Gemischtes Doppel in der Verbindungstechnik
Die Tempomacher für die Wandschalung Peri MaximoSchalungen sollen Betonbauteile zuverlässig in Form bringen – so lautet die Mindestanforderung. Was darüber hinaus für Bauunternehmen zählt, hängt stark von der Leistungsfähigkeit und Produktivität der eingesetzten Schalungstechnik ab.
Ausgeklügeltes Größenraster und Rahmenunterkonstruktion plus BFD Richtschloss und MX Anker machen Peri Maximo zur Hochleistungsschalung.
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Hierfür gibt es eine eindeutige Wirtschaftlichkeitsformel: Je kleiner die Zahl der Bauteile und Verbindungsmittel ist, die zu planen, transportieren, aufzubauen und einsetzen ist, um so schneller kann bewehrt und betoniert werden. Dieser Zeit- und Aufwandsvorteil kommt bei komplizierten Grundrissen, wechselnden Geschosshöhen und Bauteilquerschnitten gleich doppelt zum Tragen. Und diese Kombination aus geringer Bauteilmenge und vielfältiger Verwendbarkeit macht die besondere Stärke der Hochleistungsschalung Peri Maximo im Wohn-, Gewerbe- und Ingenieurbau aus.
Seit 2007: Vorbild einer neuen Schalungsära
Als Maximo vor 15 Jahren erstmals vorgestellt wurde, war Peri bei Wandschalungen ein außergewöhnlicher Entwicklungsschritt gelungen, der im Ortbetonbau bis heute das Vorbild für eine neue Generation von Rahmenschalungen geblieben ist.
„Es gibt natürlich Situationen, bei denen wir auch mit Ausgleichsriegeln arbeiten müssen, die allerdings nur einteilige Verbindungsmittel sind. Längenausgleiche über 10 bis 79 cm oder ein Wandversatz belastet das Material von der Statik her besonders stark. Mit unserem Richtschloss können wir aber viele Anwendungsfälle ohne zusätzliche Technik auffangen. Selbst bei Aufstockungen bis zu einer Höhe von 540 cm reicht das Richtschloss allein.“
Klaus Polling, Produktmanager Wandschalungen bei Peri Deutschland
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„Der auffälligste Fortschritt gegenüber der Montage von herkömmlichen Rahmenschalungen ist das einseitige, von der Stellseite ausgehende elementmittige Ankern der Schließschalung“, so Klaus Polling, Produktmanager Wandschalungen bei Peri Deutschland. „Aber das dadurch deutlich aufgewertete Fugen- und Ankerbild bei Sichtbetonflächen war bei der Entwicklung von Maximo nur eines der Ziele gewesen. Das neue Schalungskonzept sollte insgesamt die Montage- und Baustellenabläufe bei Rahmenschalungen auf ein neues Leistungsniveau heben.“
Um solche Ansprüche erfüllen zu können, entwickelt Peri seine Schalungs- und Gerüsttechnik als sogenannte „Integrale Baukastensysteme“. Integral bedeutet, dass in die Kernbauteile und zentralen Verbindungsmittel möglichst mehrere sich ergänzende Funktionen „eingebaut“, also integriert werden.
Mit dieser Vorgehensweise sind zwei scheinbar gegensätzliche technische Ziele erreichbar: Mit einem Minimum von Bauteilen und Verbindungsmittel kann ein Maximum von Schalungs- oder Gerüstanwendungen ausgeführt werden. Diese spezielle Entwicklungsstrategie hat Peri hoch erfolgreich auch bei dem Gerüstbaukasten Peri UP, dem Ingenieurbaukasten VARIOKIT oder bei der Universal- und Leichtbauschalung Duo umgesetzt.
Jederzeit anschluss- und ausbaufähig
Das Herzstück für diese Kombination aus hoher Montagegeschwindigkeit und geometrischer Aufbauflexibilität ist bei Maximo die ausgeklügelte Rahmenkonstruktion. Sie ist so ausgelegt, dass die Ergänzungsbauteile wie Richtstützen, Konsolen oder Arbeitsbühnen direkt an die Rahmenkonstruktion anschließbar sind.
