Baustellenorganisation durch elektronische Zeiterfassung
Um die Arbeitszeiten auf der Baustelle korrekt und effizient zu erfassen und die Betriebsorganisation zu verbessern, hat sich die Lupold Straßen- und Tiefbau GmbH, Vöhringen, für ein elektronisches Datenerfassungssystem entschieden.
Erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen in der Lohnbuchhaltung wie auch bei der Geschäftsleitung sind bereits nach einem Jahr festzustellen. Bei den Mitarbeitern konnte darüber hinaus eine gestiegene Zeit- und Kostensensibilität beobachtet werden.
„Ich hatte einfach die Nase voll“, erinnert sich Hans Weckenmann an die Zeiten zurück, als er sich andauernd mit der Kontrolle und Korrektur von Stundenzetteln seiner Mitarbeiter abquälen musste. „Unsere Methode mit den handgeschriebenen Tätigkeitsberichten hat nie richtig funktioniert, sie waren teilweise unvollständig oder wurden zu spät abgegeben. Manchmal landeten die Arbeitsnachweise drei bis vier Mal auf meinem Schreibtisch, bis sie endlich gestimmt haben“, berichtet der Geschäftsführer der Lupold Straßen- und Tiefbau GmbH aus Vöhringen im Landkreis Rottweil.
Die Firma Lupold ist seit mehr als 65 Jahren im Tief- und Straßenbau tätig und beschäftigt heute rund 60 Mitarbeiter. Neben dem Verkehrswegebau werden Erdbau- und Pflasterarbeiten sowie Kanalsanierungen ausgeführt. Lupold verfügt über einen modernen Maschinenpark und hat sich dem Ziel verschrieben, fachlich wie organisatorisch innovative Lösungen umzusetzen.
Robustheit gab den Ausschlag
„Vor ein paar Jahren sind wir auf die elektronische Zeiterfassung aufmerksam geworden und haben uns schlau gemacht“, erläutert Jürgen Hitzler, der bei Lupold die Funktion des kaufmännischen Leiters innehat. Fündig wurde das schwäbische Bauunternehmen schließlich bei der Zürcher Hard- und Software GmbH und deren Logger-System. „Wir haben gleich gesehen, dass das robuste System für unsere Zwecke gut geeignet ist“, beschreibt Jürgen Hitzler seine ersten Eindrücke.
Die besondere Tauglichkeit des Logger für die harten Beding-ungen auf der Baustelle kommt nicht von ungefähr. Denn schon vor mehr als 15 Jahren war die Firma Zürcher Bau auf der Suche nach einem geeigneten System zur elektronischen Erfassung der Arbeitszeiten ihrer Baustellenmitarbeiter. Weil das mittelständische Gleis- und Tiefbauunternehmen zum damaligen Zeitpunkt keine adäquate Lösung fand, wurde zusammen mit einem renommierten Forschungsinstitut ein eigenes System entwickelt. Später erfolgten Herstellung und Vertrieb über die Zürcher Hard- und Software GmbH, die das System auch an andere Baubetriebe verkaufte. Inzwischen wird der Logger seit über 15 Jahren bei vielen Bauunternehmen im Dauerbetrieb eingesetzt.
Flexibel einzusetzen
Die Robustheit des Logger war indessen nicht das einzige Auswahlkriterium. Denn auch die einfache Handhabung und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten des Systems haben bei Lupold überzeugt. So werden nicht nur die Arbeitszeiten auf der Baustelle, sondern auch die Reparaturstunden in der firmeneigenen Werkstatt mit dem Logger erfasst. Da die Handgeräte mit Akkus betrieben werden, kann die Dateneingabe überdies netzunabhängig auf jeder Baustelle erfolgen.
Problemlose Einführung
Nachdem die intensive Informations- und Auswahlphase abgeschlossen war, erfolgte die Einführung zügig, reibungslos und ohne Störungen der Betriebsabläufe. In zwei einstündigen Unterweisungen wurden die Mitarbeiter mit dem Logger-System vertraut gemacht. Einen Monat lang erfolgte die Datenerfassung parallel in manueller und elektronischer Form. Schon ab dem zweiten Einsatzmonat wurde die Datenerfassung ausschließlich elektronisch vorgenommen. Zur Freude der Geschäftsleitung wurde das System von Beginn an sowohl von den Polieren als auch den Arbeitern angenommen und als faire Regelung akzeptiert.
Positive Ergebnisse in mehreren Bereichen
Schon nach kurzer Einsatzzeit konnten eine Reihe positiver Resultate festgestellt werden. Auffallend waren Arbeitserleichterungen und Zeitersparnis besonders in der Lohnbuchhaltung. So lagen beispielsweise die Lohnabrechnungen nach Einführung des Logger-Systems eine komplette Arbeitswoche schneller vor als früher. Auch in anderen betriebswirtschaftlichen Bereichen ergaben sich Zeit- und damit Kosteneinsparungen, weil manuelle Erfassungen entfielen und so interne Verrechnungsprozesse schneller erfolgen konnten. Die betriebswirtschaftlichen Auswertungen liegen jetzt wesentlich früher vor. Zudem konnte aufgrund der lückenlosen Datenerfassung die Transparenz im Hinblick auf die Kostenentstehung deutlich verbessert werden.
Weitere positive Effekte für die Betriebs- und Ablauforganisationen wurden bei Lupold durch die satellitengestützte GPS-Anbindung des Logger-Systems beobachtet. „Wir können nun jederzeit nachvollziehen, an welchem Ort sich ein LKW oder Transporter zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgehalten hat. Sofern die Carstation mit Mobilfunkverbindung ausgestattet ist, gibt es sogar die Möglichkeit den Standpunkt während des Fahrteinsatzes zu orten“, zeigt sich der kaufmännische Leiter, Jürgen Hitzler, von dem neuen System begeistert.
Durch das so bereit gestellte Datenmaterial können Fahrzeuge und Personen effizienter eingesetzt werden. Bei Unstimmigkeiten oder Abweichungen kann unverzüglich mit dem jeweiligen Mitarbeiter gesprochen und gemeinsam nach Lösungen gesucht werden.
Gestiegene Transparenz sowie eindeutige und plausible Arbeitsnachweise dürften auch Geschäftsführer Hans Weckenmann gefallen. Denn jetzt erspart er sich viel Zeit und Nerven durch überflüssige Kontrollen von lückenhaften oder unklaren Stundenzetteln.