50 Jahre VDBUM

Vorstände gratulieren mit persönlichen Erinnerungen

Die Feier zum 50-jährigen Bestehen findet im Januar 2022 beim Großseminar in Willingen statt. Auch im Jubiläumsjahr ist der Verband aktiv: Mit digitalen Veran-
staltungsformaten, Roadshow und der Eröffnung der neuen Zentrale in Stuhr.

Am 10. Februar 1971 versammelten sich die Leiter verschiedener maschinentechnischer Abteilungen mehrerer Bauunternehmen im Großraum Bremen. Sie verfolgten das Ziel, maschinentechnische Probleme durch Erfahrungsaustausch zu bewältigen und gründeten eine berufsständische Interessenvertretung. Die Abkürzung VDBUM stand damals für Verband der Baumaschinen-Ingenieure und -Meister e.V. Bis 2012 hatte dieser Name Bestand, dann erfolgte im Zuge der Öffnung für die komplette Baubranche die Umbenennung in Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e.V.

Bereits ein Jahr nach der Verbandsgründung entstanden die ersten Stützpunkte in Freiburg, Hannover und Stuttgart. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs ihre Zahl auf 18 im gesamten Bundesgebiet an. Heute, 50 Jahre nach seiner Gründung, vertritt der VDBUM die Inte-ressen von mehr als 11.000 Mitgliedern. Seit Langem treibt der Verband die Digitalisierung im Baumaschinenbereich voran. Er hat etwa über den Arbeitskreis Telematik die Grundlagen der ISO Norm 15143-3 zur Datenstandardisierung für Erdbaumaschinen geschaffen. „Unser Anspruch war und ist, technische Entwicklungen praxisgerecht voranzubringen, maßgeblich zu begleiten und Mitglieder aktiv zu unterstützen. Dadurch sind wir nicht nur vorn dabei, sondern geben auch die Richtung bei der progressiven technischen Entwicklung mit vor“, sagt Peter Guttenberger, seit 2005 Vorsitzender, Präsident des VDBUM seit 2019. „Unsere Mitglieder wissen, dass Einzelkämpfer in unserer schnelllebigen Zeit einen schlechten Stand haben. ‚Netzwerker‘ tun sich leichter, wenn es darum geht, alle an einem Arbeitsprozess Beteiligten zusammenzuführen, um optimale Lösungen zu finden.“

 

Technik zum Anfassen

Die Mitglieder sind Teil einer Community, die aus Überzeugung die Entwicklung von Menschen, Technik und Technologien im Bausektor fördert. Sie haben ständigen Zugriff auf eine Datenbank, die Problemlösungen absichert und das unternehmerische Handeln unterstützt. Sie erhalten die Gelegenheit zur Teilnahme an regelmäßigen Fachvorträgen, Foren und Exkursionen zu Herstellern und Praxisunternehmen und sie profitieren von Sonderkonditionen auf Weiterbildungen und Arbeitshilfsmittel aus dem Dienstleistungsangebot der VDBUM Service GmbH.

„Nach meiner Auslandszeit erfuhr ich dank meinem damaligen Chef 1990 von dem VDBUM und seinen Aktivitäten. Die Besuche der monatlichen Technikforen haben mich dann überzeugt. Technik zum Anfassen, vielschichtig engagierte Kollegen, interessante Netzwerkgespräche“, sagt Michael Hennrich und schließt an: „Dies veranlasste mich erst als VDBUM-Beirat und ab 2005 bis heute im Vorstand diverse technische Fachthemen zu besetzen und voranzutreiben.“ Rund 300 Veranstaltungen hat der VDBUM im Jahr 2019 für seine Mitglieder ausgerichtet. Für viel Zuspruch sorgen stets die Technik-Foren zu verschiedensten Themen. Selbst in Pandemie-Zeiten mussten die Mitglieder nicht auf dieses Format verzichten, denn der Verband verlegte zahlreiche Veranstaltungen von der analogen in die digitale Welt.

Auch Roland Caillé, seit 2017 Vorstandsmitglied, ist durch seinen damaligen Chef auf den VDBUM aufmerksam gemacht worden, kurz nach seinem Eintritt in die Werkstattleitung 1995. „Der erste direkte Kontakt kam auf einem der Technikforen zustande. Abends traf ich ein paar Kollegen, mit denen ich beruflich schon einige Male zu tun hatte. Der Grundstein für das Netzwerk war gelegt und der Beitritt zum Verband besiegelt.“ Seit nunmehr 26 Jahren begleitet ihn der Verband durch das Berufsleben. „Er unterstützt mich bis heute bei wichtigen Themen rund um die MTA und vielen anderen Dingen oder vermittelt mir den hilfreichen Kontakt, wenn mein Netzwerk nicht ausreichen sollte.“ Als Teil eines Teams von Fachleuten aus unterschiedlichen Branchen mit ähnlichen oder sich ergänzenden technischen Aufgabenstellungen und Problemen profitieren Mitglieder von einer einzigartigen Interaktion.