Der MX Anker, mit dem alles begann. Er ist das technische Vorbild für eine neue Generation von Rahmenschalungen mit einseitig bedienbarer Ankertechnik.
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Dabei spielt die Anordnung der Ankerprofile, Längs- und Querstreben im Rahmenprofil eine besondere Rolle. Sie geben nicht nur die mittige Position für den konischen MX Anker vor, sondern auch die optimal aussteifenden Verbindungsstellen für das BFD Richtschloss. Seine beiden doppelschenkeligen Klemmbacken umfassen beim Verbinden der Rahmenprofile gleichzeitig die daran anschließenden Querstreben der Schalungselemente. Aus dieser Form der Lastaufnahme resultiert auch die enorme Biegesteifigkeit und Standsicherheit der Maximo Schalungsaufbauten.
Erst verbinden, dann ankern
Wie deckungsgleich ein Schalungssystem die Negativform von Betonbauteilen nachbilden kann, hängt von der Auslegung seiner Schalungselemente ab. Wie schnell und einfach der Schalungsaufbau wiederum ausgeführt werden kann, bestimmt die Verbindungstechnik. Klaus Polling weist hier allerdings mit Nachdruck darauf hin, dass der Zeit- und Arbeitsaufwand für die Montage der Stell- und Schließwände und der für das Ankern immer zusammen betrachtet muss. „Tatsächlich wird in der Diskussion über die Leistungsfähigkeit von Wandschalungssystemen zu oft und ausschließlich auf die Vorteile der einseitig bedienbaren Ankertechnik geschaut – z. B. auf die reduzierte Zahl der Ankerstellen oder dem Wegfall von Konen und Hüllrohren. Das aber ist nur die halbe Miete. Denn die Leistungsfähigkeit wird zum großen Teil von der Montagegeschwindigkeit für die formgebenden Schalungsaufbauten bestimmt und der geforderten geometrischen Maß- und Lagegenauigkeit der geschalten Betonbauteile. Und da ist den Peri Entwicklungsingenieuren mit dem Richtschloss BFD ein weiterer spektakulärer Meilenstein in der Verbindungstechnik gelungen.“
Bündig, fluchtend, dicht. Und biegesteif
Diese Eigenschaften des Schalungsschloss beziehen sich einerseits auf die Funktions- und Anwendungsvielfalt, andererseits auf seine enorme Press- und Klemmkraft. Das BFD Richtschloss kann für die Montage einhändig positioniert und gesichert werden. Seine obere linke Klemmbacke ist am Ende hakenförmig gebogen und wird zur Fixierung einfach in die Vertiefung zwischen Rahmenprofil und Querstrebe eingehängt. Mit der Montage erfüllt das Richtschloss dann gleich drei zentrale Verbindungsfunktionen:
der Elementstoß der beiden Rahmenprofile steht flächenbündig nebeneinander
durch die Montage über die Elementstreben stehen die verbundenen Schalungselemente in der gleichen vertikalen und horizontalen Flucht
der kraftschlüssige Elementstoß schließt beide Rahmenprofile zuverlässig dicht.
Spektakulär ist auch die Anwendungsvielfalt, die das Richtschloss BFD bei gleichzeitig hoch biegefesten Bauteilverbindungen erlaubt. Das Einsatzgebiet vom BFD reicht:
von horizontalen Standardverbindungen der Maximo Schalungselemente
über Aufstockungen bis 540 cm, Höhenversätzen im Erdniveau oder Wandversprüngen
bis hin zu den Detaillösungen für Außen-, Innen- und Gelenkecken oder Pass- und Ausgleichsflächen (bis 10 cm) inklusive Stirn- und Deckenrandabschalungen
Für alle diese Schalungslösungen müssen Beton- und Stahlbetonbauer bei Maximo (statt bis zu sechs Verbindungsbauteilen) immer nur ein einziges Bauteil handhaben und montieren: das Richtschloss BFD.
