Materialkombination ergibt starkes System
Fabekun-Produkte überzeugen in UnnauBei der Kompletterneuerung der Kornhahnstraße wird die bisherige Mischkanalisation auf ein Trennsystem umgestellt. Zum Einsatz kommen Kanalrohre DN 300, fünf Schachtunterteile sowie Abzweige.
Noch etwas in Geduld üben müssen sich die Anwohner der Kornhahnstraße in Unnau. Bis zum Ende des Jahres wird die Straße grundhaft erneuert und ist deshalb nur eingeschränkt befahrbar. Auch die unterirdische Infrastruktur steht im Zuge der Maßnahmen auf der Agenda: Unter anderem wird die Entwässerung modernisiert. Anstelle der bisherigen Mischwasserkanalisation baut das ausführende Unternehmen Kurt Müller GmbH Tief- und Straßenbau im Auftrag der Verbandsgemeinde Bad Marienberg ein Trennsystem für das Regen- und das Schmutzwasser ein. Notwendig geworden waren die Arbeiten, nachdem Kamerabefahrungen zahlreiche, angesichts der langen Nutzungsdauer typische Schadensbilder an den alten Falzbetonrohren gezeigt hatten. Dazu gehören Korrosion, Scherbenbildung sowie defekte Hausanschlüsse.
Eine Besonderheit der Kanalrohre ist ihre Kombination aus innenliegendem Kunststoffrohr und äußerem Betonmantel. Dadurch sind die Produkte gleichzeitig korrosionsbeständig und stabil.
© Kurt Müller GmbH
Mit Blick auf die neu zu verlegenden rund 230 Meter Schmutzwasserrohre entschied sich die Verbandsgemeinde für Fabekun-Kanalrohre und -Schachtunterteile. Einer der Gründe für die Wahl sind die guten Erfahrungen, die man in der Vergangenheit mit den Produkten gemacht hat. Dipl.-Ing. Björn Müller von der Verbandsgemeinde: „Wir setzen bei unseren Neubau- und Sanierungsmaßnahmen insbesondere auch auf Nachhaltigkeit. Vor diesem Hintergrund haben wir mit den Fabekun-Produkten bereits seit vielen Jahren gute Erfahrungen gemacht.“
Die Kanalrohre haben eine Baulänge von 2,50 Meter. Dadurch lassen sie sich auf der Baustelle gut handhaben und in den Verbau einfädeln.
© Kurt Müller GmbH
Langlebig und widerstandsfähig
Nur wenige Kilometer von der Produktionsstätte der Kanalrohre in Nisterau entfernt, war Bad Marienberg vor gut 30 Jahren sogar einer der ersten Anwendungsorte für die Beton-Kunststoffrohre und -schächte der Gebr. Fasel Betonwerk GmbH, die heute zur P.V. Betonfertigteilwerke GmbH gehört. An der Qualität hat sich nichts geändert: Die Kombination des innenliegenden Kunststoffrohrs mit dem äußeren Betonmantel führt zu einem langlebigen und widerstandsfähigen Kanalrohrsystem, das die Vorteile zweier Werkstoffe vereint: Während Anwender auf die Korrosionsbeständigkeit des PVC-U-Rohres zählen können, profitieren sie gleichzeitig von der Stabilität des Betonrohres. So sind sie z.B. gemäß DIN 8061, Teil 3, chemisch widerstandsfähig gegen Gase und Säuren, hoch belastbar und wurzelfest. Schäden, wie sie bei der Kamerabefahrung in der Kornhahnstraße in Unnau festgestellt wurden, gehören damit der Vergangenheit an.
Bevor die Kanalrohre in den Rohrgraben abgelassen werden, tragen die Arbeiter Gleitmittel auf.
© Kurt Müller GmbH
Doppelt dicht
Nicht nur die kombinierten Materialeigenschaften sorgen dafür, dass die Kanalrohre die festgelegte Abschreibungszeit von 80 Jahren erfüllen. Außendienstmitarbeiter Rüdiger Göbel von der P.V. Betonfertigteilwerke GmbH weist auf eine weitere Besonderheit hin – das Doppeldichtungssystem: „Es besteht aus einer innen gekammerten Vakuumdichtung, die die Kunststoffrohre verbindet und einer äußeren Lippendichtung im Betonrohr. Beide Dichtungssysteme sind voneinander unabhängig, was das Rohrsystem absolut sicher macht – selbst bei Abwinkelungen.“
Das Kanalrohr wird frei hängend in die Muffe des bereits verlegten Rohres eingeführt. Spannungen werden dadurch minimiert.
© Kurt Müller GmbH
Auf der Baustelle überzeugt außerdem die gute Handhabung der Rohre. Für die Maßnahme wurde zunächst der bestehende Straßenbelag abgetragen und ein bis zu 2,80 Meter tiefer und bis zu 2,50 Meter breiter Doppelgraben ausgehoben, in dem Schmutz- und Regenwasserrohre parallel verlegt wurden. „Der Boden hier in der Straße ist felsig-lehmig. Das Planum haben wir mithilfe von Splitt der Körnung 0/32 hergestellt. Darauf haben wir dann die Kanalrohre und Schachtunterteile verlegt“, sagt Dr.-Ing. Kai Müller, Geschäftsführer der Kurt Müller GmbH. „Die Kanalrohre haben eine Länge von 2,50 Meter. Das ist ideal, um im Verbau gut arbeiten zu können.“ Nach dem Setzen wird bis zum Rohrscheitel mit Splitt verdichtet. Ab dem Rohrscheitel kommt für die Verfüllung Recyclingmaterial zum Einsatz. „Das Material lässt sich gut verdichten. Es besteht überwiegend aus Betonaufbruch mit einer Körnung von 0/45. So werden wir auch hier dem Thema Nachhaltigkeit gerecht“, betont Björn Müller.
Eine letzte Kontrolle: Bei einem fachgerechten Einbau beträgt die Lebensdauer mehr als 80 Jahre.
© Kurt Müller GmbH
Systemcharakter bietet viele Vorteile
Ein weiteres Argument für die Fabekun-Produkte ist ihr Systemcharakter, der sich beim Einsatz der Fertigschachtunterteile bewährt: Mit ihrer Kombination aus Beton und der inneren Vollauskleidung aus Polyurethan (PU) vereinen sie dieselben Vorteile auf sich wie die Rohre. Um Infiltrationen durch Grundwasser auszuschließen, werden die Schachtauskleidungen in einem Fertigungsverfahren komplett fugenfrei und ohne Klebestellen produziert. Im Zuge der Baumaßnahmen in der Kornhahnstraße erneuert die Kurt Müller GmbH auch die Hausanschlüsse der Anwohner. Um die dafür verwendeten PVC-Kunststoffrohre bestmöglich in die Kanalrohre einbinden zu können, kommen Fabekun-Abzweige zum Einsatz. Das integrierte Kugelgelenk macht die Rohrverbindung bis zu 13° schwenkbar. „Hausanschlüsse gelten ja immer als besonders sensibler Bereich im Kanalnetz. Häufig betreffen Schäden den Übergang vom Sammler auf die Hausanschlussleitungen. Mit den optimal auf das Kanalrohr abgestimmten Abzweigen haben wir hier ein Plus an Sicherheit“, hebt Björn Müller hervor.
Außendienstmitarbeiter Rüdiger Göbel von der P.V. Betonfertigteilwerke GmbH (r.) erklärt Dipl.-Ing. Björn Müller von der Verbandsgemeinde Bad Marienberg (l.), warum bei den Kanalrohren das Kunststoff-Innenrohr grau ist: um Spiegelungen während Kamerabefahrungen zu verhindern.
© P.V. Betonfertigteilwerke GmbH
Die Tiefbauarbeiten sollen im Sommer abgeschlossen sein. Dass bisher seit Baubeginn Mitte April alles reibungslos funktioniert hat, ist laut dem bauausführenden Unternehmen auch dem Service durch die P.V. Betonfertigteilwerke GmbH zu verdanken: „Wenn es mal irgendwo hakt, ist sofort ein Ansprechpartner mit einer Lösung zur Stelle“, sagt Kai Müller. Bis auch der Straßenbelag Ende des Jahres fertiggestellt ist, bleibt es in der Kornhahnstraße noch geschäftig. Dann sind infrastrukturell alle Voraussetzungen getroffen, damit die Anwohner für lange Zeit Ruhe haben.