 

Eröffnung der neuen Geschäftsstelle

„Bereits in den 1990er Jahren, kurz nach Beginn meiner Tätigkeit in der Baubranche, bin ich sehr schnell auf den VDBUM aufmerksam geworden. Zum damaligen ‚analogen‘ Zeitalter stand für mich die Information in den verschiedenen Facetten der Baubranche im Vordergrund. Sehr schnell stellte ich fest, dass die Kommunikation und der rege Austausch während der Veranstaltungen für mich immer wichtig wurden und meinen beruflichen Alltag bereicherten“, berichtet Dipl. Ing. (FH) EWE Josef Andritzky, der dem VDBUM-Vorstand seit zwölf Jahren angehört. Damit die Kommunikation innerhalb des VDBUM und auch nach außen hin künftig noch effektiver gestaltet werden kann, ist die Geschäftsstelle in Stuhr bei Bremen in den vergangenen zwei Jahren als Ersatzneubau deutlich vergrößert worden. Die 1984 errichtete Zentrale war für die Aktivitäten des VDBUM zu eng geworden. Das neue, rund 800 m² große Gebäude wird die Homebase für die 18 Stützpunkte im ganzen Bundesgebiet und der Kommunikationsmittelpunkt des Verbandes. Die Eröffnung ist für September dieses Jahres anvisiert.

Die VDBUM Akademie gilt als ein starker Netzwerkpartner der Baubranche für Baumaschinen- und Baugerätetechnik. Sie steht für praxisorientierte Weiterbildung in den Bereichen Arbeitssicherheit, Technik und Persönlichkeitsentwicklung für Anwender und Nutzer von Baumaschinen. Trainer und Referenten aus der Praxis gewährleisten Weiterentwicklung auf höchstem Niveau. Die Produkte aus dem VDBUM-Shop unterstützen die Mitglieder bei ihren täglichen Aufgaben. Zum Programm gehören Prüfprotokolle, Siegel, aber auch Kurzinformationen zu verschiedensten Themen.

 

Neue Event-Reihe

Mit der Jubiläums-Roadshow initiiert der Verband eine neue Event-Reihe, sie findet vom 10.08.-14.10. in den 18 Stützpunkten statt und bietet Wissenstransfer, Netzwerk und Livepräsentationen. Im Blickpunkt der Veranstaltungen auf Baustellen, in Steinbrüchen oder Sandgruben steht jeweils eines der vier Schwerpunktthemen „Erdbau im schweren Einsatz“, „Kanal- und Rohrleitungsbau“, „Städtische Kompakt- und Elektrobaustelle“ und „digitaler/kommunaler Verkehrswege- und Tiefbau“.

 

Blick für die Praxis

„‘Forschung trifft Praxis´ ist für mich mehr als ein netter Slogan. Forscher ohne Blick für die Herausforderungen der Praxis sitzen hoch oben in ihrem Elfenbeinturm und Praktiker ohne Neugier für Innovationen schnell in der hintersten Reihe. Beim VDBUM treffen sich beide Seiten auf Augenhöhe, tauschen Gedanken aus und entwickeln neue Ideen für die Zukunft. 15 Jahre lang habe ich mich als junger Wissenschaftler davon begeistern und inspirieren lassen, seit 2013 versuche ich als Mitglied des Vorstandes auch andere mitzureißen“, sagt Prof. Dr. Jan Scholten. Beim Großseminar 2013 wurde erstmals der VDBUM-Förderpreis vergeben, mit dem eine exzellent besetzte Jury Innovationen für die Baubranche würdigt. 2022 wird der etablierte Preis in den Kategorien „Innovationen aus der Praxis“, „Entwicklungen aus der Industrie“ und „Projekte aus Hochschulen und Universitäten“ verliehen. Dieser Tage ist darüber hinaus zum ersten Mal der Sonderpreis für Startups unter dem Motto „Klein anfangen – Groß rauskommen!“ vergeben worden. Damit sich Studenten und Meisterschüler frühzeitig mit der Branche vernetzen können, ermöglicht der VDBUM ihnen seit 2016 im Rahmen des Projektes „Forschung trifft Praxis“ über Firmen-Patenschaften die kostenlose Teilnahme am Großseminar.

