ERSCHLIESSUNG

AirportGarden-Gelände erschlossen

Für die Realisierung der unterirdischen Infrastruktur des 7,2 Millionen Euro teuren Bauprojektes „AirportGarden“ setzen Auftraggeber und Planer auf das
HS-Kanalrohrsystem SN 12 für Sammler in Nennweiten von DN/OD 250 bis 630
und für Hausanschlussleitungen in DN/OD 160 sowie auf Connex-Anschlüsse.

Im südhessischen Raunheim werden derzeit rund 15 ha. Entwicklungsfläche für hochwertige Bürogebäude erschlossen. Eine besondere Herausforderung bei der Erschließung des Areals, das die rund 10 km südwestlich vom internationalen Verkehrsknotenpunkt Frankfurt gelegene Stadt vom Vorbesitzer BASF SE zurückgekauft hat, stellt eine zwischen dem Standort und der Innenstadt verlaufende Bahnlinie dar, auf der täglich rund 300 Bahnbewegungen stattfinden. Um das Gelände bestmöglich an die Innenstadt und die nahegelegene Bundesstraße 43 anzubinden, wird der letzte verbliebene Bahnübergang demnächst zurückgebaut und durch eine moderne, 131 m lange Schrägseilbrücke und eine architektonisch hochwertige Fußgänger­unterführung ersetzt. Für die Realisierung der unterirdischen Infrastruktur des 7,2 Millionen Euro teuren Bauprojektes „AirportGarden“ setzen Auftraggeber und Planer auf Systeme der Funke Kunststoffe GmbH, mit deren Lösungen man bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen gesammelt hatte. In Raunheim zum Einsatz kommen das HS-Kanalrohrsystem SN 12 für Sammler in Nennweiten von DN/OD 250 bis 630 und für Hausanschlussleitungen in DN/OD 160 sowie Connex-Anschlüsse. Neben Leitungen für die Entwässerung umfasst die unterirdische Infrastruktur außerdem Leitungen für die Versorgung mit Wasser, Strom, Glasfaserzugang und Nahwärme; die Energieversorgung des Standortes erfolgt mittels eines Blockheizkraftwerks auf dem Gelände. Für die Ausführung der Bauarbeiten haben die Walter Feickert GmbH und die Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG eine Arbeitsgemeinschaft gebildet. Inzwischen haben nicht nur Unternehmen aus dem Inland Interesse bekundet, sich in der attraktiven Lage anzusiedeln, sondern auch Anfragen von Investoren aus Asien liegen vor.

Filetstück im Rhein-Main-Gebiet

Gewerblich genutzt wurde das Resart-Ihm-Gelände in Raunheim schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zunächst produzierte die Rudolf Ihm AG auf dem Areal Lederwaren, später wurden hier Kunststoffe hergestellt, und zwar vor allem Acrylglas-Scheiben, die sogenannten „Resart“-Scheiben. Von den ehemals hier ansässigen Unternehmen zeugen heute nur noch ein Schornstein und zwei zentral gelegene historische Werksgebäude, die saniert und in das zukünftige Bürogebäude-Ensemble „AirportGarden“ einbezogen werden sollen. Zuletzt hatte sich das Areal im Besitz der BASF befunden, inzwischen hat die Stadt Raunheim das Gelände zurückgekauft und für das verkehrsgünstig gelegene Gebiet ambitionierte Pläne entwickelt. „Das Resart-Ihm-Gelände ist ein echtes Filetstück im Rhein-Main-Gebiet“, erklärt Dipl.-Ing. Joachim Brune, bei der Stadt Raunheim Fachdienstleiter Infrastruktur, „und im Laufe der Jahre haben Investoren immer wieder Interesse bekundet.“ Dass das Gelände nicht längst für eine neue Nutzung erschlossen worden sei, liege vor allem an der zwischen ehemaligem Werksgelände und Stadt verlaufenden Bahnlinie. Pro Tag finden auf der Strecke rund 300 Zugbewegungen statt, dementsprechend häufig kam es in der Vergangenheit an den beschrankten Bahnübergängen zu Behinderungen für den Straßenverkehr. Auf der Grundlage einer mit der Deutschen Bundesbahn im Jahr 1974 geschlossenen Rahmenvereinbarung sowie des städtischen Projektes „Umlenkung vermeidbarer Innenstadtverkehre“ wurden die meisten dieser verkehrstechnischen Engpässe mittlerweile beseitigt, tatsächlich ist der beschrankte Bahnübergang an der Rudolf-Ihm-Straße der letzte seiner Art. Insbesondere behindert der Bahnübergang an der Hauptzufahrt zum Erschließungsgelände den Verkehrsfluss zu den in östlicher Richtung gelegenen Autobahnen. Bedingung dafür, dass die Stadt das Gelände von der BASF zurückkauft, war deshalb eine sogenannte „Eisenbahnkreuzungsvereinbarung“ mit der Deutsche Bahn AG.

