Das Wasser bleibt im Stadtgebiet
Über 10 Jahre wartungsfreier Betrieb mit Drainfix Clean in WalldorfDas Regenwassermanagement im Neubaugebiet Walldorf-Süd stellt durch die Versickerung des anfallenden Niederschlagswassers vor Ort ein gutes Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung und den Schutz der Umwelt dar.
Im Neubaugebiet Walldorf-Süd wird das Niederschlagswasser in Filtersubstratrinnen Drainfix Clean gesammelt, gereinigt und vor Ort versickert.
© Hauraton
Ein Paradebeispiel für nachhaltiges und zukunftsweisendes Regenwassermanagement ist das Neubaugebiet Walldorf-Süd. Von der Stadt Walldorf im Jahr 2010 erschlossen, liegt es in einem Wasserschutzgebiet der Klasse III B. Aufgrund der Lage sind besondere Maßnahmen für den Schutz des Grundwassers erforderlich. Sämtliches anfallendes Niederschlagswasser bleibt im Stadtgebiet und wird vor Ort versickert.
Entsprechend komplex war die Erschließungsplanung des ersten Bauabschnitts, mit der zu dieser Zeit Dipl.-Ing. Arno König beauftragt war. Inzwischen konnte auch der zweite Bauabschnitt im Neubaugebiet Walldorf-Süd mit dem Regenwassermanagement von Hauraton abgeschlossen werden.
Ein Fraunhofer-Modellprojekt als Vorbild
Das Gebiet sollte so erschlossen werden, dass das Regenwasser vor Ort verbleiben kann. Vom Fraunhofer-Institut in Malsch bei Karlsruhe war ein Modellprojekt entwickelt worden, bei dem Schmutzwasser wie auch Regenwasser mittels Unterdruckentwässerung gesondert gefasst und behandelt wird. Diesem Prinzip sollte das Konzept der Stadt Walldorf folgen.
Das System Drainfix Clean funktioniert seit vielen Jahren wartungsfrei.
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Die Rinnen bieten ausreichend Retentionsraum für die Niederschlagsereignisse und können viel Wasser aufnehmen.
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Es gab damals auch Überlegungen, gesammeltes Regenwasser zu nutzen – eine schwierige Herausforderung. Denn 2010 war es noch nicht so leicht, die Sicherheit gemäß der gesundheitlichen Rahmenbedingung für die Nutzung in Wohngebäuden zu garantieren. Für das aufwendige Projekt waren feste gestalterische Vorgaben wie Straßenverlauf und Bebauungsflächen zu berücksichtigen; diese waren im Bebauungsplan vorgegeben. Daneben gab es aber auch Freiflächen, Kinderspielplätze oder landschaftliche Ausgleichsflächen. Nach Süden wird das Neubaugebiet von einer Landstraße und einem parallel verlaufenden Lärmschutzwall begrenzt.
Die erste Überlegung, das Niederschlagswasser über schöne Grünflächen – Mulden – versickern zu lassen, stellte sich als problematisch heraus. Denn aufgrund der Gestaltung des Lärmschutzwalls als flaches, unauffällig in die Landschaft integriertes Bauwerk reichte die mögliche Muldenfläche nicht mehr aus.
Ein brandneues System ohne Zulassung
Es musste eine andere Lösung gefunden werden, durch die das Niederschlagswasser dezentral versickert – unmittelbar dort, wo es anfällt. Das Wasser wurde somit direkt an der Straße gesammelt. Entweder musste es dann über vier bis fünf Meter breite, parallel verlaufende Muldensysteme versickert oder aber über Rinnensysteme gefasst werden.
Zum damaligen Zeitpunkt gab es am Markt nur ein System, das in Betracht kam: Das neu entwickelte Drainfix Clean Filterrinnensystem von Hauraton. Problematisch daran war: Dieses Filterrinnensystem war zwar technisch ausgereift, aber die Zulassung stand noch aus.