 

50. VDBUM-Großseminar

Das Großseminar ist so etwas wie das Gesicht des Verbandes. Erstmals fand es 1974 mit 100 Teilnehmern in Braunlage statt. Seit 2016 trifft sich die Branche in Willingen. Zuletzt haben rund 1.200 Teilnehmer 50 Vorträge und Workshops besucht und sich bei den vielen Unternehmen informiert, die sich in der begleitenden Fachausstellung präsentierten. Die drei Abendgalas sind ein Highlight jedes Großseminars. Auch der Förderpreis wird während der Abendveranstaltungen verliehen, es treten bekannte Künstler auf und hochkarätige Gastredner halten die Keynote. Man darf gespannt sein, was sich das Organisationsteam um Prokurist und VDBUM Info-Chefredakteur Wolfgang Lübberding ausdenkt, um das 50. Großseminar zu einem unvergesslichen Event zu machen. Stattfinden wird es vom 25. bis 28. Januar 2022 in Willingen.

„Im Februar 2002 war ich als Referent zu Gast auf dem Großseminar des VDBUM, welches damals noch in Braunlage stattfand. Damals wurde ich Zeitzeuge eines konstruktiven Umbruches im VDBUM und war von Anfang an begeistert von der freundlichen Atmosphäre. Unmittelbar nach dem Seminar wurde ich Mitglied und damit Teil des Netzwerkes. Dieses Netzwerk ist eine der Säulen meines persönlichen beruflichen Erfolges, schon oft konnte ich von der Unterstützung von Verbandskollegen, der Zentrale in Stuhr oder unseren fördernden Mitgliedern profitieren“, berichtet Dirk Bennje, der seit nunmehr sieben Jahren dem Vorstand angehört. Er genießt das Privileg, „über meine Tätigkeit in der Jury des Förderpreises am Puls der Zeit zu sein, was Innovationen in unserer Branche angeht“.

 

VDBUM als Ideengeber

Mit etablierten Formaten wie dem Großseminar, den Technik-Foren oder auch als Ideengeber und Mitgründer der Demonstrationsmesse TiefbauLive hat sich der VDBUM immer am Puls der Zeit präsentiert. Mit Schulungs- und Weiterbildungsangeboten zu praxisrelevanten Themen oder der Roadshow zeigt der VDBUM, dass die Ideen nicht ausgehen und er seinen Mitgliedern einen Mehrwert bietet. Wie im Gründungsjahr besteht ein wesentlicher Bestandteil der Verbandsarbeit in der Vertiefung fachlicher Fragestellungen mit dem Ziel, Lösungen für technische oder rechtliche Probleme zu erarbeiten. Beispiele dafür sind die Interessenvertretung Turmdrehkrane oder die Fachgemeinschaft Saugbagger. Hier kommen Spezialisten des Fachgebietes und auch Juristen zusammen, die sich als Mittler verstehen. Sie bündeln die Interessen der Branche, erstellen Handlungsabläufe und liefern Lösungen.

„Als sehr junger Baumaschinenverkäufer habe ich die Macher und Chefs der Baumaschinentechnik zuerst als sehr distanziert und dann über die Veranstaltungen als sehr hilfsbereit kennengelernt“, sagt Dieter Schnittjer, Vorstandsmitglied der VDBUM e.V. und Geschäftsführer der VDBUM Service GmbH. „Viele gut gemeinte Ratschläge beherzige ich noch heute. Dabei begleitet mich zu allen neuen Themenfeldern der Baubranche die VDBUM-Idee aus der Gründungszeit. Die Anforderungen haben sich verändert, wir müssen Aufgaben heute anders anpacken als vor 25 oder 30 Jahren. Unser Anspruch wird auch zukünftig sein, bei neuen Aufgaben vor die Lage zu kommen und im Interesse unserer Mitglieder zu agieren. Nicht nur sie, sondern viele Teilnehmer*innen unserer Veranstaltungen vertrauen auf den Wissenstransfer“, so Schnittjer weiter.

Nicht vergessen werden sollen an dieser Stelle selbstverständlich die Menschen, die den Verband ins Leben gerufen und über viele Jahre geprägt haben: Rudi Silter, Heinz-Georg Wichmann, Heinz Schild, Horst Beuter, Albert Neuschwander, Udo Kiesewalter, Manfred Wichert, Karl Mitter, all diejenigen, die sich in den Stützpunkten und in den Arbeitskreisen engagieren, die Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle und die über 11.000 Mitglieder. Sie alle haben dazu beigetragen, den VDBUM zu dem starken Verband zu machen, zu dem er sich im Laufe von 50 Jahren entwickelt hat.

 

VDBUM Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinen-technik e. V.

www.vdbum.de

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