Mehr barrierefrei gebaute Projekte im Nichtwohnungsbau

Barrierefreie Anforderungen ans Wohnen sind eine Herausforderung für den Wohnungsbau. Doch auch im Nichtwohnungsbau kommt man an Barrierefreiheit nicht vorbei - und das gilt nicht nur für öffentliche Gebäude, sondern in zunehmendem Maße auch im Wirtschaftsbau. Das belegt eine aktuelle Umfrage unter Bauunternehmern und anderen Akteuren der Branche zur Barrierefreiheit im öffentlichen und gewerblichen Bau. In öffentlichen Gebäuden und Arbeitsstätten ist der barrierefreie Zugang per DIN-Norm vorgeschrieben - hier sind die öffentlichen Bauherren im Zugzwang, ihre Gebäude den Standards gemäß zu bauen oder zu modernisieren. Kein Wunder also, dass auch die befragten Bauakteure bei Projekten der öffentlichen Hand häufig mit Barrierefreiheit konfrontiert werden:

Im Mittel schätzten die Bauunternehmer, dass im Jahr 2010 ein Drittel ihrer Projekte im öffentlichen Nichtwohnungsbau Maßnahmen zur Erreichung oder Verbesserung der Barrierefreiheit beinhaltete. Den zukünftigen Anteil von barrierefreien Baumaßnahmen in ihren Projekten im Jahr 2016 setzen die Bauunternehmer mit fast zwei Dritteln an. Die Architekten gaben bereits für 2010 ihren Umsatzanteil barrierefrei gebauter Projekte 59 Prozent an - als Planer arbeiten die Architekten ja meist schon an Bauprojekten, die Verarbeiter erst in der Realisierungsphase in den Folgemonaten zu Gesicht bekommen. Im Wirtschaftsbau zeigt sich dagegen erwartungsgemäß: Barrierefreiheit ist noch keineswegs die Regel: Nur in jedem sechsten oder siebten Bauprojekt im gewerblichen Hochbau werden Aspekte der Barrierefreiheit mitberücksichtigt, so die Erfahrung der Befragten. Im Gegensatz zu den öffentlichen Bauherren stehen die Unternehmen nicht unter Zugzwang, die schrankenlose Begehbarkeit ihrer Gebäude zu ermöglichen.

Doch auch hier kündigt sich ein Umdenken an: Die Akteure erwarten, dass sich der Anteil ihrer gewerblichen Aufträge, bei denen Barrierefreiheit mitberücksichtigt wird, in den nächsten fünf Jahren verdoppelt. Im Jahr 2016 würde somit bei fast jedem dritten gewerblichen Bauprojekt barrierefrei geplant und gebaut.

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