2,5 Mio. für den Hochwasserschutz
Experten revidieren in den letzten Jahrzehnten zunehmend ihre Meinungen, was die Hochrechnungen für Starkregenereignisse anbelangt. Denn das für zahlreiche Planungen bisher festgelegte HW100, also ein Hochwasser, das so bemessen ist, dass man nur alle 100 Jahre damit rechnen kann, tritt nun viel häufiger auf.
Südlich von Achern fließt der unscheinbare Fautenbach, vom mittleren Schwarzwald kommend, durch die gleichlautende Gemeinde nach Nordwesten dem Rhein zu. Früher als Mühlbach genutzt, entwickelt sich das kleine Fließgewässer jedoch gelegentlich, wenn es im Einzugsgebiet von 11 km² unüblich stark regnet und er dann um einige Meter ansteigt, zu einem reißenden Fluss. Hierdurch ist die Gemeinde Fautenbach bedroht; ein Kindergarten liegt zudem direkt am Bach.
Anfang der 1980er Jahre wurde das Tälchen mit einem Erddamm gesperrt, der Abfluss durch ein mengenregulierendes Rohr limitiert, welches maximal 6.000l l/s passieren lässt, und das somit neu geschaffene bergseitig gelegene Becken von 250.000 m² als landwirtschaftlich nutzbare Überflutungsflächen ausgewiesen. Für Wassermengen, die ein HW20 (ein Hochwasserereignis, das im Durchschnitt nur alle zwanzig Jahre geschieht) überschreiten, gab es einen gefassten Überlauf über den Damm. Diese Konstruktion sollte komplett ersetzt werden durch ein Grundablassbauwerk mit Sohlrampe, das auch gegen ein HW100 nach neuen Einschätzungen gewappnet sein soll.
Betonbauwerk und Damm
Die Sanierung des Hochwasserrückhaltebeckens, für das 2,5 Millionen Euro veranschlagt sind, wurde von der Stadt Achern in Auftrag gegeben; das Projekt ist vom Land Baden-Württemberg unterstützt, welches in den letzten Jahren nach Angaben des Regierungspräsidiums Freiburg eine Summe über 550 Millionen Euro für den Bau und zur Sanierung von Deichen und Dämmen auf einer Länge von insgesamt 1.100 km freigegeben hat.
Auftragnehmer und bauausführendes Unternehmen ist die Huber Bau-GmbH & Co. KG (Ottenhöfen). Bauleitung haben die Zink Ingenieure (Lauf), Beratende Ingenieure VBI sind RS Ingenieure (Achern). Lieferant und Berater für Betonschalung ist das Paschal-Werk G. Maier GmbH (Steinach).
Betonarbeiten und Schalung
Die Rohbauarbeiten an dem den Wasserfluss regulierende Betonbauwerk begannen im November 2011 mit dem Erstellen einer Bodenplatte in Form einer Sohlrampe von 80 cm Dicke: die ersten 17,20 m sind mit einem Gefälle von 4% versehen. Hier wurde die firmeneigene Raster Universalschalung benutzt. Im Frühling 2012 begannen die Arbeiten am Regelbauwerk. Dieses ist 42 m lang, 12,55 m breit und ab Bodenplatte 9,75 m hoch. Die zwei Außenflügel haben innen senkrechte und außen konische Wände, welche unten 1,15 m, mittig 1,09 m, und am Top 0,5 m dick sind. Es wurden 45 Elemente mit der Logo.3-Schalung mit den Abmessungen 2,70 x 2,40 m sowie einige kleinere Aufstockelemente mit einer Gesamtschalfläche von ca. 350 m² einschließlich eines halbseitigen Vorlaufsatzes verwendet.
Die äußere Schalung war geneigt und erzeugte somit einen Versatz von 3-4 cm in den Spannstellen. Obwohl die Spannstäbe hierdurch nicht exakt horizontal lagen, gelang es doch ohne Probleme, diese trotz der dichten Bewehrung sicher zu verbinden, ohne dass Ausgleichselemente verwendet werden mussten. Quer zur Strömungsrichtung wurde im oberen Bereich von Wand zu Wand eine Schwelle für die Technik errichtet. Viktor Kern, Polier und Maurermeister und seit 32 Jahren bei der Huber-Bau GmbH, zeigt sich sehr zufrieden.
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