Bezahlbar, vielfältig, attraktiv: Ziegelbauten preisgekrönt
+Baukultur Hessen
Im vierten Landeswettbewerb der Reihe „Zusammen gebaut“ der Landesinitiative +Baukultur in Hessen wurden jetzt beispielhafte Wohnprojekte ausgezeichnet, die aktuelle Herausforderungen spiegeln und wertvolle Impulse für die Baukultur in der gesamten Bundesrepubik vermitteln. Zentrale Themenfelder waren bezahlbarer, vielfältiger und attraktiver Wohnraum.
Zwei Projekte aus Frankfurt/Main beziehungsweise Fulda wurden mit Poroton-Ziegeln und ohne künstliche Dämmung an der Fassade realisiert. Beide kamen bis in die Endrunde der besten Sieben und stehen für den zunehmenden Trend monolithischer Bauweise. Sie sorgt für lange Standzeiten, niedrige Erhaltungskosten und Nachhaltigkeit. Bestandshalter favorisieren diese Bauweise, um den hohen Wartungsaufwand künstlicher Dämmung an der Fassade aus dem Wege zu gehen.
Die hessische Stadtentwicklungsministerin Priska Hinz würdigte das Sanierungsprojekt Friedrich-List-Straße, Riederwald-Siedlung in Frankfurt/Main vom Büro Christoph Mäckler Architekten. Die Arbeitersiedlung aus den 1920er Jahren, heute im Besitz der ABG Frankfurt Holding, erreicht modernes Wohnniveau: Kleine Wohnungen wurden zusammengelegt und durch Anbauten mehr Wohnfläche generiert. Die Einheiten sind bis zu 95 Quadratmeter groß. Auch die Freiräume wurden in einer beispielgebenden Weise durch Hausgärten, Terrassen, Müllhäuschen und städtebaulich passende Einfriedungen attraktiv und funktional aufgewertet.
Reiseziel für Fachleute
Die Sanierung der sechs Zeilenbauten hält an: Fachleute aus ganz Deutschland informieren sich vor Ort über Maßnahmen, die durchaus als seriell gelten dürften, aber gleichzeitig baukulturell Potenziale für eine attraktive Quartiersentwicklung eröffnen. Es ist geplant, das Sanierungsvorhaben im Jahre 2017 abzuschließen. Dann werden dem Markt 150 Wohnungen in zeitgemäßer Wohnqualität zur Verfügung gestellt worden sein. Die Mieter der Riederwaldstraße können langfristig mit niedrigen Betriebskosten rechnen, kam doch unter anderem eine perlitverfüllte Wärmedämmfassade von Poroton zum Einsatz, die keinerlei Erhaltungsaufwand erfordert. Bei den Anbauten entschieden sich Architekten und Bauherr ebenfalls für hochwärmedämmende Poroton-Ziegel.
Stapeln, schichten und addieren
Ein attraktives Neubaubeispiel für preiswürdiges und sozial verträgliches Bauen stellt die Wohnbebauung Horasbrücke in Fulda dar. Das Siedlungswerk Fulda eG beauftragte das Büro Sturm und Wartzeck GmbH, Architekten BDA, mit der Planung von 44 Einheiten auf einer 8 000 Quadratmeter großen Brache. Aufgrund der Topologie entstand am Rand der Kernstadt ein Quartier, das bis in die Auenlandschaft der Fulda reicht. In Höhe, Kubatur, Fassade und städtebaulicher Komposition wurden Landschaft und Umgebungsbebauung aufgenommen. Halböffentliche Grünflächen sorgen für einen hohen Freizeitwert.
Nach einem Baukastensystem konnte der Vermieter unterschiedliche Wohnungsgrößen und Grundrisse kombinieren: durch Stapeln, Schichten und Addieren. So enstanden Maisonettes, Appartements, Penthouses und Reihenhäuser – alle ausgestattet mit einem Freisitz. Die blockhafte Geometrie der sechs versetzten Kuben schafft einen hohen Wohnwert und ausreichend Privatsphäre.
Attraktiv und sozial verträglich wohnen
Beeindruckend ist, dass die Genossenschaft dieses attraktive Quartier mit einer Miete von 5,73 bis 7,64 Euro pro Quadratmter anbieten konnte. Die Mieter erhielten Dauernutzungsverträge und ein lebenslanges Wohnrecht. Für niedrige Heiz- und Betriebskosten sorgt der hochwärmedämmende Ziegel Poroton-T8-MW, mit der Wandstärke 36,5 Zentimeter in der Außenhülle verarbeitet. Die integrierte Dämmung aus Mineralwolle macht einen äußeren Wärmeschutz an der Fassade überflüssig. Aufwendige Erhaltungskosten fallen somit weg, und das über die Standzeit von 100 Jahren und mehr. Ein weiterer Vorteil ist das gesunde Raumklima durch den porosierten Wandbaustoff.
Die Versorgung mit Nahwärme übernimmt eine Pelletheizung, flankiert durch Solarthermie für die Warmwasserbereitung. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung unterstützt das gesunde Raumklima und nutzt jedes Quentchen einmal erzeugter Wärme.
„Beide Projekte vermitteln auf ganz eigene Weise dringend notwendige Impulse für den sozialen Wohnungsbau und zeigen praxisnah Machbarkeiten – in unterschiedlicher Architektursprache“, kommentiert Clemens Kuhlemann; Geschäftsführer der Deutschen Poroton.
Deutsche Poroton GmbH
www.poroton.de