SCHLAUCHLINING IN FÜRTH

20 Haltungen in 9 Arbeitstagen

Erfolgreiche Kanalsanierung ist heute oft keine Frage der Technik mehr, sondern immer öfter eine der Organisation. Das zeigt einmal mehr das Projekt Fürth, bei dem im Frühjahr 2012 die KMG Pipe Technologies GmbH binnen neun Arbeitstagen 20 Haltungen mit lichthärtenden GFK-Linern des Systems Saertex sanierte.

Wenn Hauptverkehrsadern parallel zu zentralen Strängen der Stadtentwässerung liegen, drohen Probleme, wenn die Abwasserrohre sanierungsbedürftig werden. So im Frühjahr 2012 in Fürth. Dort stand ein Hauptentwässerungsstrang des Fürther Kanalisationsnetzes zur Renovierung an. Diverse Schadensbilder in den Steinzeugrohren DN 250 bis DN 600 führten sichtbar zu Fremdwassereinbrüchen und ließen darüber hinaus Abwasser-Exfiltrationen befürchten: unabweisbarer Sanierungsbedarf. Das Sanierungskonzept der Stadt Fürth, mit dessen Durchführung nach öffentlicher Ausschreibung die Niederlassung München der KMG Pipe Technologies GmbH beauftragt wurde, sah die grabenlose Renovation der insgesamt 20, bis zu 4 m tief liegenden Haltungen per Schlauchlining vor. Eine offene Erneuerung kam aufgrund der hohen Verkehrsbelastung der betroffenen Straßenzüge nicht in Frage. Die angespannte Verkehrssituation erforderte aber auch eine optimierte Planung, die den Eingriff in den Verkehrsfluss auf das unabdingbare Minimum reduzierte.

 

Wahl des richtigen Verfahrens

Das begann bereits bei der Wahl des Sanierungsverfahrens. KMG PT bekam den Zuschlag für das Projekt mit einem Angebot, das auf das lichthärtende GFK-Linersystem Saertex setzte. Bei lichthärtenden GFK-Linern verbindet sich eine sehr kurze Einbauzeit vorteilhaft mit minimalem und hoch mobilem Baustellen-Equipment. Um die Abläufe noch zu beschleunigen, wurden teilweise jeweils zwei, in einem Falle sogar drei Haltungen mit einem Liner ausgekleidet, bis zu Liner-Längen von 134 m. Alle Installationen erfolgten nach dem gleichen, verfahrenstypischen Ablauf: Erst wurde eine Gleitfolie in den Kanal eingezogen, darauf der Liner selbst, den man anschließend beiderseits mit Absperrtöpfen druckdicht verschloss. Mit Luftdruck stellte man den Liner formschlüssig im Kanal auf und öffnete dann kurz einen der Drucktöpfe, um einen UV-Lampenzug einzuschieben. Daraufhin wurde der Liner neuerlich unter Druck gesetzt und der Lampenzug durch den aufkalibrierten Liner zum Gegenschacht gezogen. Über die Frontkamera der Beleuchtungseinheit ließ sich dabei jeweils kontrollieren, ob der Liner korrekt im Rohr saß (anderenfalls sind bis zu diesem Zeitpunkt noch Korrekturen möglich). Im Gegenschacht wurden dann die UV-Lampen gezündet, woraufhin der Lampenzug mit definierter, exakt gleichmäßiger Geschwindigkeit zum Ausgangsschacht zurückgezogen wurde.

Alle Betriebsparameter, wie die ordnungsgemäße Funktion der Lampen, die Temperatur der Liner-Oberfläche oder die Einzuggeschwindigkeit der Beleuchtungseinheit, wurden EDV-technisch erfasst und gespeichert – ein wichtiges Element der systematischen Qualitätskontrolle, denn bei eventuellen Mängeln am Endprodukt lässt sich der Aushärtungsvorgang zentimetergenau nachverfolgen. Dieses vielfach bewährte Verfahren führte auch in Fürth zum gewünschten Erfolg, und zwar sowohl technisch wie organisatorisch. Ersteres belegen die Werte der labortechnischen Fremdüberwachung, die für alle Liner und Kennwerte im „grünen Bereich“ lagen. Dass die Liner-Maßnahme auch abwicklungstechnisch ein voller Erfolg war, belegt die Tatsache, dass mit den 11 GFK-Linern insgesamt 20 Kanalhaltungen innerhalb von nur neun Arbeitstagen saniert werden konnten: ein Projektergebnis zur vollsten Zufriedenheit von Auftraggeber und Auftragnehmer.

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