Ausgewogen kombiniert
Betonpflaster Multitec verbindet optische und ökologische AnsprücheBei der Gestaltung des Parkplatzes am Glaspalast in Augsburg stimmt der Bauherr Format und Farbe des Pflasters auf die Fassade ab: Zum Einsatz kommen Multitec-Aqua und Multitec-Öko.
Industriebauten wie der Glaspalast in Augsburg bieten heute verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten. 1909 von der Mechanischen Spinnerei und Weberei Augsburg (SWA) als Werksgebäude geplant, machte der Erfolg des Textilproduzenten einen Neubau erforderlich. Man übergab dem renommierten Industriearchitekt Philipp Jakob Manz dieses Projekt, sodass bereits am 1. Januar 1910 1.200 Arbeiter die Produktion im neuen Werk aufnahmen. Das fünfgeschossige Gebäude vereint eine anspruchsvolle Architektur mit Funktionalität sowie einer ästhetischen Gestaltung. Auffällig sind die großflächigen Fenster. Sie sorgen nicht nur für den Lichteinfall in die Arbeitssäle, sondern werden zusätzlich zu den asymmetrisch angeordneten Türmen als stilprägendes Element eingesetzt.
Veränderte Nutzung
In den 1980er Jahren konnte sich die Augsburger Textilindustrie nicht mehr gegen die internationale Konkurrenz behaupten und der Glaspalast verlor seine Funktion als Werksstandort. Im Jahr 2000 erwarb Prof. Dr. Ignaz Walter das Gebäude und ließ es für kulturelle und gewerbliche Zwecke restaurieren. Das Kunstmuseum Walter, Galerien, Gastronomie sowie Unternehmen aus den Bereichen IT und Kommunikation fanden in dem Industriebau ein Zuhause. Dieser Mix zieht zahlreiche Besucher an, sodass entsprechend viel Parkfläche benötigt wird. Die Walter Glaspalast GbR beauftragte daher als Bauherr das Büro Eger & Partner mit der Planung der Stellflächen. Die Landschaftsarchitekten waren mit dem denkmalgeschützten Gebäude bereits vertraut, da sie schon nach der Umbauphase die Freiflächen am Glaspalast konzipierten. In die Planungsarbeiten musste die Untere Denkmalschutzbehörde mit eingebunden werden. Franz-Josef Eger gelang es schlussendlich das Baureferat vom Neubau weiterer Parkflächen an der Nordseite des Glaspalastes zu überzeugen. Da von Beginn an klar war, dass die Flächen nicht komplett versiegelt werden dürfen, hatten sich die Planer im Vorfeld mit ökologischen Pflasterbelägen befasst.
Pflaster und Fassade aufeinander abgestimmt
Die Landschaftsplaner unter der Leitung von BEng Dominik Mannes entschieden sich für die Pflasterbeläge Multitec-Öko und Multitec-Aqua von Kann. Für die Stellflächen kam das Öko in 40 x 20 cm mit einer Stärke von 10 cm zum Einsatz. Die Pflastersteine wurden im Farbton Anthrazit längs der Parkrichtung eingebaut und mit Splitt verfugt. Dieses Vorgehen gewährleistet eine maximale Entwässerungsleistung. Die einzelnen Parkboxen werden jeweils durch Trennstreifen aus dem Aqua im Format 20 x 10 cm im Farbton muschelkalk-nuanciert gekennzeichnet. Auch der Fahrstreifen erhielt eine Befestigung mit diesem Pflaster. In der Mitte wurden für die Entwässerung der Fahrbahn Rinnenelemente in der gleichen Farbgebung vorgesehen. Die eingesetzten Formate sowie die Bänderung im Bereich der Stellflächen verleihen der Fläche eine geometrische Struktur, die sich an der Fassadengestaltung mit ihren großen Fensterbändern und Zierelementen orientiert.
Ökologische Flächenbefestigung
Für größere Flächen im gewerblichen Bereich oder auch stärker genutzte Areale im öffentlichen Raum ist eine hohe Belastbarkeit mit entsprechendem Versickerungspotenzial für das Niederschlagswasser erforderlich. Das Multitec-System mit seinen Pflastervarianten erfüllt diese Vorgaben. Mit einer Fugenbreite von sieben Millimetern sorgt die Variante Aqua für eine hohe Versickerungsleistung bei anfallendem Oberflächenwasser. Die leicht aufgeweitete Fuge ist optisch unauffällig und gewährleistet einen hohen Komfort bei der Begeh- und Befahrbarkeit. Die Variante Öko weist eine Fugenbreite von 30 mm auf. Bei Splittverfüllung ergibt sich eine vollständig versickerungsfähige Fläche. Optional lassen sich die Fugen auch begrünen. Die Versickerungsleistung ist bei Begrünung jedoch gegenüber versickerungsfähigen Systemen eingeschränkt. Durch das Regenrückhaltevermögen der Pflanzen und die stark strukturierten Fugen haben die begrünbaren Systeme allerdings ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Entsiegelung.
Beide Varianten werden mit betonglatter Oberfläche in zwei Grautönen angeboten. Die Variante Aqua ist zusätzlich in muschelkalk-nuanciert lieferbar und ermöglicht eine harmonische Integration des Pflasters in naturnahe Gestaltungen. Für größere Objektlösungen beinhaltet das Angebot weitere Farb- und Oberflächenvariationen.
Kann GmbH Baustoffwerke
Bautafel
Objekt: Glaspalast Augsburg. 86153 Augsburg
Bauherr: Walter Glaspalast GbR, 86153 Augsburg
Planung: Eger & Partner Landschaftsarchitekten BDLA,
86153 Augsburg, www.egerpartner.de
Bauleitung: Eger & Partner, Dipl.-Ing. Hans Wiedenmann,
86153 Augsburg, www.egerpartner.de
Ausführung: Steppe Tief- und Straßenbau GmbH
86450 Altenmünster, www.steppe-bau.com
Material:
Multitec-Öko 40 x 20 x 10 Anthrazit 530 m²
Multitec-Aqua 40 x 20 x 10 muschelkalk-nuanciert
490 m²
Multitec-Aqua 20 x 10 x10 muschelkalk-nuanciert
330 m
Rinnenelement 16 x 48 cm muschelkalk-nuanciert
82 lfm
Lieferant: Kann GmbH Baustoffwerke, 56170 Bendorf,