In jeder Hinsicht bestens angeschlossen

Zukünftig wird der Individualverkehr über eine Pylonbrücke fließen, deren Fertigstellung für das Frühjahr 2015 geplant ist; Fußgänger sollen das Resart-Ihm-Gelände mittels einer Unterführung erreichen können, die im Rahmen der Geländeerschließung realisiert wird. Gut angebunden wird das Gelände aber auch in anderer Hinsicht sein: Der Anschluss ans Glasfasernetz sorgt dafür, dass die zukünftigen Mieter am neuen Gewerbestandort auch mit Blick auf den schnellen Datentransfer bestens versorgt sind. Finanziert wird die komplette Infrastruktur durch die Stadt Raunheim, und hier legt man grundsätzlich Wert auf Qualität. Davon, dass HS-Kunststoffrohre eine optimale Wahl für die als Trennsystem geplante Entwässerung des Erschließungsgebiets sind, musste Hersteller Funke Fachdienstleister Brune nicht erst überzeugen, denn der kann auf gute Erfahrungen zurückblicken. „Als wir 2009 das Neubaugebiet ‚In den Birken’ erschlossen haben, haben wir erstmals das HS-Kanalrohrsystem von Funke eingesetzt – das war quasi das Pilotprojekt“, erinnert sich Brune. Dass das System von Funke neben den eigentlichen Rohren auch sämtliche anderen erforderlichen Teile vom Hausanschluss bis zum Sammler biete, habe das Arbeiten damals deutlich erleichtert, zumal man auch lediglich mit nur einem Ansprechpartner zu tun gehabt habe. Planer Dipl.-Ing. Markus Zimmer vom Planungsbüro Schirmer Umwelttechnik GmbH hebt einen weiteren Vorteil hervor: „Bei den regelmäßigen TV-Befahrungen des städtischen Kanalnetzes stellen wir häufig Schäden an Rohrsystemen aus anderen Werkstoffen fest. Eine Deformationsprüfung der 2009 verlegten Kunststoffrohre hingegen zeigte keine Schäden.“  Die guten Erfahrungen bestätigt auch Funke-Fachberater Ralph Mayer: „Fachgerechte Verlegung vorausgesetzt, versehen Kunststoffrohre ihren Dienst über lange Jahre einwandfrei.“

Leichte Handhabung, schnelle Verlegung

Polier Thomas Flügel von der Walter Feickert GmbH ist vor allem vom leichten Arbeiten mit den Funke-Rohren eingenommen: „Abladen, ablängen, verlegen“, fasst Flügel den einfachen Arbeitsgang zusammen. Überzeugt hat Flügel auch die Einbindung von Sammler und Hausanschlussleitungen durch Connex-Anschlüsse, mit denen sich die Anforderungen des DWA-A 139 problemlos erfüllen lassen. Fachberater Mayer: „Dank des ins Bauteil integrierten Kugelgelenks sind die an den Sammler angeschlossenen Rohre in einem Bereich von 0° bis 11° schwenkbar und können so Bewegungen aufnehmen.“ Auch Bauleiter Dipl.-Ing. Hubert Hartung von der Walter Feickert GmbH zeigt sich angetan von den Anschlüssen: „Dank der Connex-Anschlüsse konnten wir die spannungsfreien Hausanschlüsse sehr zeit- und kostensparend realisieren.“ Insgesamt verlegt wurden rund 2000 m Regenwasser- und Schmutzwassersammler mit HS-Kanalrohrsystem blau (RW) und braun (SW) im Nennweitenbereich von DN/OD 250 bis DN/OD 630, zusätzlich wurden rund 300 m Hausanschlussleitungen verlegt. Hier kamen HS-Kanalrohre DN/OD 160 in blau und braun zum Einsatz, die vom Sammler bis jeweils 1 m über die Grundstücksgrenzen hinaus verlegt und mit einem Revisionsschacht versehen wurden. Das Schmutzwasser wird zum städtischen Klärwerk geführt, das Regenwasser wird ortsnah in einer am Standort gelegenen ehemaligen Kiesgrube versickert, die vorab auf ihre Versickerungsfähigkeit getestet wurde. Die letzten 600 m des Regenwasserkanals vor der Kiesgrube wurden als Retentionsraum konzipiert; aufgrund der erforderlichen großen Nennweite kamen in diesem Abschnitt des Kanals Betonrohre zum Einsatz. Diese sind mit Schiebern ausgerüstet, sodass der Retentionsraum notfalls abgetrennt werden kann – falls z. B. umweltschädliche Substanzen in die Kanalisation gelangen, kann der Rückhaltebereich mittels Schiebern abgesperrt werden. Die ehemalige Kiesgrube wird so geschützt, Schadstoffe können nicht in die Versickerungssenke gelangen. Die im September 2013 begonnenen Tiefbauarbeiten waren innerhalb von drei Monaten und pünktlich zum Jahreswechsel abgeschlossen; derzeit erfolgt die Erschließung durch Verkehrswege, bevor im Anschluss mit der eigentlichen Bebauung begonnen werden kann.

Neuer Gewerbestandort soll neue Maßstäbe setzen

Mit dem als „Businessclass unter den Gewerbestandorten“ vermarkteten „AirportGarden“ auf dem Resart-Ihm-Gelände will die Stadt Raunheim neue Maßstäbe setzen. Die Chancen dafür, dass die Stadt Raunheim mit dem Vorzeigeprojekt im Speckgürtel der internationalen Verkehrsdrehscheibe Frankfurt am Main neue Gewerbeansiedlungen anzieht, stehen günstig – unter den namhaften Unternehmen, die bereits Interesse bekundet haben, sind nicht nur inländische Firmen, sondern auch chinesische Investoren. ⇥■

Funke Kunststoffe GmbH

www.funkegruppe.de

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