Ultra-Schall-Messtechnik USM
Erstarrungsende von Beton direkt auf der Baustelle messen
Beim Bauen werden zunehmend fließfähige und komplexe Betonrezepturen eingesetzt. Aufgrund ihrer Vielfalt lässt sich für den Frischbeton das Erstarrungsende nicht präzise vorhersagen.
Die genaue Bestimmung des Erstarrungsendes ist jedoch entscheidend für den Baufortschritt – und für die Belastung der Schalung. Bisher musste das Erstarrungsende per Knetbeuteltest und Daumendruck nach DIN 18218:2010-01 erraten werden. Die Stärke des Daumendrucks ist jedoch individuell, folglich muss mit einem 25%igen Sicherheitsfaktor gearbeitet werden. Das summiert sich gerade bei großen Bauwerken zu teuren „Leerzeiten“.
Echtzeit-Angaben
Aus der Forschung ist der Zusammenhang zwischen der Hydratation beim Abbinden und der Schallgeschwindigkeitsveränderungen beim Frischbeton bekannt. Meva – bereits Initiator und aktiv beteiligt an der Neudefinition der DIN 18218 Frischbetondruck – gab den Anstoß, theoretisches Wissen aus der Forschung in eine praxistaugliche, baustellengerechte Lösung umzusetzen. Das Ergebnis ist ein tragbares, batteriebetriebenes Messgerät, dessen Bedienung einfacher nicht sein könnte.
Am tatsächlich verwendeten Beton gemessen
Das USM-Gerät wird mit dem tatsächlich angelieferten Frischbeton befüllt und die Ultraschallmessung gestartet. Das Reflektionsverhalten der Ultraschallwellen lässt eine präzise Messung des Erstarrungsendes zu. Das Gerät misst in Echtzeit, d.h. braucht der Beton 5 Stunden bis zum Erstarren, so zeigt die Messung effektiv 5 Stunden an. Es wird nichts simuliert oder hochgerechnet und das Ergebnis wird klipp und klar in Stunden und Minuten angezeigt. Diagramme deuten ist nicht nötig. Dadurch dass mit dem tatsächlich angelieferten Beton gearbeitet wird, entstehen keine Abweichungen.
Meva USM für alle gängigen Betone
Das USM-Gerät ist nicht auf bestimmte Rezepturen beschränkt, es misst alle gängigen inklusive selbstverdichtende und fließfähige Betone. Darüber hinaus bietet es eine Reihe von Vorteilen:
n Es wird nicht nur der Mörtel gemessen, sondern der Frischbetondruck mit allen Zusatzstoffen, Verflüssigern usw., wie er in die Schalung kommt, also die echte Betonmischung – und somit gib es echte Ergebnisse.
n USM liefert belastbare und zuverlässige Daten. Sicherheitsaufschläge und Zeitverlust entfallen.
n USM steigert die Sicherheit und Qualitätssicherung. Gegenprüfen lassen sich z.B. die Herstellerangaben zum Erstarrungsende, welches beim Hersteller oft bei anderen Temperaturen gemessen wird als die auf der Baustelle tatsächlich herrschenden. Aufgrund der zuverlässigen Echtdaten lassen sich die Grenzen der Schalungsbelastung ausnutzen – und vor allem einhalten.
n Gerade bei hohen Wänden und größeren Baustellen werden beträchtliche Zeitgewinne erzielt.
n Auch Betonfertigteilhersteller profitieren von der neuen USM-Messtechnik, weil sie wie das Bauunternehmen auf der Baustelle das Erstarrungsende zuverlässig ermitteln können und vom Zeitgewinn profitieren.
Das Forschungsprojekt
Das Projekt, d.h. die Umsetzung der Forschungsergebnisse in eine praxistaugliche Lösung wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen des ZIM-Programmes gefördert. Beteiligt an dem Projekt waren und sind: Das Institut für Massivbau an der TU Darmstadt, Fachgebiet Werkstoffe, auf Forschungsseite, die Riese Electronic GmbH in Horb/Neckar als Entwickler und Produzent für die Geräteelektronik, die Meva Schalungs-Systeme GmbH in Haiterbach als Initiator und Ideengeber für eine baustellengerechte Lösung, die sich ohne Förderung an dem Projekt beteiligt hat.
[www.meva.de]
Die Erstarrungszeit
direkt messen