Nachhaltigkeit als Teil der Wachstumsstrategie

Sustainability bei Umdasch & Doka

Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt auch die Bauindustrie – zu Recht, sind doch nach aktuellen Studien über 40 % der CO2-Emmissionen auf Bautätigkeit zurückzuführen. Doch es gibt gute Ansätze zur Reduktion.

CO2-Reduktion in Produktion und Betrieb: Photovoltaikanlage auf den Dächern der Produktion in Amstetten
© Doka

CO2-Reduktion in Produktion und Betrieb: Photovoltaikanlage auf den Dächern der Produktion in Amstetten
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Es ist ein viel beschworenes Mantra: Die Baubranche muss klimafreundlicher werden. Im Zuge dessen gilt es, die CO2-Emmissionen drastisch zu reduzieren und in allen Prozessen das Prinzip der Nachhaltigkeit zu verwurzeln und zu leben. Niemand erwartet, dass von heute auf morgen eine komplette Umstellung erfolgt. Das wäre weder umsetzbar noch glaubhaft. Doch ein Anfang muss gemacht werden, will man die Zielvorgaben bei den Jahresemissionsobergrenzen einhalten. Daten des Bundesumweltamtes zeigen, dass bestimmte Sektoren besonders gefragt sind, weil sie am meisten CO2 produzieren: Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr und Gebäude.

Ein Unternehmen, dass sich die Ziele Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben hat, ist die in Amstetten ansässige Umdasch Group, zu der auch Doka gehört. Als Familienunternehmen mit einer mehr als 150-jährigen Geschichte bedeuten der Group klassische Werte nachhaltigen Unternehmertums sehr viel: Verlässlichkeit, Vertrauen, Verantwortung.

Darum hat sich die Umdasch Group 2018 entschlossen, Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie zu verankern. Das bedeutet, dass die relevanten operativen Prozesse ihrer Divisionen auf deren Nachhaltigkeit hin überprüft und sukzessive angepasst werden. Seit dem Jahr 2018 berichtet das Unternehmen mit dem Integrierten Geschäftsbericht nicht nur finanziell, sondern auch nicht-finanziell.

„Ein rein sozialromantischer Ansatz
zur Nachhaltigkeit reicht mir nicht.“ Dr. Wolfgang Litzlbauer, Vorstandsvorsitzender Umdasch Group
© Umdasch Group

„Ein rein sozialromantischer Ansatz
zur Nachhaltigkeit reicht mir nicht.“ Dr. Wolfgang Litzlbauer, Vorstandsvorsitzender Umdasch Group
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Dies hat allerdings wenig mit Sozialromantik zu tun als viel mehr mit ökologischem und ökonomischem Kalkül. „Nachhaltigkeit bedeutet, Geld nachhaltig zu verdienen, anstatt es nur nachhaltig auszugeben“, erklärt Dr. Wolfgang Litzlbauer, Vorstandsvorsitzender Umdasch Group. Die Nachhaltigkeit ist als globaler Wachstumstreiber bereits in vielen Industrien identifiziert. „Auch unser Wachstum wird zukünftig mit dem Bedarf an nachhaltigen Methoden, Prozessen und Materialien entlang des gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes verbunden sein“, so Wolfgang Litzlbauer.

Hebel 1: Auf erneuerbare Energien umsteigen

Wo fängt man nun an? Am besten bei sich selbst. Denn nur wer weiß, wo die selbstverursachten Emissionsquellen liegen, kann diese auch aktiv angehen. Als ersten Schritt erheben deshalb die drei Divisionen der Umdasch Group – Doka, Umdasch Group Ventures und Umdasch The Store Makers – jährlich ihre jeweiligen Treibhausgasemissionen. Und zwar länderspezifisch, da die Länder eine teils sehr unterschiedliche CO2-Bilanz aufzeigen. So hat Doka beispielweise für das Jahr 2020 für Doka Europe den Corporate Carbon Footprint ermittelt. Diese Bilanz beinhaltet die Emissionen aus eigenen Fahrzeugen und Anlagen sowie die eingekaufter Energie, wie Strom und Wärme. Dabei zeigte sich, dass zugekaufte Energien, also Strom, Heizen und Kühlen, die meisten Treibhausemissionen verursachen (mehr als 50%). Entsprechend liegt hier auch der größte Hebel mit der Folge, vermehrt auf erneuerbare Energiequellen und Energiesysteme zu setzen.

