Sammeln, analysieren, vernetzen

Smart Data – das neue Gold der effizienten Baustelle

Seit einigen Jahren halten verstärkt digitale Tools und Arbeitsweisen Einzug auf die Baustelle – und bringen die Baubranche voran in Richtung Effizienz, Nachhaltigkeit und Produktivität. Drei Beispiele aus der Doka-Welt:

CONCREMOTE – EINSPARUNG VON 330 TONNEN ZEMENT

Das sagen die Schalungstechniker

Gerade wenn es um die richtige Temperatur und Festigkeitsentwicklung des Betons geht, kann eine genaue Planung viel unnötige Wartezeit vermeiden. Mit Concremote, dem Beton-Monitoring-System von Doka, ist genau das möglich. Intelligente Sensoren messen die Temperatur und berechnen automatisch die Druckfestigkeit – der ideale und frühestmögliche Zeitpunkt zum Ausschalen wird direkt auf das Smartphone oder Tablet übertragen. In der Praxis liefern Deckensensoren und Kabelsensoren sowie Messkabel und Messfühler-Elemente Daten an das System, die Auskunft über die Temperaturverläufe im Beton geben. Auf diese Weise können nicht nur die Grenzwerte eingehalten und überwacht werden – die Einhaltung der Grenzwerte erhöht auch die Lebensdauer, gerade von massiven Betonbauwerken.

Wenn es um Sicherheit geht, liefert Concremote solide Daten, die alle Dokumentationspflichten erfüllen. Die Datenerhebung zur Temperatur- und Festigkeitsentwicklung erfolgt dabei in Echtzeit. Auch in Sachen Wirtschaftlichkeit leistet Concremote einen wichtigen Beitrag: Durch die Beurteilung der Betonrezepturen mittels Kalibrierung kann vor Baubeginn die jeweils passende Betonmischung ermittelt werden, wie etwa das nachfolgende Beispiel zeigt.

Das sagt der Anwender

Im Niemandsland zwischen Fließ und Landeck, eingeengt von Berg und Inn, entsteht die Schlossgalerie Landeck (Österreich). Beim Bau der 722 m langen Steinschlaggalerie über die L76 greift die bauausführende Strabag AG auf Concremote zurück, um die geplante Ausschalfrist von 16 Stunden zu sichern. Auf Basis der Daten mehrerer Kalibrierungen konnte der Bauleiter zudem auf einen hohen Zementanteil im Beton verzichten (60 kg weniger pro m3), Risse durch zu hohe Temperaturen vermeiden und den CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren, indem er insgesamt 330 Tonnen Zement CEM II einsparte. Durch die Auswahl der optimalen Betonmischung konnten außerdem Kosten in der Höhe von 35.000 EUR gespart werden.

„Die Einhaltung von zwei Takten bzw. Blöcken pro Woche zu realisieren, war für uns schon eine Herausforderung. Jede Stunde zählt! Deshalb ist die Frühfestigkeitsentwicklung des Betons einer der wichtigsten Parameter für die Einhaltung des geplanten Takts. Hier haben uns die Daten von Concremote sehr weitergeholfen, da wir auf deren Grundlage gesichert wussten, dass wir am Tag nach dem Betonieren unmittelbar in der Früh mit dem Ausschalen beginnen konnten. Außerdem konnten wir so nachweislich die Zementmenge im Beton reduzieren und dadurch Kosten sparen.“

