Aus einem Guss

Elegante Gebäudehülle aus Sandwich-Paneelen

Die Gebäudehülle des Oldenburger Wohnhauses wurde mit gedämmten Wand- und Dachelementen von Kingspan realisiert – sie sorgen für eine unkonventionelle Optik, eine zügige Montage und eine hohe Energieeffizienz.

Ofenerdiek liegt am nördlichen Stadtrand von Oldenburg. Der Ortsteil ist geprägt durch eine offene Bebauung aus Ein- und Zwei-Familienhäusern mit privaten Gärten – und seit Januar 2018 auch durch ein Doppelhaus mit besonderem Charakter. Innen bietet das Gebäude auf zwei Etagen nebst Dachgeschoss, mit einer Wohnfläche von jeweils rund 85 Quadratmetern, ausreichend Platz für die Mieter. Offene Grundrisse, lichtdurchflutete Räume und ein Luftraum bis unter das Dach sorgen für einen hohen Wohnkomfort. Außen erregt das Wohnhaus durch seine einzigartige Fassade Aufmerksamkeit: Die gesamte Gebäudehülle wurde mit Sandwichpaneelen umgesetzt.

 

Ungewöhnlicher Einsatz

Zur Ausführung kamen die Wandelemente KS1000 AWP mit Quadcore-Dämmkern sowie Dachelemente des Typs KS1000 RW. „In der Regel finden die Sandwichpaneele bei Industrie- und Gewerbehallen Anwendung. Ihr Einsatz im Wohnungsbau ist noch eine Besonderheit“, erklärt Diana Bathe, Marketing Managerin von Kingspan Deutschland. Geplant wurde das Wohnhaus von Innenarchitektin und Bauherrin Susanne Martitz. Sie entschied sich bewusst für die Paneele. „Wir haben im Vorfeld bereits gute Erfahrungen mit den Produkten bei einem Firmengebäude gemacht. Das brachte uns auf die Idee, die Paneele auch für das Wohnhaus einzusetzen“, so die Innenarchitektin. Ihre produktspezifischen Vorteile stellen die Elemente sowohl bei der Fassade als auch am Dach unter Beweis.

 

Energieeffizientes Bauen

Bei der Realisierung des Gebäudes wurde ein möglichst niedriger Wärmedurchgangskoeffizient angestrebt, der dem Anspruch eines „Niedrigenergiehauses“ entspricht. Die Wandelemente erfüllen diesen Anspruch ohne Probleme. In der ausgewählten Ausführung haben die Sandwich-elemente einen speziellen Quadcore-Dämmkern, dieser gewährleistet eine besonders hohe Dämmleistung. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von lediglich 0,018 Watt pro Meter und Kelvin (W/mK) erreichen die Paneele im Vergleich zu herkömmlich isolierten Systemen bei gleicher Dicke deutlich niedrigere U-Werte. In der gewählten Ausführung von zehn Zentimetern beträgt der Wärmedurchgangskoeffizient so 0,18 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K). Die Fassade zeichnet sich damit sowohl durch ein sehr hohes Energie-Einsparpotenzial als auch durch ein gutes Brandverhalten aus, welches durch Sachversicherer wie FM Global zertifiziert ist.

Insgesamt 400 Quadratmeter Fassadenfläche wurden mit den Paneelen gestaltet. Den Wandaufbau bilden hierbei ein 17,5 Zentimeter starkes Kalksandsteinmauerwerk und eine acht Zentimeter dicke Luftschicht, die im Raster mit U-Profilen belegt ist. Auf dieser Unterkonstruktion sind die zehn Zentimeter starken Paneele befestigt. In der Luftschicht zum Mauerwerk verlaufen die Kabel für die Elektroinstallation, Rohre für die Wasserleitungen und die Abflüsse. So entfiel ein aufwändiges Schlitzen der Außenwände und nur die punktuelle Durchführung der Kabel und Rohre ins Innere des Gebäudes war erforderlich. Innenseitig wurden die Wände mit einem Kalkzementputz versehen.

 

Trapezprofiliertes Dachelement

Die Ausführung des Daches mit einer Fläche von 200 Quadratmetern erfolgte mit dem trapezprofilierten Dachelement KS1000 RW. Das Paneel mit IPN-Dämmkern zeichnet sich besonders durch seine brandschutztechnischen Eigenschaften aus. Gemäß DIN EN 13501-1 ist es in die Baustoffklasse B-s1,d0 eingestuft: Das Material ist schwer entflammbar und erfüllt die Zusatzanforderungen „keine Rauchentwicklung“ und „kein brennendes Abtropfen/Abfallen“. Geliefert wurde das Paneel in einer Dicke von 160 Millimetern. Dank des niedrigen U-Werts von 0,131 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) konnte bei der Ausführung des Dachstuhls auf eine zusätzliche Dämmung verzichtet werden. Demnach besteht das Dach aus den 16 Zentimeter hohen Sparren nebst Konterlattung, den Sandwichpaneelen und einer Rigips-Verkleidung.

