Im Zeichen des Wandels

Implenia plant die Baubranche von morgen

Als multinationaler, integrierter Bau- und Immobiliendienstleister entwickelt und realisiert Implenia Lebensräume, Arbeitswelten und Infrastruktur für künftige Generationen – und wurde beim Deutschen Baupreis 2024 viermal ausgezeichnet.

Nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, schrieb einst der französische Schriftsteller Victor Hugo. Um neue Ideen zum Leben zu erwecken, reicht eine Vision oft nicht aus – es kommt vor allem auf die Umsetzung an. Bei großen und komplexen Bauprojekten besteht die schwierigste Aufgabe meist darin, alle Anspruchsgruppen im Interesse einer möglichst wirtschaftlichen und störungsfreien Bauabwicklung rechtzeitig einzubinden, Partikularinteressen zu überwinden und eine kollaborative Projektkultur zu etablieren. Wie dies gelingen kann, zeigen drei aktuelle Projekte von Implenia.

Zum Glück ist Matthias Jacob nicht allein zum Deutschen Baupreis 2024 gekommen. Ansonsten hätte der Country President Deutschland von Implenia alle Hände voll zu tragen gehabt, um alle Preise nach Hause zu transportieren, die sein Unternehmen an diesem Abend erhalten hat. Gleich viermal wurde der Bau- und Immobiliendienstleister ausgezeichnet. Allen voran mit dem Hauptpreis in der Kategorie „Bestes und innovativstes Unternehmen mit über 500 Mitarbeitenden“. Aber auch bei den Sonderpreisen „Nachwuchs- und Mitarbeiterentwicklung“, „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“ sowie „Innovation für die Baubranche“ sichert sich das Unternehmen Plätze unter den Top 3. Die Freude über diesen Preisregen war dem angereisten Team sichtlich anzusehen.

In seiner Dankesrede betonte Matthias Jacob, dass diese Preise eine Auszeichnung für alle Mitarbeitenden seien, die tagtäglich auf der Baustelle und im Büro ihr Bestes geben. Ein Erfolg wie dieser mache deutlich, dass die fünf Unternehmenswerte von Implenia – Kollaboration, Exzellenz, Integrität, Agilität und Nachhaltigkeit – in allen Bereichen aktiv gelebt werden. Ganz gleich, ob Implenia bei der Planung und Realisierung komplexer Großprojekte als Generalunternehmer auftritt, als technischer oder kaufmännischer Federführer in ARGE agiert oder sich als Experte mit speziellem Know-how für Baulogistik, Holzbau oder Fassadentechnik einbringt. Aber wie genau sieht diese Zusammenarbeit eigentlich aus, die Matthias Jacob so lobt? Um das herauszufinden, haben wir uns drei Bauprojekte von Implenia näher angeschaut.

Wenn große Schiffe Fahrstuhl fahren: Das neue Schiffshebewerk Niederfinow

Seit rund 100 Jahren ist der Oder-Havel-Kanal eine der wichtigsten Wasserstraßen Deutschlands. Fast genauso lange ist das alte Schiffshebewerk in Niederfinow schon in Betrieb. Aber auch Schiffe werden immer größer. Also wurde es höchste Zeit für einen Nachfolger. Seit 2022 befördert das neue Schiffshebewerk Niederfinow Nord nun Frachter in die Höhe – 36 Meter Höhenunterschied werden in nur dreieinhalb Minuten überbrückt. Ein Bauwerk der Superlative: 65.000 Kubikmeter Beton und 8.900 Tonnen Stahl wurden verbaut. Der Trog ist 125,50 Meter lang, 27,90 Meter breit und vier Meter tief. Mit Wasser gefüllt wiegt er 9.800 Tonnen.

Die Errichtung dieses Jahrhundertbauwerks in Brandenburg war nicht nur technisch hochkomplex, sondern auch organisatorisch und logistisch äußerst anspruchsvoll. Realisiert wurde das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft „Neues Schiffshebewerk Niederfinow“ unter der technischen Federführung von Implenia. Seit Baubeginn im Jahr 2008 übernahm der Bau- und Immobiliendienstleister neben den konkreten bautechnischen Aufgaben auch die Leitung des gesamten Projekts. Die besondere Herausforderung bestand darin, die Planungen aller Gewerke zu einer komplexen Gesamtanlage zusammenzuführen, denn es handelt sich nicht nur um ein Bauwerk, sondern auch um eine Maschine. Zur Sicherstellung der Gesamtfunktion mussten daher extrem enge Herstelltoleranzen eingehalten werden. Im Zuge des technischen Fortschritts und der Digitalisierung im Steuerungsbereich musste zudem die ursprüngliche Planung, die bereits in den 1990er Jahren begonnen wurde, während der Ausführung mehrfach angepasst werden. Eine Mammutaufgabe, die nur mit Weitsicht und den jeweiligen Spezialkenntnissen der Partner zu lösen war.

Ein Zuhause für die Energiewende: Der Euref-Campus Düsseldorf

Szenenwechsel nach Düsseldorf. Hier entsteht nach Berlin der zweite Euref-Innovationscampus in Deutschland. Das Gebäude ist geplant als ein modernes Bürogebäude, in dem verschiedene Akteure aus etablierten Unternehmen, Start-ups sowie Wissenschaft und Forschung auf rund 80.000 Quadratmeter an den Zukunftsthemen Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit arbeiten. Optimal angebunden an den Fernbahnhof des Flughafens, erfüllt der Campus schon heute die Klimaschutzziele der Bundesregierung für 2045. Im Juli dieses Jahres sind die ersten Firmen planmäßig in den ersten Bauabschnitt eingezogen. Mitte nächsten Jahres soll dann der zweite Gebäudekomplex bezugsfertig sein.