BIM – SEMANTISCHE INFORMATIONEN MACHEN DEN UNTERSCHIED

Das sagen die Schalungstechniker

Der Grundansatz von BIM zielt darauf ab, Bauwerksdaten vom Entwurf, der Planung, Ausführung und Nutzung bis hin zum Rückbau in einem digitalen Modell abzubilden, zu bearbeiten und zu erfassen. Als Schalungstechniker ist man nur temporär – in der Planungs- und Ausführungsphase – eingebunden, da die Schalung nicht im Bauwerk verbleibt. Der Beitrag kann dennoch ein wichtiger im Gesamtkonzept sein. Denn der digitale Zwilling bietet gleich mehrere Vorteile: ungewollte Kollisionen werden frühzeitig erkannt und aufgelöst, schalungstechnische Machbarkeiten geprüft, Konsequenzen für andere Gewerke bei Änderungen abseh- und besser planbar. Zudem kann aus dem Doka Schalungsmodell gleich die Materialbestellung ausgelöst werden. Weiterer Vorteil der BIM-basierten Planung: Durch die digitale, lückenlose Erfassung ist der Bauprozess für alle objektiv nachvollziehbar protokolliert. Voraussetzung, dass das Ganze funktioniert, sind offene Schnittstellen, so dass die Planungen der Gewerke untereinander kompatibel sind. 

Das sagt der Anwender

„Die deutsche Baubranche befindet sich aus meiner Sicht in einem Change Management Prozess. Die kollaborative Zusammenarbeit in einer CDE, Common Data Environment, sowie die BIM-basierte Projektabwicklung nimmt insgesamt an Fahrt auf. Natürlich ist man einerseits davon abhängig, inwiefern der Auftraggeber das unterstützt. Auf der anderen Seite müssen aber auch die technischen Gegebenheiten und das Knowhow seitens der Gewerke vorhanden sein. Wir haben vor kurzem mit Doka bei einem Infrastrukturprojekt, genauer gesagt der Havellandautobahn A10/A24, zusammengearbeitet und dabei ein Teillos komplett BIM-basiert geplant. Mein Eindruck ist sehr positiv. Das Modell war fachlich sehr gut aufgebaut, und was wichtig ist: es war reich an semantischen Informationen, die uns als bauausführende Verantwortliche immens unterstützt haben.“

CONTAKT – DIGITALES BAUSTELLEN-MANAGEMENT ÜBER ALLE GEWERKE

Das sagen die Schalungstechniker

Die Software Contakt setzt sich aus den beiden Lösungen „Contakt build“ und „Contakt hub“ zusammen. Die Software ist ein umfassendes Steuerungstool für den Rohbau. Mithilfe von Sensoren werden physische Gegenstände und virtuelle Objekte vernetzt. Die Kombination von „build“ und „hub“ digitalisiert so Prozesse. Die Software Contakt ist damit ein Takt- bzw. Taskplaner, der bauteilbezogen und IoT-nutzend diese Takte erfasst und einen Soll-Ist-Vergleich erstellt. Das Ergebnis: alle wichtigen Baustellen-Daten gebündelt an einem Ort. Komplettiert wird das Ganze seit kurzem von der neuen Baustellensoftware Sitelife. Sie ermöglicht eine digitale Abwicklung der Baustelle vom Aushub bis zur Finalisierung – über alle Gewerke. Eine einfache Planung, eine modellbasierte Dokumentation und eine kontextbezogene Analyse geben Überblick über das gesamte Bauprojekt.

Das sagt der Produktmanager

Bei Contakt sprechen wir von „besseren Daten für bessere Entscheidungen”; ich arbeite ständig daran, dieses Versprechen umzusetzen. Gleichzeitig ist es auch die interne Messlatte für alle Entscheidungen, die bezüglich Produkt getroffen werden. Wer sich mit dem Bau auseinandersetzt, merkt man schnell, dass alle Projekte einzigartig und  Prozesse in den Baufirmen unterschiedlich sind. Vor diesem Hintergrund eine Software für die Baustelle zu entwickeln, die intuitiv zu bedienen ist und breit eingesetzt werden kann, ist eine Mammutaufgabe. Genau das ist aber auch der Punkt, der in Sitelife neu und anders ist als bei vielen anderen Lösungen. Die Verbindung von planen, dokumentieren und analysieren - gemeinsam mit einem Gebäudemodell - ist an sich schon neu. Jetzt wird mit Sitelife noch die Möglichkeit geschaffen, alle Baustellen in einer Software abzuwickeln und das mit allen Vorteilen, die die digitale Projektabwicklung mit sich bringt. Für jedes dieser Themen gibt es gute Lösungen am Markt, aber keines hat es bisher geschafft, hier die Brücke zu schlagen. Wir haben genau das als Ziel.“

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