsjahr 2009.
Weltweit wächst der Hunger nach Energie, rund um den Globus sind zahlreiche neue Kraftwerke geplant. Kein Wunder, dass Wolffkran eine wachsende Nachfrage nach Kranen beobachtet, mit denen diese Kraftwerke gebaut werden können. „Die Dimensionen im Kraftwerksbau erfordern insbesondere Wippkrane, da man sonst mit der speziellen Architektur nicht klarkommt“, erklärt Dr. Peter Schiefer, geschäftsführender Gesellschafter von Wolffkran. So zielt der Kranhersteller mit dem neuen Wolff 1250 B genau auf diesen Markt: Der neue Kran mit einem maximalen Nutzlastmoment von 1500 mt ist der derzeit größte Wipper eines europäischen Herstellers. Der 1250 B kann bis zu 60 t heben und bietet eine Ausladung von bis zu 80 m. Er erreicht freistehend eine maximale Turmhöhe von 90 m; soll er verfahrbar sein, kann der Turm immer noch 75 m hoch sein. Auch dank des kompakten Gegenauslegers – er ist nur 9,8 m lang – kann der Wolff 1250 B freistehend in einem Kühlturm stehen.
Effizienz im Fokus
Gerade im Kraftwerks- und Hochhausbau ist die Hubgeschwindigkeit ein wichtiger Aspekt der Effizienz. Dank des neu entwickelten Hubwerks mit einer Leistung von 132 kW erreicht der neue Wipper im 1-Strang-Betrieb eine Hubgeschwindigkeit von bis zu 190 m pro Minute.
Zudem ermöglicht das leistungsoptimierte Einziehwerk im Teillastbereich einen Zeitgewinn von bis zu 40 %. Auch die Seilwickelkapazität von fast 1 Kilometer ist auf den Einsatz bei hohen Gebäudehöhen ausgelegt: Sie reicht im 1-Strang-Betrieb für Gebäudehöhen bis 800 m, im 2-Strang-Betrieb bis 400 m und im 3-Strang-Betrieb immer noch für 260 m. Um den Aufwand für die Umscherung in eine zwei- oder dreifache Seileinscherung zu reduzieren, verfügt der 1250 B zudem über eine neu entwickelte Umscherhilfe.
Für einfachen Transport und schnelle Montage
Trotz seiner Größe soll der 1250 B innerhalb von zwei Tagen aufgebaut werden können. Um dies zu ermöglichen, wiegt keine Baugruppe mehr als 15 t. Alle Teile lassen sich durch Steckverbindungen schnell montieren, zudem gewährleistet ein neues Verbindungskonzept die schnelle Montage der Maschinenplattform. Das Drehteil des Krans kann bereits vor der endgültigen Installation elektrisch gedreht werden, eine neu eingeführte Montagehilfswinde vereinfacht das Einscheren aller Seile. Trotz aller Neuheiten – der Wolff 1250 B entstammt dem gleichen Baukastensystem wie alle anderen Wolff-Krane. So findet man im großen Wipper die gleiche Sicherheitssteuerung wie im kleinsten Modell der Produktpalette.
Mietgeschäft sorgt
für Umsatz
Vier bis fünf Krane vom neuen XXL-Wipper will Wolffkran noch in diesem Jahr bauen. Die ersten sind bereits verkauft, einer wird schon im Herbst 2009 auf einer Kraftwerksbaustelle in Wilhelmshaven zu sehen sein. Dr. Peter Schiefer betont: „Wir sind gerüstet, zehn bis 15 Stück im Jahr zu bauen.“ Keine Utopie, auch in Zeiten der Wirtschaftskrise. Denn laut dem Wolffkran-Gesellschafter kann man sich über mangelnde Aufträge nicht beschweren: „Wir haben schon im Sommer 2008 wegen der Krise auf die Bremse getreten, und unter anderem Leiharbeiter entlassen. Doch inzwischen fahren wir unsere Produktion wieder hoch. Vielleicht haben wir sogar zu stark auf die Bremse getreten, denn wir überlegen zur Zeit, wieder neue Leiharbeiter einzustellen.“ Schiefer betont, dass es immer noch Märkte gibt, die gut laufen. Dazu gehört Deutschland, oder auch die Schweiz, in der es laut Schiefer so läuft, „als wenn es keine Krise gäbe“. Einen Grund für den Erfolg sieht der Geschäftsführer auch im Mietgeschäft – auch der neue Wolff 1250 B wird in die hauseigene Mietflotte aufgenommen. „Wir erwarten, dass das Mietgeschäft in den nächsten sechs Monaten noch deutlich steigen wird“, so Schiefer. „Denn die Bauunternehmen erhalten jetzt schon wieder Aufträge, trauen sich aber noch nicht, in den Kauf eines neuen Kranes zu investieren. Also mieten sie die benötigten Maschinen.“ Zurzeit kann Wolffkran daher mit einer heute eher selten zu hörenden Prognose aufwarten: Aller Voraussicht nach wird der Umsatz wie im letzten Jahr wohl wieder im dreistelligen Millionenbereich liegen.
Dipl.-Ing. Olaf Meier,
Mönchengladbach