Um den ambitionierten Zeitplan einzuhalten, arbeitete Implenia von Beginn an BIM-basiert und mittels Lean-Taktplanung und -steuerung. So gelangen auch technisch und logistisch anspruchsvolle Bauaufgaben, wie z.B. der Einbau der „Jauch-Kuppel“ aus dem ehemaligen Gasometer in Berlin innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens. Dabei setzte Euref bewusst auf das Know-how von Implenia. „Um ein anspruchsvolles Projekt wie den Euref-Campus Düsseldorf zu realisieren, wo das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund steht, braucht man einen versierten, zuverlässigen Partner wie Implenia, der bereit ist, sich hohen Zielen partnerschaftlich zu stellen“, so Reinhard Müller, Vorstand der Euref AG.

Durch seine Expertise im Hochbau wurde Implenia auch mit der Ausführungs- und Detailplanung der technischen Gebäudeausrüstung beauftragt. Oberstes Ziel der Bauherrschaft war es, den CO2-neutralen Innovationshub in allen Bereichen nachhaltig zu gestalten. In enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn, den Planern und Nachunternehmern gelang es Implenia, während der Bauphase immer wieder pragmatische Lösungen zu finden. Und 2025 wird Implenia sogar selbst in den Euref-Campus einziehen, um innerhalb der pulsierenden Community weiter an den Zukunftsthemen der Branche zu arbeiten.

Fokus auf Nachhaltigkeit: Die Elbebrücke Wittenberge

Nächster Halt: Wittenberge. Hier entsteht seit März 2022 die neue Elbebrücke, eines der aktuell größten Bauprojekte im Osten Deutschlands. Mit der geplanten Fertigstellung 2026 soll laut Aussage des Bauherrn Deges die größte Lücke im deutschen Autobahnnetz geschlossen werden. Dann wächst zusammen, was zusammen gehört: Brandenburg und Sachsen-Anhalt werden über die A14 miteinander verbunden.

Gemeinsam mit den Partnern DSD Brückenbau und Stahlbau Niesky konnte sich Implenia im Juni 2021 den Zuschlag für den Bau der rund 700 Meter langen Brücke sichern. Bei Planung und Realisierung spielen Umweltaspekte und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. So sind Lärm- und Sichtschutzwände vorgesehen, um die Belastung des Naturschutzgebietes Elbtalaue zu reduzieren. Außerdem müssen bei der Bauausführung die Wasserstände der Elbe beachtet werden, um z.B. bei Hochwasser die Einschränkung des Durchflussquerschnitts so gering wie möglich zu halten.

Die hervorragende Zusammenarbeit mit den Projektpartnern und der Deges ermöglicht es Implenia, das komplexe Infrastrukturbauwerk optimal zu koordinieren. „Gerade bei so komplexen Projekten wie diesem ist es unabdingbar, dass alle am selben Strang ziehen und die Herausforderung gemeinsam im Team meistern“, so Jan Göttsche, Technischer Geschäftsleiter Civil und Spezialtiefbau bei Implenia.

Bauen: Mehr als ein Handwerk

Matthias Jacob, Country President von Implenia Deutschland, sieht das ähnlich: „Mit unseren Kompetenzen in der Führung von großen, komplexen Immobilien- und Infrastrukturprojekten sowie unserem klaren Fokus auf unsere Mitarbeitenden, Nachhaltigkeit, Prozesse und Digitalisierung setzen wir uns jeden Tag dafür ein, Bauen noch effizienter, wirtschaftlicher und innovativer zu machen – zum Wohl unserer Kunden und der Umwelt.“

Um alle Prozesse, Partner und Anforderungen zu koordinieren, braucht es den Willen und Mut zur Veränderung. Und auch der Fokus auf Nachhaltigkeit erfordert zukunftsweisende Ideen und risikobereite Partner, um Neues zu schaffen. Was Implenia dabei auszeichnet, ist der Gemeinschaftsgedanke auf allen Ebenen. Neben der Berücksichtigung aller Interessen, seien sie wirtschaftlicher oder personeller Art, geht es auch darum, Grenzen zu überwinden, um Innovationen zu schaffen und umzusetzen – und zwar gemeinsam im Team mit allen Beteiligten. Dazu gehört vor allem, Planen und Bauen von Anfang an integriert zu denken, transparent, fair und kollaborativ zusammenzuarbeiten und offen mit allen Beteiligten umzugehen.

Implenia Deutschland GmbH
www.implenia.com

Engagement für mehr Partnerschaftlichkeit am Bau

Um technisch und organisatorisch komplexe Infrastrukturprojekte wie in Niederfinow effizient und wirtschaftlich umsetzen zu können, ist es notwendig, eine Projektkultur zu etablieren, die neue Maßstäbe setzt. Vor diesem Hintergrund wurden Erkenntnisse und Erfahrungen aus verschiedenen Projekten an der Wasserstraße unter Mitwirkung von Implenia in eine „Charta der Zusammenarbeit“ überführt. Sie wurde von Vertretern der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und des Hauptverbandes der Bauindustrie (HDB) im Bundesministerium für Verkehr und Digitales im Mai 2022 in Berlin unterzeichnet. Damit konnte neben der Fertigstellung dieses Jahrhundertbauwerks ein weiterer wichtiger Meilenstein für die gesamte Baubranche gefeiert werden, der als eine Art Initialzündung gesehen werden kann. Denn seither konnte der HDB, in dem sich Implenia seit vielen Jahren auf oberster Ebene ehrenamtlich für die Stärkung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit engagiert, auch die Charta der Zusammenarbeit auf Baustellen an Bundesautobahnen unterzeichnen und die Charta für eine faire Zusammenarbeit zwischen Generalunternehmer und Nachunternehmer im Hochbau veröffentlichen.

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