Baukonjunktur weiterhin robust
Die Baukonjunktur entwickelte sich auch im April robust: Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe stieg im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um nominal 10,3 %. Für den gesamten Zeitraum Januar bis April meldeten die Unternehmen einen Orderanstieg von 12 %. Die Bauunternehmen sind somit für die kommenden Monate gut aufgestellt: Die Auftragsbestände entsprechen einer Produktion von knapp drei Monaten, Anfang des Jahres haben die Bauunternehmen im Rahmen des ifo Konjunkturtests noch eine Reichweite von 2,5 Monaten gemeldet. Der baugewerbliche Umsatz legte im April zwar nur um nominal 0,2 % zu, erreichte mit knapp 7 Mrd. Euro aber den höchsten April-Wert seit 10 Jahren. Trotz statistischer Basiseffekte und schlechter Witterung Anfang des Jahres liegt der Umsatz in den ersten vier Monaten weiterhin im Plus - und zwar um 0,9 %.
Der Wohnungsbau (insbesondere der Mehrfamilienhausbau) profitiert weiterhin von der Unsicherheit auf den Finanzmärkten. Die Anleger ziehen es unterstützt von den niedrigen Zinsen vor, ihr Kapital lieber in Sachwerte anzulegen: Sowohl der Auftragseingang als auch der Umsatz zogen im April noch einmal an.
Positiv war auch die Entwicklung im Wirtschaftsbau: Auftragseingang und Umsatz legten zu. Auch die Perspektiven bleiben vorerst positiv: Das Volumen der Baugenehmigungen für Wirtschaftsbauten ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen; insbesondere das Segment Handels- und Lagergebäude zog aufgrund des zunehmenden Versandhandels an.
Nach wie vor zwiespältig ist die Situation im Öffentlichen Bau: Während der Auftragseingang im April weiter anstieg, meldeten die Bauunternehmen nach wie vor einen Umsatzrückgang. Aufgrund der guten Auftragsentwicklung in den ersten vier Monaten dieses Jahres ist für die kommenden Monate aber mit einer besseren Umsatzentwicklung zu rechnen.
Petra Kraus, Berlin
E-Mail: