Für das Baujahr 2023 gerüstet

Großseminar stellt Effizienz und den Faktor Mensch in den Fokus

Wie lassen sich Bauaufgaben mit immer weniger Fachkräften qualitativ hochwertig lösen? Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt des 51. Großseminars des Verbands der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e.V. (VDBUM).

Über effiziente Maschinentechnik im nachhaltigen Bauprozess sprach Moderatorin Alexandra von Lingen mit Johann Bögl, Inga Stein-Barthelmes, Ralf Lüddemann, Saskia Grossmann, Philipp Fricke, Jens Kleinert und Peter Guttenberger (v.r.n.l.). Über effiziente Maschinentechnik im nachhaltigen Bauprozess sprach Moderatorin Alexandra von Lingen mit Johann Bögl, Inga Stein-Barthelmes, Ralf Lüddemann, Saskia Grossmann, Philipp Fricke, Jens Kleinert und Peter Guttenberger (v.r.n.l.).
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Über effiziente Maschinentechnik im nachhaltigen Bauprozess sprach Moderatorin Alexandra von Lingen mit Johann Bögl, Inga Stein-Barthelmes, Ralf Lüddemann, Saskia Grossmann, Philipp Fricke, Jens Kleinert und Peter Guttenberger (v.r.n.l.).
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Das diesjährige Seminarthema lautete „Effiziente Maschinentechnik im nachhaltigen Bauprozess“. Zentraler Faktor vieler Vorträge war jedoch der Faktor Mensch. VDBUM-Präsident Peter Guttenberger richtete in seiner Eröffnungsrede den Blick auf die Menschen, mit denen die Branche baut, und die sich auch künftig auf starke Unterstützung des Verbandes verlassen können. Guttenberger stellte dazu die vier Eckpunkte des Strategieplans 2030 vor, mit dem sich der VDBUM als „zukunftsorientiertes Nutzwerk“ und „innovativer Dienstleister“ positioniert, der „technische Kompetenz und Fachwissen“ vermittelt und als „partnerschaftliche Interessensvertretung“ auftritt.

Mit langanhaltendem Applaus endete der Impulsvortrag von Wolfgang Bosbach. Der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete beschrieb, wie wichtig die Wahrung sozialer und politischer Stabilität ist. Mit seiner Fähigkeit, vielschichtige Themen verständlich zu erklären, Pointen zu setzen und auch unpopuläre Ansichten zu vertreten, begeisterte er die Zuhörer:innen.

Hochkarätige Expertenrunden

Die 36 Teilnehmer:innen des Patenschaftsprogramms hatten Gelegenheit, die Branche und die Menschen dahinter kennenzulernen. Begleitet wurden sie von Prof. Jan Scholten, Wencke Böhling und Jens Kleinert vom VDBUM-Team (v.l.n.r. in den orangefarbenen Jacken Die 36 Teilnehmer:innen des Patenschaftsprogramms hatten Gelegenheit, die Branche und die Menschen dahinter kennenzulernen. Begleitet wurden sie von Prof. Jan Scholten, Wencke Böhling und Jens Kleinert vom VDBUM-Team (v.l.n.r. in den orangefarbenen Jacken).
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Die 36 Teilnehmer:innen des Patenschaftsprogramms hatten Gelegenheit, die Branche und die Menschen dahinter kennenzulernen. Begleitet wurden sie von Prof. Jan Scholten, Wencke Böhling und Jens Kleinert vom VDBUM-Team (v.l.n.r. in den orangefarbenen Jacken).
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VDBUM-Geschäftsführer Dieter Schnittjer eröffnet die Fachausstellung, bei der sich erneut über 100 Unternehmen präsentiert haben. VDBUM-Geschäftsführer Dieter Schnittjer eröffnet die Fachausstellung, bei der sich erneut über 100 Unternehmen präsentiert haben.
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VDBUM-Geschäftsführer Dieter Schnittjer eröffnet die Fachausstellung, bei der sich erneut über 100 Unternehmen präsentiert haben.
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Wie lässt sich effiziente Maschinentechnik im nachhaltigen Bauprozess gestalten? Dieser Frage ging Moderatorin Alexandra von Lingen in zwei Podiumsgesprächen nach. In der ersten Runde begrüßte sie die Vertreter der vier Schwerpunktpartner – Johann Bögl (Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender, Firmengruppe Max Bögl), Dominik Friedhofen (Vertriebsleiter Bomag D-A-CH), Matthias Henke (Gesamtvertriebsleiter Hansa-Flex) sowie Frank Dahlhoff (Geschäftsführer Sitech Deutschland). Laut Henke werden 50 % des CO2-Abdrucks von Hansa-Flex durch die Fahrzeugflotte verursacht; dem tritt das Unternehmen mit vorbeugender Planung und somit der Reduzierung unnötiger Fahrten entgegen.

Bauunternehmer Johann Bögl (Max Boegl) bat die Hersteller darum, die digitale Baustelle mit mehr Nachdruck voranzutreiben. Es sei wichtig, dass Nutzer und Hersteller in einen Dialog eintreten. Eine wirksame Lösung gegen den Fachkräftemangel sieht das Unternehmen darin, maßgebliche Bereiche des Bauens zu industrialisieren. Frank Dahlhoff sprach die Schnittstellen-Problematik an und erklärte, durch Standards könne die Akzeptanz für Vernetzung und Maschinensteuerung deutlich gesteigert werden. Dominik Friedhofen sagte, dass Bomag grundsätzlich offen zum Teilen von Daten sei. Mit automatisierten Systemen, die den Benutzer unterstützen und vor allem auch die Freude an der Arbeit erhöhe, steigere das Unternehmen die Effizienz im Bauprozess.

In der zweiten Gesprächsrunde begrüßte von Lingen VDBUM-Präsident Peter Guttenberger, Jens Kleinert (Technischer Leiter GP Günter Papenburg), Philipp Fricke (Leiter der Baumaschinendivision, Fricke Holding), Saskia Grossmann (Vorständin Onestoptransformation), Ralf Lüddemann (Vorstand Strabag), Inga Stein-Barthelmes (Geschäftsführerin planen und bauen 4.0) sowie erneut Johann Bögl. Ralf Lüddemann sieht bei der digitalen Transformation noch großen Nachholbedarf. Von der Verwaltung bis zur Baustelle gebe es viel Potential, digitale Lösungen zu implementieren und Ressourcen zu schonen. Lüddemann sprach sich für eine Standardisierung in allen Bereichen aus. Das beinhalte selbstverständlich, dass sich dazu auch die Bauunternehmen öffnen und einen Blick in die Prozesse zulassen müssen. Philipp Fricke berichtete, dass die Firmengruppe derzeit eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Das Unternehmen hat bereits recycelbares Verpackungsmaterial eingeführt.

Bei den Bauherren, vor allem der öffentlichen Hand, gebe es in Sachen BIM noch einige Probleme, sagte Inga Stein-Barthelmes. planen und bauen 4.0 sei gegründet worden, um hier zu unterstützen. Wichtig sei vor allem, dass alle Beteiligten die gleiche Sprache sprächen, sich auf ein Wording und einen Standard einigten. Peter Guttenberger erklärte, dass der VDBUM, der auch Gesellschafter von planen und bauen 4.0 ist, die angesprochenen Themen aufgreife und die Akteure zusammenzubringe. KI und Big Data sind bei der Digitalisierung nur die Werkzeuge, die von den Menschen bedient werden, sagte Saskia Grossmann. Insofern sei es wichtig, die Bediener bei der digitalen Transformation mitzunehmen. Die Bereitschaft, sich diesbezüglich zu öffnen, sei in den Unternehmen meist alters- und geschlechtsunabhängig. Es sei ein Kulturwandel nötig, nur so sei die digitale Transformation zu bewältigen.

Jens Kleinert beschrieb, welche Veränderungen durch die neuen Technologien auf die Mitarbeitenden zukommen, wie sich Berufsbilder verändern und welch gewaltiger Wissenstransfer dabei erforderlich ist. Benötigt würde intuitive, leicht zu bedienende Technik, mit der sich die Mitarbeitenden abholen lassen. Dem stimmte Johann Bögl zu. 1.000 Mitarbeitende von Max Bögl verabschieden sich in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand, insofern seien Automatisierung, Digitalisierung und einfach bedienbare Maschinen nötig, um die Bauaufgaben mit den dann zur Verfügung stehenden Fachkräften zu erledigen. Das Vortragsprogramm des Großseminars traf den Nerv der Besucher:innen. Beim Schwerpunkt „Werkstatt 4.0“ blieb kaum ein Stuhl frei. Das Vortragsprogramm des Großseminars traf den Nerv der Besucher:innen. Beim Schwerpunkt „Werkstatt 4.0“ blieb kaum ein Stuhl frei.
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Das Vortragsprogramm des Großseminars traf den Nerv der Besucher:innen. Beim Schwerpunkt „Werkstatt 4.0“ blieb kaum ein Stuhl frei.
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Begeisternde Fachvorträge

71 Referenten haben den Teilnehmer:innen gutes Rüstzeug für das Baujahr 2023 mitgegeben. Die fünf Hauptschwerpunkte des 51. Großseminars waren „Spezialtiefbau“, „Tief-, Kanal- & Straßen-Tiefbau“, „Forschung & Entwicklung“, „Turmdrehkrane – Technik, Transport & Genehmigungsverfahren“ sowie „Werkstatt 4.0 – Was uns im Service weiterbringt“. In einem neuen Format mit Pitchpräsentationen stellten drei Vertreter aus etablierten Unternehmen und Start-ups ihre Neuheiten temporeich vor.

„VDBUM Next“ unter diesem Markenzeichen steht die Nachwuchsarbeit des VDBUM. Im Rahmen des Patenschaftsprogramms erhielten dank des Engagements von zehn Partnern und des Verbandes in diesem Jahr 19 Studierende und 17 Meisterschüler:innen die Möglichkeit, kostenfrei am Großseminar teilzunehmen. Generell ist erkennbar, dass der Altersdurchschnitt der VDBUM-Mitglieder und auch der Teilnehmenden des Großseminars sinkt. Die Anstrengungen des VDBUM um den Nachwuchs tragen also merklich Früchte.

Es geht weiter...

Der zweite Gala-Abend stand traditionell wieder im Zeichen der Verleihung des VDBUM-Förderpreises. 52 Firmen und Institute haben sich um den mit jeweils 2.500 Euro dotierten Preis beworben. Den ersten Platz in der Kategorie „Innovationen aus der Praxis“ belegte die Max Wild GmbH. In der Kategorie „Entwicklungen aus der Industrie“ setzte sich Benninghoven, Branch of Wirtgen Mineral Technologies GmbH, an die Spitze. Die Kategorie „Projekte aus Hochschulen und Universitäten“ konnte die Technische Universität München für sich entscheiden.

Die Zugabe des VDBUM folgt mit gut 300 Terminen, die der Verband in diesem Jahr für seine Mitglieder organisiert und dem 52. Großseminar, das vom 30.01. bis 02.02. 2024 erneut in Willingen stattfinden wird.

www.vdbum.de

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