Kalksandstein in Sichtqualität
Umfassende Produktpalette an Oberflächen, Farben und FormatenKalksandsteine eignen sich für unterschiedlichste Bauvorhaben und konstruktive Anforderungen. Als Sichtmauerwerk können sie zudem für ein- oder zweischalige Außenwände sowie tragende und nichttragende Innenwände eingesetzt werden.
Weiße Kalksandstein-Verblender mit bossierter Oberfläche zieren die Fassade einer Wäscherei in Lohne.
© Csaba Mester
Mit KS-Verblendern und KS-Fasensteinen eröffnet sich eine große Auswahl an regional hergestellten Kalksandsteinen in Sichtmauerwerksqualität für verschiedenste Nutzungs-, Gestaltungs- und Kons-truktionslösungen. Während das KS-Verblendmauerwerk aus Quarzverblendern im Dickbettmörtel durch Kanten, Linien und sein Fugennetz beeindruckt, wird das Bild einer Fasenstein-Wand durch Licht- und Schatteneffekte der umlaufenden, abgeschrägten Kanten geprägt. Die Verarbeitung erfolgt mit weißem Dünnbettmörtel, der sich mit einem Mörtelschlitten auf den Lagerflächen sauber und rationell aufziehen lässt.
Auf die Vor- und Nachbereitung kommt es an
Beim Fugenglattstrich wird der angesteifte Mörtel mit einem Schlauchstück oder einem Fugenholz bündig mit der Vorderkante des Sichtmauerwerks glattgestrichen und dadurch verdichtet.
© KS-Original
Da der Begriff „Sichtmauerwerk“ nicht eindeutig definiert ist, kann er unterschiedlich ausgelegt werden. Daher sollte die erwartete Qualität in der Leistungsbeschreibung vollständig und eindeutig beschrieben sowie das Erstellen einer Musterfläche vereinbart werden. Darüber hinaus sollten generell nur Kalksandsteine eingesetzt werden, deren Anforderungen in der DIN EN 771-2 in Verbindung mit DIN 20000-402 festgelegt sind. Sie erfüllen die hohen Anforderungen in Bezug auf Maßgenauigkeit, Frost- und Witterungsbeständigkeit sowie Farbbeständigkeit. Vor Beginn der Arbeiten ist zu überprüfen, ob die Verblender jeweils eine kantensaubere Läufer- und Kopfseite haben. Trockene Steine sind vorzunässen. Die Steine sollten gleichzeitig aus verschiedenen Paketen gemischt verarbeitet werden. Es ist vollfugig, ohne Hohlräume und vorzugsweise im Läuferverband mit halbsteiniger Überdeckung zu vermauern. Das frische Sichtmauerwerk ist nach Fertigstellung vor starken Regen bzw. vor zu schneller Austrocknung durch starke Sonneneinstrahlung zu schützen und bei sommerlich trockener Witterung gegebenenfalls mit Wasser zu besprühen. Horizontale Mauerwerksflächen sind – insbesondere während der Bauphase – mit wasserundurchlässigen Materialien abzudecken. Anfallendes Regenwasser ist daher sicher abzuleiten und die Abdeckungen für Attiken sowie Fensterbänke sollten mit Überstand und Tropfkante ausgeführt werden.
Der erste Eindruck zählt: Die Fassade
Bei dem Instandsetzungszentrum in Manching wurden KS-Fasensteine mit Dünnbettmörtel vermauert.
© Erich Spahn
Kommt das KS-Sicht- oder Verblendmauerwerk als Fassade zum Einsatz, so sind die Mauerwerksschalen durch Anker nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung aus nichtrostendem Stahl oder durch Anker nach DIN EN 845-1 aus nichtrostendem Stahl, deren Verwendung in einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung geregelt ist, zu verbinden. Weiterhin sind im Bereich der Gebäudeecken, bei über acht Meter langen Wandflächen, besonders rissgefährdeten Bereichen und langen, unbelastbaren Wandstücken geringer Höhe senkrechte Dehnungsfugen anzuordnen. Waagerechte Dehnungsfugen sind dagegen bei Abfangungskonstruktionen, Balkonplatten und Anschlüssen von Verblendschalen an andere Bauteile erforderlich.
Um das Verblendmauerwerk vor starker Spritzwasserverschmutzung zu schützen, ist es sinnvoll, ein Kiesbett aus Grobkies anzulegen. Der Kies wird auf einem wasserdurchlässigen Wegeflies geschichtet und verhindert dadurch das Einspülen in das Erdreich. Traufpflaster, Pflasterung, Erdreich oder Rasen sollten aus Gründen der Verschmutzung nicht unmittelbar an den Sockelbereich anschließen.