Easy zu handhaben
Der Einsatz von Ausgleichsriegeln oder weiteren Zubehörteilen ist somit auf ein Minimum reduziert. Das gleiche gilt für aufwändig zu befestigende Richtschienen und für Konstruktionen mit zusätzlichen Flanschschrauben oder Spannklemmen. Das Einstellen und Schließen funktioniert beim BDF Richtschloss stufenlos und kann mit seiner wirksamen Klemmbreite zusätzliche Längenausgleiche bis zu 10 cm überbrücken – unabhängig davon, ob die Peri Längenausgleiche WDA MX benutzt werden oder, wenn es die geforderte Oberflächenqualität erlaubt, geeignete Kanthölzer.
Aussteifende oder nivellierende Riegel oder Richtschienen sind bei Längenausgleichen in sehr vielen Fällen nicht notwendig, auch zusätzliche Ankerstellen sind für die Stabilität der Schalungskonstruktion in den Wanddickenausgleichen nicht erforderlich. Letzteres ist vor allem für Sichtbetonprojekte wichtig, da hiermit unerwünschte Abweichungen im symmetrischen Ankerbild der Maximo Rahmenschalung vermieden werden.
Unnachgiebig bis ins Extrem
Das Richtschloss BFD ist aus verzinktem Stahl gefertigt und kann große Zugkräfte und Momente aufnehmen. Obwohl der mittig im Maximo Rahmen liegende MX Anker Frischbetondrücke bis 80 kN/m2 aufnehmen und ableiten kann, wird lediglich das Richtschloss BFD benötigt, um die miteinander verbundenen Schalungseinheiten vollständig auszusteifen.
Maximo überzeugt auch in den vorgelagerten Projektphasen – der Ausführungsplanung, statischen Bemessung, der Arbeitsvorbereitung und der Transport- und Baustellenlogistik.
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Mit dem Richtschloss BFD verbundene Maximo Aufbauten sind bis zu einer Höhe von 540 cm bereits so gut ausgesteift, dass am Boden liegende, vormontierte Schalungseinheiten direkt mit dem Kran angehoben und aufgerichtet werden können. „Das Peri Richtschloss erzeugt“, laut Klaus Polling, „derart große Press- und Klemmkräfte und kann selbst so große Belastungen aufnehmen, dass die hoch biegefesten Verbindungsstellen zwischen den Schalungselementen nicht scharnierartig nachgeben können. Das Richtschloss BFD nimmt nicht nur die hohen Zugkräfte in Längsrichtung auf, sondern auch Momente, die auf die Schenkel des Schlosses wirken beim Aufrichten und Absenken von Schalungsaufbauten aus der bzw. in die Bodenlage. Dass bereits vertikal aufgerichtete Schalungsaufbauten kranbar sind, ist nur die halbe Baustellenpraxis.“
Vor, auf und nach der Baustelle schnell
Alles in einem einzigen Montagevorgang inbegriffen: die Schalungselemente sind in der Breite, Höhe und Tiefe (1, 2)
lagegenau zueinander ausgerichtet, und werden dicht, kraftschlüssig und biegesteif (3) miteinander verbunden.
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Hinzu kommt ein für den Wohnungs-, Gewerbe- und Ingenieurbau optimiertes Elementraster, das sich zwischen 30 cm x 60 cm als kleinstem und 360 cm x 240 cm als größtem Maß bewegt. Zusammen mit dem BFD Richtschloss und dem MX Anker haben Bauunternehmen mit Maximo einen Bausatz aus vertikal oder horizontal aufbaubaren Schalungselementen, der hochflexibel unterschiedlichste Wandgeometrien nachbilden kann.
Diese Einfachheit und Flexibilität im schalungsgeometrischen Aufbau rechnet sich mit geldwerten Vorteilen auch in allen vorgelagerten Projektphasen – der
Ausführungsplanung, statischen Bemessung, der
Arbeitsvorbereitung und der Transport- und Baustellenlogistik.