Bei der Ausführung des Daches stand besonders der Systemgedanke im Fokus: Der hohe Vorfertigungsgrad durch integrierte Velux-Fenster ermöglichte dabei eine schnelle Montage. So entfielen unter anderem wesentliche Arbeitsschritte – das Ausschneiden einer Dachöffnung, die Befestigung der Aufsatzkränze sowie aufwändige Abdichtungsarbeiten. Gleichzeitig liegen die Vorteile des Dachfenstersystems in einer unmittelbaren Dichtheit, einer hohen Passgenauigkeit sowie einer einheitlichen Optik. Sechs Velux-Fenster sorgen für eine großzügige Belichtung der Wohnräume im Obergeschoss.

Ergänzt wird das Dachelement KS1000 RW durch passendes Systemzubehör: Aufsatzkränze und Lichtkuppelelemente, Schneefangprofile und Rinnensysteme bis zu Kant- und Alu-Strangpressprofile. Alle Komponenten sind auf das Sandwichelement abgestimmt und gewährleisten, dass das Dach schnell dicht ist und dabei stimmig aussieht. In Oldenburg sorgt die vorgehängte eckige System-Kastenrinne „Highline“ mit quadratischem Fallrohr für eine sichere und optisch ansprechende Wasserableitung. Mittels passender Kantprofile ließen sich sämtliche Anschlussdetails an First, Ortgang und Traufe elegant lösen. Dabei konnte ein minimaler Dachüberstand realisiert werden, der das moderne Erscheinungsbild des Wohnhauses unterstreicht.

 

„Grey Rock“: Matt mit edlem Schimmer

Großzügige Glasflächen dominieren die Westseite des Wohnhauses. An den anderen Fassadenseiten überwiegen opake Flächen mit durchgehenden Sandwichpaneelen vom Boden bis unter das Dach. Das größte Element umfasst dabei eine Länge von 13 Metern.

Unterschiedliche Profilierungen der Oberflächen und Lisenen sowie Farben und Beschichtungen garantierten zahlreiche Möglichkeiten bei der Gestaltung. Susanne Martitz und ihr Mann Horst Sudholz entschieden sich sowohl bei den Fassaden- als auch bei den Wandelementen für den Premium-Metallic-Farbton „Grey Rock“. Dieser zeichnet sich durch seine leichte Mattheit und einen edlen Schimmer aus. „Gegen Abend wird die Gebäudehülle immer dunkler und die Struktur des Materials kommt besonders gut zur Geltung“, berichtet die Innenarchitektin. Gleichzeitig erscheint das Gebäude durch die einheitliche Farbwahl wie aus einem Guss.

 

Einfach und schnell montiert

Bei der Ausführung des Rohbaus war die Einhaltung geringer Toleranzen eine besondere Herausforderung: Beim Mauern der Außenwand aus sehr großen Kalksandsteinquadern musste präzise gearbeitet werden, damit die Fassadenelemente genau passen. Dies galt ebenso für das Herstellen des Dachstuhls. Dennoch schritt der Bauprozess dank der großformatigen Elemente und der aufeinander abgestimmten Komponenten sehr zügig voran. Im Vorfeld musste hierfür die Unterkonstruktion angebracht werden. Bei der Fassade erfolgte die Montage der einzelnen Elemente an den Profilen mittels einer verdeckten Befestigung. Im Bereich der Längsstöße und Überlappungen ließen sich die Paneele einfach ineinanderschieben. Ein werkseitig eingesetztes Dichtband schützt an dieser Stelle zusätzlich vor dem Eindringen von Kondenswasser. Die Montagezeit betrug letztendlich nur wenige Tage.

Das Bauprojekt zeigt, dass der Einsatz von Sandwichelementen nicht nur bei großen Hallenbauten Vorteile mit sich bringt: Die Paneele sind, im Hinblick auf Wärmedämmung, Brandschutz und eine kurze Bauzeit, eine sinnvolle, wirtschaftliche und optisch ansprechende Alternative zu konventionellen Fassadenbekleidungen und Dachdeckungen.

Kingspan GmbH

www.kingspan.de

Bautafel

Bauvorhaben: Neubau eines Doppelhauses in Oldenburg
Bauherren: Susanne Martitz und Horst Sudholz
Architektur: Innenarchitektur Martitz, Oldenburg
Fassadenpaneele: Quadcore KS1000 AWP der Kingspan GmbH, Wesel
Dachpaneele: KS1000 RW der Kingspan GmbH, Wesel,

mit integrierten Velux-Dachfenstern
Ausführung: Bauunternehmen Matthias Reens GmbH, Saterland / Martin Ernst GmbH Hallenbau, Bösel
Bauzeit: Mai 2017 bis Januar 2018

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