Abschiebe-Technologie auf der A 100 in Berlin
186.100 Fahrzeuge pro Tag. In ganz Europa gibt es keinen Autobahnabschnitt, über den täglich mehr Autos rollen als über die A 100 in Berlin. Dass der Fahrbahnbelag unter dem extremen Verkehr leidet, ist klar. Dass man die Aorta Berlins nicht einfach für längere Zeit sperren kann, genauso. Für die jüngste Fahrbahnsanierung bedeutete das: Gebaut wurde bei laufendem Verkehr, im Mehrschichtsystem, unter striktestem Zeitplan.
Für diese anspruchsvollen Bauaufgaben kam ausschließlich Technik zum Einsatz, die zuverlässig höchste Qualität liefert, so auch die Fliegl Abschiebetechnik.
Qualität ausgeschrieben
Wie sehr sich die Abschiebetechnik im Straßenbau und im öffentlichen Bereich etabliert hat, zeigt die Tatsache, dass die Sanierung der A 100 bereits in der Ausschreibung mit Abschiebefahrzeugen konzipiert wurde. Der öffentliche Bauherr, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt als Auftragsverwaltung des Bundes, hat von Anfang an bei diesem Großprojekt auf die Abschiebe-Technologie vertraut.
Enge Platzverhältnisse
Der Streckenbereich mit rund 1,5 km ist über 50 Jahre alt und fügt in Berlin-Charlottenburg die AVUS A 115 und die A 100 im Autobahndreieck Funkturm zusammen. Notwendig war eine Sanierungsmaßnahme größeren Umfangs: Die Fahrbahn samt einem Tunnel und vier Brücken wurde auf einer Tiefe von 10 bis 35 cm abgefräst und mit mehreren Lagen neuen Asphalts versehen. „Insbesondere der Tunnel Rathenauplatz ist zu niedrig für Kippsattel, deshalb wurde von Anfang an nach einer effizienten Lösung gesucht“, sagt Projektleiter Daniel Schmohl. Deshalb entschied man sich für die Abschiebetechnik von Fliegl. Insgesamt vier 4-Achser ASW Stone 5229 kamen auf der A 100 zum Einsatz. Die Fahrzeuge schieben sowohl unter freiem Himmel als auch unter Höhenhindernissen wie Ampeln, Schilderbrücken oder Oberleitungen ab, die ein Kippen unmöglich machen. Das Befüllen der Asphaltfertiger funktionierte so jederzeit kontrolliert, dosiert und reibungslos, auch im Tunnel, auch unter den zahlreichen querenden Bauwerken.
„Wichtig war, die Bauzeit kurz zu halten und eine geeignete Technologie zu finden“, sagt Schmohl. Die störungsfreie Fliegl Abschiebetechnik hat dazu zweifellos ihren Beitrag geleistet. Zusätzlich hielten die ASW Stone LKW die Temperatur des Mischguts konstant – das war auch deshalb wichtig, weil zum ersten Mal auf einer Berliner Autobahn ein lärmarmer Porous Mastix Asphalt (PMA) eingebaut wurde. Ein weiterer Punkt: Das Abschieben auf der vollen Breite der Ladefläche gewährleistete, dass sich das Material nicht entmischt und homogen bleibt. Das Fazit des Projekteiters fällt eindeutig aus: „Die Abschiebetechnik war ideal geeignet für die Verarbeitung dieses sensiblen Materials“. Der extrem klebrige PMA stellt Kipper vor erhebliche Probleme beim Entladen, teilweise mussten Kippmulden sogar ausgebaggert werden. Die Fliegl-Abschiebewagen befördern die zähe Masse dagegen rückstandsfrei in die Fertiger.
Sieben Wochen lang wurde auf der A 100 auf Hochtouren gearbeitet. Am Ende war die 1,8 Millionen Euro teure Sanierung ganze elf Tage früher fertig als geplant. Für die Autofahrer bedeutete das Aufatmen. Für Auftraggeber, Planer und alle ausführenden Unternehmen war die Überpünktlichkeit ein großer Erfolg. „Natürlich hat das mit durchdachter Organisation, guter Zusammenarbeit und pünktlicher Materialzulieferung zu tun“, sagt Christoph Ritze, Bauleiter der ARGE A 100 Tunnel Rathenauplatz Oevermann - Lanwehr - Faber. „Aber eben auch mit dem Faktor störungsfreie Technik. Und da haben die Abschiebe-Fahrzeuge den Einsatz anstandslos gemeistert.“ Projektleiter Schmohl betonte: „Wir haben gute Erfahrungen gesammelt mit der Abschiebetechnik.“
Die Qualität des Asphalteinbaus wird sich nun im praktischen Härtetest erweisen: Trotz der Extrembelastung von 186.100 Fahrzeugen pro Tag, soll der Asphalt mindestens 15 Jahre halten.
Fliegl Bau- und Kommunaltechnik GmbH