Geschäftslage bei Steine und Erden
S & E Konjunkturbericht 2. Quartal 2009Geschäftsklima
Anhand des saisonbereinigten und geglätteten ifo-Geschäftsklimaindex ist die konjunkturelle Entwicklung in den einzelnen Sparten von S & E im zweiten Quartal 2009 unterschiedlich zu beurteilen: Während vor allem bei Zement, aber auch bei gebranntem Kalk die ifo-Kurve nach unten zeigt, was eine erneute konjunkturelle Verschlechterung bedeutet, ist in den übrigen Sparten eine konjunkturelle Seitwärtsentwicklung, bei Ziegelprodukten und Baukeramik ein Anstieg der Konjunkturkurve zu beobachten (Abb.).
Aktuelle Geschäftslage
Die aktuelle Geschäftslage wurde von den Testfirmen – mit Ausnahme für Zement sowie Erzeugnisse aus Beton, Zement und Gips – während des gesamten zweiten Quartals noch häufig als schlecht beurteilt. Das gilt vor allem für gebrannten Kalk, wo nahezu neun Zehntel der Firmen das Urteil „Geschäftslage schlecht“ abgab. Als befriedigend erwies sich zuletzt nur die geschäftliche Situation bei Zement sowie Erzeugnissen aus Zement, Beton und Gips.
Produktion
Die Produktion war bei Zement im Juni, bei gebranntem Kalk im April und Mai häufig rückläufig. Eine Zunahme der Produktionstätigkeit gab es dagegen teilweise in den übrigen Sparten, so vor allem bei Ziegelprodukten und in der Herstellung von sonstiger Baukeramik (April und Mai), Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips (April) sowie auch – in geringerem Umfang – bei Natursteinen (Mai). Die Produktionspläne der Werke für die nächsten drei Monate sehen lediglich in der Be- und Verarbeitung von Natursteinen einen nennenswerten Produktionsanstieg vor, demgegenüber rechnet jeder zweite befragte Ziegelhersteller mit einem Produktionsrückgang.
Fertigwarenlager
Die Fertigwarenlager erwiesen sich – soweit solche üblich – nur bei den Ziegeleien und den Herstellern von sonstiger Baukeramik, und zwar auf breiter Front (bei vier Fünfteln der Werke) sowie weniger häufig bei Natursteinen im Urteil der Testfirmen als zu groß.
Auftragseingang
Die Entwicklung der Auftragseingänge im Quartalsverlauf war von Sparte zu Sparte, von Monat zu Monat und auch von Firma zu Firma teilweise recht unterschiedlich. Steigende Auftragseingänge in allen drei Monaten des Berichtsquartals hatten die Ziegeleien, die Hersteller von Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips sowie die Natursteinwerke. In den anderen Sparten waren die Auftragseingänge großteils rückläufig. Einen starken Rückgang mussten vor allem die Zementwerke im Juni sowie die Hersteller von gebranntem Kalk im April und Mai hinnehmen.
Auftragsbestand
Die Auftragsbestände waren in nahezu sämtlichen Sparten mehr oder weniger häufig rückläufig, bestenfalls stagnierten sie zum Quartalsende, wie bei gebranntem Kalk, Ziegelprodukten sowie Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips. Bezüglich der Beurteilung der Höhe der Auftragspolster durch die Testfirmen dominierten in den meisten Fällen diejenigen Firmen, die mit ihrer Auftragslage nicht zufrieden waren. Das gilt ganz besonders für die Herstellung von gebranntem Kalk, aber auch für Ziegelprodukte sowie – im Quartalsverlauf zunehmend – auch für Erzeugnisse aus Beton, Zement und Gips.
Geschäftsaussichten
Was die weiteren Geschäftsaussichten betrifft, so überwiegen überall die negativen Stimmen. Relativ am zahlreichsten sind die Firmen, die mit einer Geschäftsverschlechterung in den nächsten sechs Monaten rechnen, unter den Ziegeleien zu finden, nämlich 38 %, gefolgt von den Zementherstellern (35 %).