Richtungsweisend kristallisierte sich hierbei Doka Schweden heraus. Die dortige Niederlassung – etwas mehr als eine Autostunde nördlich von Göteborg – ist im Winter 2021 zu 100% auf Energie aus erneuerbaren Quellen umgestiegen, weshalb sie ihre Emissionen 2022 um 46% reduzieren werden.

Ein weiterer Vorreiter im Unternehmen ist auch das Doka Headquarter in Amstetten. Dort wurden bereits 2020 knapp drei Viertel des gesamten Energiebedarfs durch erneuerbare Energie erzeugt: einerseits mittels der Photovoltaik-Anlage auf den Dächern des Werks, mit der ca. 950.000 Kilowattstunden pro Jahr ins Doka-Stromnetz eingespeist werden (dadurch 235 Tonnen weniger CO2-Emissionen). Andererseits aufgrund von Fernwärme: Das HQ Amstetten versorgt das Heizwerk Amstetten mit Spänen, bekommt dafür Wärme retour.

Hebel 2: Wo möglich auf Schienenverkehr setzen

Eine weitere Stellschraube von Doka zur CO2-Reduktion ist der Transport von Schalung und Gerüst. Die Schalungstechniker weiten deshalb in ihrer Transportlogistik, wo möglich, den Intermodalverkehr aus: Statt nur mit dem Lkw werden die Transporte in Kombination mit der Bahn erledigt. Seit Juli 2021 erfolgt etwa der überwiegende Teil des Transports nach Rumänien per Bahn, seit Ende 2021 werden auch Schweden, Türkei und Bulgarien durch Intermodalverkehr angesteuert. In allen Ländern gesamt konnten 2021 3,4% der Frachtkosten sowie 39% CO2-Emissionen eingespart werden. (Klimafreundliche) Tendenz steigend.

Bei der Analyse der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) stellte sich heraus, dass Scope 2 am meisten zu Buche schlägt – und somit einen wichtigen Hebel zur Reduktion darstellt.
© Umdasch Group

Bei der Analyse der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) stellte sich heraus, dass Scope 2 am meisten zu Buche schlägt – und somit einen wichtigen Hebel zur Reduktion darstellt.
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Hebel 3: Kreislauffähigkeit der Produkte forcieren

Die Schalungstechniker haben auch den jeweiligen Product Carbon Footprint ihrer knapp 6.000 Produkte errechnet, und zwar über den gesamten Lebenszyklus: Rohstoffbeschaffung, Herstellung, Transport, Reparatur und Reinigung sowie die Verwertung am Lebensende. „Vor allem bei öffentlichen Ausschreibungen wird vermehrt nach den CO2-Bilanzen unserer Produkte gefragt“, bemerkt Robert Hauser, CEO Doka GmbH. Den CO2-Fußabdruck der Produkte zu analysieren ist das eine. Sie so zu verbessern, dass sie möglichst lange im Einsatz sind, das andere. Öko-intelligent, kreislauffähig, heißt es heutzutage. Ein Beispiel aus eigenem Haus ist der Vergleich zwischen der Doka-Deckenstütze Eurex 20 top 300 mit 38 kg CO2-eq. und der Doka-Deckenstütze Eurex LW 300 mit 27 kg CO2-eq. Durch den Einsatz von hochfestem Stahl und modernster Produktion wiegt letztere deutlich weniger als gängige Stahlrohrstützen, bei gleicher Performance und Lebensdauer – und weniger CO2-Emissionen.

Durch den Einsatz von hochfestem Stahl und modernster Produktion ist die Deckenstütze Eurex LW wesentlich leichter als gängige Stahlrohrstützen und verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen.
© Doka

Durch den Einsatz von hochfestem Stahl und modernster Produktion ist die Deckenstütze Eurex LW wesentlich leichter als gängige Stahlrohrstützen und verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen.
© Doka

„Das ist der Weg, den wir gehen: Methoden und Materialien forcieren, die ökologisch positiv wirksam werden. Das bedeutet eine mehrdimensionale Win-Situation - für die Umwelt, für die Kunden und für uns“, resümiert Robert Hauser. 

Deutsche Doka Schalungstechnik GmbH

www.doka.de

Umdasch Group AG

www.umdaschgroup.com

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