Für den vom Hauraton-Filterrinnensystem überzeugten Arno König bestand die Herausforderung nun darin, ein System in die Planung einzuführen, dass eigentlich (noch) nicht eingesetzt werden konnte. Um es dennoch zu ermöglichen, nahm er die Mühe einer Einzelfallbewertung auf sich. Dabei konnten Regierungspräsidium und Landratsamt davon überzeugt werden, dass das neue Filterrinnensystem von Hauraton alle Anforderungen erfüllt und dauerhaft gut zu bewirtschaften ist. Auf dieser Grundlage wurde eine Sondergenehmigung mit diversen Auflagen erteilt.
Durch die Regenwasserbehandlung in den Filterrinnen können Freiflächen genutzt werden
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Gereinigtes Wasser wird unter anderem in unterirdischen Rigolen gesammelt und versickert vor Ort.
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Auflagen, Auflagen, Auflagen ...
Beim Neubaugebiet Walldorf-Süd handelt es sich um ein reines Wohngebiet. Deshalb war davon auszugehen, dass keine größeren Schadstoffmengen zu bewältigen sein würden. Das Land Baden-Württemberg verlangt jedoch vor dem Einleiten von Regenwasser in das Grundwasser eine Reinigung über den Oberboden oder über ein Substrat.
Bei einer Reinigung über den Oberboden wäre die erforderliche Versickerungsleistung nicht erreicht worden. Darüber hinaus war seitens der Stadt Walldorf ein hundertjähriges Regenereignis für die Bemessung zugrunde gelegt worden. Selbst auf den ausgewiesenen Baugrundstücken ist ein zehnjähriges Niederschlagsereignis zu bewirtschaften – viele Herausforderungen, die nicht einfach zu bewältigen waren. Letztendlich ließen sich alle Vorgaben mit dem Drainfix Clean System und Muldenrigolen umsetzen.
Die zweite Baustufe
Nun, über zehn Jahre später, wurde die zweite Baustufe umgesetzt – wieder mit der Hauraton Filterrinnenlösung, da in der verstrichenen Zeit keinerlei Probleme bei der Bewirtschaftung aufgetreten waren. Arno König: „Die Füllung der Rinnen hat sich wie prognostiziert verhalten – ja sogar noch besser. Es wurden nicht zu viele Fremdstoffe abgelagert. Der Bewuchs und die Biologie, die sich über die Jahre entwickelt hatten, zeigten, dass das System zuverlässig funktioniert. Deshalb wollte man im zweiten Bauabschnitt beim gleichen bewährten System bleiben.“
Erweiterte Prioritäten
Natürlich haben sich in der Zwischenzeit die Vorgaben verändert. Die Anforderungen etwa an die Wartung waren damals zweitrangig, im Vordergrund stand die zuverlässige Versickerung. Wichtig war auch das Verhalten der Lösung in einem Katastrophenfall, zum Beispiel bei einem Ölunfall. Was ist in einem solchen Fall zu tun, um das System wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen? Auch hierfür hatten sich die Drainfix Clean Filterrinnen mit einem guten Konzept präsentiert und durchgesetzt.
Fazit
Für Arno König ist die überzeugende Kernerkenntnis, dass sich die Angaben von Hauraton bezüglich der wartungsfreien Betriebszeit von zehn bis 20 Jahren bisher vollständig bestätigt haben. Ein Großteil der Filterrinnen, die im ersten Bauabschnitt eingebaut wurden, verfügen zum aktuellen Zeitpunkt, also nach 13 Jahren Nutzungsdauer, immer noch über mehr als 50 Prozent Puffer, so dass die vorausgesagten 20 Jahre ohne Wartungsbedarf garantiert überschritten werden. Dabei hängt es immer davon ab, aus welcher Quelle der Schutz stammt. Der stärkste Schmutzbeitrag fällt erfahrungsgemäß beim Bau der privaten Wohngebäude an. Hier hat sich aber weniger Schmutz angesammelt als vermutet, so dass die Lebensdauer aller Wahrscheinlichkeit nach sogar länger als 20 Jahre betragen wird.