Hohe Anforderungen
und kurze Bauzeit

Das komplexe Ausstellungsgebäude VitraHaus in Weil am Rhein

Das Gebäudeensemble, das den Vitra Campus in Weil am Rhein bei Basel bildet, zeigt das Interesse des Stuhl- und Möbelherstellers an Design und Baukunst. Einige der wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen Architektur wie Frank O. Gehry, Tadao Ando und Zaha Hadid haben auf dem Firmengelände sehenswerte Bauwerke verwirklicht und tragen somit zu einer weltweit einmaligen Sammlung bei.

Komplex aufgestapelt

Nun wurde das Vitra Design Museum um ein weiteres Highlight bereichert, ein Ausstellungsgebäude mit Cafe sowie Präsentations- und Meetingräumen: Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, verantwortlich für das als „Vogelnest“ bekannt gewordene Olympiastadion in Peking, haben beim so genannten VitraHaus mehrere Satteldachhäuser zu einem eigenständigen Gebäudekomplex aufgeschichtet. Insgesamt zwölf Stahlbetonkörper, jeder bis zu 50 m lang, verschmelzen hierbei zu einem 20 m hohen, außergewöhnlichen Gebilde mit komplizierten Verschnitten und über 15 m frei auskragenden Bauteilen. Hinzu kommt, dass die unterschiedlichen Querschnitte teilweise gestauchte und damit gekrümmte Formgebungen aufweisen.

 

10 Monate Bauzeit

Dem Rümminger Bauunternehmen Implenia gelang es, den Rohbau mit einem engagierten Baustellenteam in nur 10 Monaten Bauzeit fertig zu stellen. Maßgeblich dazu beitragen konnte die Peri Schalungs- und Gerüstlösung, bei der die Schalungs-Ingenieure sämtliche geometrische und statische Anforderungen berücksichtigten. Dazu wurden die komplexen Bauwerksdaten durch geeignete Grundriss- und Schnittführungen logisch aufbereitet und in baustellengerechte Schalungspläne umgesetzt. Dadurch ließ sich eine einfachere Realisierung auf der Baustelle erreichen. Auch flossen hier bereits in der Planungsphase sämtliche
relevanten Sicherheitsaspekte mit in die Überlegungen ein.

 

Anpassung mit System

Die Herstellung der einzelnen Betonkörper erfolgte in aufgelöster Bauweise – zunächst der Boden, anschließend die Wände und zuletzt das Satteldach. Dieses war aufgrund seiner tragenden Funktion ebenfalls massiv in Stahlbeton auszuführen. Zum Schalen der Dachflächen mit unterschiedlichen Neigungen zwischen 6 und 42 Grad wurden Peri-Gespärreeinheiten gebildet. Hierbei konnte auf standardisierte, mietfähige Systembauteile aus dem Peri Vario GT 24 Wandschalungssystem und dem Variokit Ingenieurbaukasten zurückgegriffen werden: SRU Stahlriegel und SLS Schwerlastspindeln sowie entsprechende Verbindungsteile. Die Lastabtragung in die Bo-
denplatte erfolgte zuverlässig über eine variable Peri Up Traggerüstkonstruk-
tion, welche sich der Bauwerksgeometrie optimal anpassen ließ – bei kürzester Montagezeit.

Da die zwölf Baukörper in fünf Höhenlagen angeordnet sind, waren im Anschluss an die fünf Basisbauwerke für die weiteren Bodenplatten insgesamt vier Trag- und Arbeitsebenen in Höhen zwischen 3,50 m und 14,80 m auszubilden. Die dabei auftretenden Betonier- und Verkehrslasten ließen sich mit dem Multiprop System und – insbesondere bei großen Höhen – mit dem Peri Up Modulgerüst sicher in den Untergrund und auf die darunter befindlichen, geneigten Dachflächen ableiten.

Hierzu fanden ebenfalls Gespärrekonstruktionen aus SRU und SLS Systembauteilen Verwendung. Aufgrund der im Grundriss schiefwinklig zueinander angeordneten Gebäudeelemente machten die ständig wechselnden Aufstandsflächen bei jeder Arbeitsebene kontinuierliche Anpassungen der modularen Traggerüstsysteme notwendig. Im Bereich der Wandunterstützungen mussten Linienlasten bis zu 70 kN pro Laufmeter berücksichtigt werden. Der modulare Aufbau und das metrische Raster des Peri Up Modulgerüstsystems erlaubten es hierbei, die Tragkonstruktion optimal an die Kräfte und die geometrische Situation anzupassen. Beim VitraHaus-Projekt erwies sich die gewählte Abstufung der Horizontalriegellängen von 25, 50, 75 und 150 cm als die beste und anpassungsfähigste
Lösung.

 

Zeit und Kosten sparen

Die Verwendung von standardisierten Systemteilen aus dem breiten Peri Geräte- und Systemprogramm brachte der Baustelle gleich drei entscheidende Vorteile. Vorteil 1 – Wirtschaftlichkeit: Weitgehend mietbare Bauteile reduzierten die Gesamtkosten gegenüber Sonderlösungen. Vorteil 2 – Planungssicherheit: Typisierte Bauteile und Verbindungen vereinfachten auf der Basis von vorhandenen Zulassungen und Typenprüfungen den prüffähigen, statischen Nachweis. Vorteil 3 – Effizienz: Modulare Baukastensysteme mit leichten Einzelteilen und standardisierten Verbindungen durch Bolzen und Federstecker sorgten für eine einfache und Zeit sparende Montage auf der Baustelle.

[www.peri.de]

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