Halber Preis – doppelter Spaß
Netbooks im Vergleich
Faul auf dem Sofa liegen und dabei arbeiten – geht das? Mit den kleinen Netbooks schon. Sie sind eine willkommene Alternative, wenn man es bequem mag. Doch können die „Kleinen“ auch genug?
„Arbeitshaltung liegend“
Ich mache mich lang, winkele die Beine an, schnappe den Asus Eee PC R101. Mit einer Diagonale von 25 Zentimetern liegt er gut auf meinem Schoß. Ich klappe den weißen Mini-PC auf, drücke Start. Ein echtes Leichtgewicht in stabilem Gehäuse, nur ca. 1350 Gramm schwer. . ..ist er überhaupt an? Ich höre nichts...doch das Startmenü erscheint. Verblüffend leise der Kleine. Einloggen, surfen, Mails abrufen, Musik hören. Noch 330 Minuten Laufzeit meldet die Akkuanzeige. Als Ausdauerathlet geht er nicht durch. Da ich nur selten länger als drei Stunden weit entfernt von einer Steckdose arbeite, fällt dieser Fakt für mich nicht so sehr ins Gewicht. Anstandslos erledigt der Prozessor seine Aufgaben. WLAN- Verbindung hervorragend. Ruckelfrei kommen YouTube Videos rüber. Auffallend flach liegen bei diesem Eee-Modell die Tasten. Trotzdem lässt es sich gut tippen. In Grenzen hält sich die Wärmeentwicklung. Bei einer längeren Dauernutzung auf der Couch oder im Bett jedoch würde ich ein kleines Netbook-Tischchen und für besseren Komfort eine Mini-Reisemaus empfehlen.
Asus
Der Asus Eee PC R101 verfügt über Webcam, zwei USB-Anschlüsse, SD Karten Slot, VGA-Ausgang; Mikroeingang und Tonausgang sind in einem Slot. Ausgerüstet ist der 10 Zoller mit dem Intel Atom N450 Prozessor und integrierter Intel GMA 3150 Grafikeinheit. Mein Netbook hat einen 1 GByte DDR2 Arbeitsspeicher sowie 160 GByte Festplatte. Auf Bluetooth und Windows 7 Starter musste ich verzichten. Asus liefert es mit Windows XP Home aus. Wer schicke Farbe mag und mehr Leistung abrufen will, findet sicher Gefallen an dem Asus Eee PC 1015 PE Seashell Series. Dieses Netbook erscheint rein optisch einen Tick wertiger und Dank Soft-Oberfläche bleiben auch hier keine Fingerabdrücke auf dem Gehäuse. Bluetooth und der sechs-Zellen Lithium-Ionen (5.200 mAh) Akku mit mehr als zehnstündiger Laufzeit sind Pluspunkte. Ebenso 3 x USB sowie die 250 GB Festplattenkapazität. Auch klanglich bringt der größere Bruder für mich hörbar mehr Volumen – doch man sollte das Preis-Leistungsverhältnis nicht vergessen.
Samsung
In der gleichen Gewichtsklasse und auch mit Windows 7 Starter bewegt sich das Samsung N 150. In diversen Foren loben etliche Nutzer speziell die Verarbeitung. Das kann ich bestätigen. Sie ist sehr gut. Nichts klappert. Das matt glänzende Gehäuse sieht recht edel aus. Man muss keine Befürchtung haben, dass die Oberfläche verschmiert oder verkratzt. Ein hübscher Kontrast bildet die weinrote Leiste über den Seitenrändern
MSI
Der Hersteller MSI versucht mit dem Modell Wind U160 einen weiteren Schritt, um sich gegen seine Netbook-Mitbewerber durchzusetzen. Der 10,1-Zoller bekam einen goldenen Anstrich und MSI stellt als Vorzüge eine Batterielaufzeit von bis zu 15 Stunden, sowie ein extra großes Touch-Pad heraus. Das Wind U 160 wiegt ca. 1200 Gramm.
HP
In den Farben Blau, Rot, Silber und Schwarz bietet HP sein Netbook Mini 210 an. Hier mögen das nicht entspiegelte Display und die Lüftergeräusche bemängelt werden, ansonsten finden es zahlreiche Käufer in Bezug auf Design und Verarbeitung Top. Gern wird es aufgerüstet und der Arbeitsspeicher mit einem weiteren 1 GB-Riegel ergänzt. Aber das ist natürlich auch bei vielen anderen Netbooks möglich.
Fazit
Im Vergleich zu den größeren Brüdern, den 15,4 Zoll Notebooks sind die 10,1 Zoll Netbooks nur halb so schwer und halb so teuer. Wer lieber bequem und öfter mobil arbeiten will, für den hat dieses Argument Gewicht. Vor dem kleineren Bildschirm zu arbeiten oder Videos zu schauen wird nach längerer Nutzung ermüden. Man sollte ihn deshalb als Ergänzung sehen, die allerdings doppelt Spaß machen kann.
Jan Westphal
www.janwestphal.com
Anstandslos erledigen die „Kleinen“ ihre Aufgaben ...