Rationell mauern bei hoher Ausführungssicherheit
Tür- und Fensteröffnungen können problemlos durch dauerhaft korrosionsbeständige Winkeleisen, die für diese Anwendung genormt und bauaufsichtlich zugelassen sind, abgefangen werden. Die Öffnungsüberdeckung ist bis zur vollständigen Aushärtung der Übermauerung zu unterstützen – bei 1,25 bis 2,5 Meter einfach, bei lichten Weiten von circa 2,5 Meter zwei- bis dreifach. Eine rationelle Alternative zur bauseitig herzustellenden, scheitrechten Überdeckung von Mauerwerksöffnungen stellen Fertigverblendstürze dar: Durch ihren hohen Vorfertigungsgrad wird ein rascher Baufortschritt bei gleichzeitig hohem Qualitätsniveau erreicht. Unmittelbar nach Einsatz der Stürze kann in gleichem Rhythmus weitergearbeitet werden. Fertigverblendstürze sind als Grenadierstürze für Öffnungen mit lichten Weiten von 0,635 bis 4,010 Meter erhältlich.
Im Detail: Die Verfugung
Bei einer nachträglichen Verfugung werden die Fugen mindestens 1,5 cm tief ausgekratzt. Zu einem späteren Zeitpunkt wird dann ein erdfeuchter bis plastischer Fugenmörtel in die Fuge gepresst und glattgestrichen.
© KS-Original
Für ein hochwertiges KS-Sichtmauerwerk sollte zur Verfugung ein Werk-Trockenmörtel eingesetzt werden. Dieser gewährleistet eine gleichbleibend hohe Qualität mit einer auf den Anwendungsfall abgestimmten Zusammensetzung. Letztere wiederum sorgt für gute Verarbeitbarkeit und das benötigte Wasserrückhaltevermögen. Unterschieden wird zwischen Fugenglattstrich und nachträglicher Verfugung. Beim Fugenglattstrich werden die Fugen, sobald der Mörtel angesteift ist, mit einem Schlauchstück oder mit einem sogenannten Fugenholz bündig mit der Vorderkante des Sichtmauerwerks glattgestrichen und dadurch verdichtet. Kleinere Fehlstellen im Bereich der Stoß- und Lagerfugen werden dabei mit dem Mörtel nachträglich verfüllt.
Bei einer nachträglichen Verfugung sind die Stoß- und Lagerfugen flankensauber mindestens 1,5 Zentmeter tief mit einem geeigneten Werkzeug auszukratzen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird dann ein erdfeuchter bis plastischer Fugenmörtel fest in die Fuge gepresst und glattgestrichen. Hierbei ist auf einen gleichmäßigen Übergang zwischen Stoß- und Lagerfuge sowie einer guten Flankenhaftung zu achten. Überflüssige Mörtelreste werden mit einem Handfeger entfernt.
Oberflächenbehandlung: Imprägnierung oder Anstrich
Es empfiehlt sich, eine Musterfläche erstellen zu lassen. Das Beispiel zeigt ein Muster mit bruchrauchen Quarzverblendern.
© KS-Original
Die Art der abschließenden Oberflächenbehandlung ist abhängig von der gewünschten optischen Wirkung. Grundsätzlich gilt jedoch, dass äußeres Sichtmauerwerk durch eine farblose Imprägnierung, welche bei Quarzverblendern meist werkseitig erfolgt, oder einen deckenden, farbigen Anstrich geschützt werden sollte. Beide Arten sorgen für eine erhebliche Verminderung der Feuchtigkeitsaufnahme des Mauerwerks bei Regen und Schlagregen. Mit der farblosen Imprägnierung bleibt das Erscheinungsbild von Steinen und Fugen erhalten. Die Oberfläche erhält lediglich eine Schutzschicht, die einen gewissen Selbstreinigungseffekt bewirkt und vor allem bei rauen Verblendsteinen einer Verschmutzung entgegenwirkt. Ein deckender farbiger Anstrich wird meist in hellen Farben aufgetragen, um das Erscheinungsbild der Mauerwerksstruktur zu erhalten. Bei der Auswahl ist darauf zu achten, dass er in ausreichendem Maße wasserdampfdurchlässig ist und die Austrocknung kaum bzw. nicht behindert. Dies gilt insbesondere auch für Wiederholungsbeschichtungen.