Umweltgerechtes Bauen in Indien

Palais Royale in Mumbai setzt Maßstäbe

Indiens Metropolen erfahren einen rasanten Bauboom, insbesondere die Millionenstadt Mumbai. Hunderte neue Bauwerke befinden sich in Planung oder werden schon realisiert – von mittelhoch bis Wolkenkratzer. Baugebiete sind die Stadtmitte, die früheren Fabrik- und Mühlengebiete und der Distrikt Dharavi.

Eines der auffälligsten Hochhäuser ist das Palais Royale. In ihm werden ein Hotel, ­Büros und Appartments untergebracht werden. Mit über 320 m Höhe soll es nach seiner Fertig­stellung im Jahr 2010 ein Wahr­zeichen der Stadt werden. Der Entwick­ler Shree Ram Urban Infrastructure hat für das Bauvorhaben eine „LEED platinum certi­fi­cation“ vom indischen Green Building Council (Rat für umweltbewußtes Bauen) erhalten und will neue Maßstäbe für das Wasser- und Energiemanagement, für die Abfallverwertung und Emissionsreduktion setzen. LEED steht für Leadership in Energy and Environmental Design und ist ein international anerkanntes Bewertungssystem für die Umweltfreundlichkeit von Gebäuden. Die Überwachung erfolgt durch das US Green Building Council in den USA.

Meva Schalungslösungen werden beim Palais Royale für alle Ortbetonarbeiten eingesetzt – für Schächte, Wände, Decken, Stützen und Unterzüge. Die Meva Scha­lungen tragen wesentlich zum Umweltschutz bei, weil ihre 100 % holzfreien Vollkunststoff-Platten Sondermüll vermeiden.
 

MAC, das automatische

Klettersystem

Zwei MAC-Einheiten – MAC steht für Meva Automatic Climbing (automatisches Klettern) – werden auf der Baustelle für die beiden Aufzug- und Treppenschächte eingesetzt. Zum Schutz der Arbeiter ist die Klettereinheit komplett eingehaust. Da MAC keine Nachlaufbühnen braucht, können die Deckenarbeiten sofort im Anschluss an das Klettern erfolgen. Die Hydraulik stützt sich auf Kletter- und Schubverzahnungsbalken innen im Schacht und hebt die gesamte Einheit in einem Zug nach oben. Jeder Hydraulikzylinder ist für 20 Tonnen ausgelegt und mit Sicherheitsvorkehrungen wie Rückschlagventil und Rückschlagsperre ausge­stat­tet. Die Kletterbalken stützen sich gegen bereits gehärteten Beton, was die Sicher­heit und Schnelligkeit beim Kletter­vorgang optimiert.

3-Wege-Justierung

Eine Zwischenplattform auf der Innenseite verschafft Zugang zur 3-Wege-Justiereinheit, mit der die Schalung bis auf +/- 3 mm genau ausgerichtet wird. Das reduziert den Zeitaufwand noch weiter.

 

AluFix

Als Schalung bei MAC werden hier AluFix-Elemente mit einer Höhe bis 3 m eingesetzt. Sie werden direkt an die Träger der Klettereinheit gehängt. Zum Ein- und Ausschalen wird die Schalung ganz einfach von Hand heran- und weggefahren. Es ist kein Spezial­werkzeug erforderlich. Die Bewehrungsarbeiten finden unter optimalen Bedingungen statt; eine Zwischenplattform erhöht zudem die Sicherheit beim Arbeiten.

 

Auf dem Dach der Klettereinheit

Da die gesamte Klettertechnik im Gerüst der Einheit verankert ist, ist das Dach der Klettereinheit frei von einem Klettermast und sonstiger Mechanik. Dadurch ist auf dem Dach viel Arbeits- und Lagerfläche verfügbar, z.B. für die Bewehrung. Die Öffnun­gen in der obersten Abdeckung sind auf ein Minimum reduziert; das erhöht die Sicherheit und erleichtert das saubere Betonieren mit Einfülltrichter – ohne das Risiko, dass Beton in die Klettereinheit gelangt. Die Betonpumpe und der Betonverteiler können auch in MAC integriert werden.

Die Deckenschaltechnik

Mit jedem Kletterschritt am Schacht folgen sofort die Deckenschalarbeiten. Das Decken­schalsystem MevaDec, das einen rekordver­dächtigen 3-Tage-Zyklus pro Decke am Burj Dubai – dem höchsten Bauwerk der Welt – erzielte, kommt auch beim Palais Royale zum Einsatz. Für das Umsetzen der Deckenschalung steht keine Kranzeit zur Verfügung; die Elemente, Träger und Stützen werden von Hand bewegt. Der Fallkopf ermöglicht das frühzeitige Ausschalen der Elemente und Träger; die Stützen bleiben zur Nachunterstützung stehen.

100 % holzfreie Vollkunst­stoff-Platte

Herkömmliche Sperrholzplatten überleben nur eine begrenzte Zahl Einsätze als Schalungshaut. Sie müssen dann ausgebaut und wegen ihrer Phenolharzbeschichtung als Sondermüll entsorgt werden. Das ist umweltschädlich, auf der Baustelle zudem platz- und zeitraubend. Am Palais Royale hat man sich deshalb für die 100 % holzfreie Vollkunststoff-Platte entschieden, die seit dem Jahr 2000 in allen Meva Systemen eingesetzt wird. Da diese Platte unbegrenzt einsatzfähig ist, bleiben der Baustelle Plattenwechsel, Unterbrechungen im Bauablauf, Platzprobleme und Personaleinsatz erspart. Bei der alkus werden baustellentypische Beschädigungen direkt auf der Baustelle repariert; gereinigt wird ebenfalls vor Ort – mit einem 500-bar-Hochdruckreiniger.

[www.meva.de]

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