Capacity Development im Wassersektor
Im Haus der Berliner Wasserbetriebe referierten, präsentierten und diskutierten am 15. Oktober 2014 rund 70 Teilnehmer des 2. GWP-Day Capacity Development (CD) im Wassersektor zum Thema „Eine Region – ein Konzept: Deutschland als Partner für eine sichere Wasserzukunft“.
Mit dieser zweiten CD-Veranstaltung hat German Water Partnership einmal mehr der Entwicklung und der zunehmenden Bedeutung der CD-Strategie im Wassersektor eine hohe Gewichtung beigemessen. Bei den Teilnehmern ist das in höchst positivem Maße angekommen.
Ein zweiter Tag mit klugen Köpfen
Nicht nur der Erfolg des ersten „GWP-Days Capacity Development im Wassersektor“ im vergangenen Jahr, sondern auch und vor allem die wachsende Bedeutung von Capacity Development im Wassersektor boten beste Voraussetzungen für einen zweiten. Das ist geschehen, am 15. Oktober, in Berlin, mit dem Thema „Eine Region – ein Konzept“, eine im Rahmen der CD-Strategie entwickelte Leitlinie. Und nach der hohen Teilnehmerzahl, den ausgezeichneten Präsentationen und Beiträgen, den ausführlichen Gesprächen sowie den lebhaften Diskussionen zu urteilen, ist dieser 2. GWP-Day Capacity Development im Wassersektor sehr gut angekommen.
Nach den Grußworten von Jörg Simon (Vorstandsvorsitzender Berliner Wasserbetriebe), boten die thematische Einleitung von Richard Vestner (Vorstandsmitglied GWP und Geschäftsführer von DHI-WASY), der Fachvortrag „Veränderung im Wassersektor beginnt in den Köpfen“ von Gunda Röstel (Vorstandsmitglied GWP und Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden) sowie die Keynote von Staatssekretär Thomas Silberhorn (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) den Teilnehmern einen guten Start in die Thematik des Tages.
Eine Klammer für alle vier
„Eine Region – ein Konzept“ repräsentiert eine der zehn Leitlinien, auf der die strategischen Überlegungen aufgebaut sind. Viel versprechende Ansätze und Erfahrungen dazu und die Vorstellung von Maßnahmen, welche gemeinsamen Wege und Strategien im internationalen Capacity Development beschritten respektive entwickelt werden können, präsentierten die GWP-Länderforenleiter aus vier Modellregionen (Dr. Lothar Fuchs, Hoang Mai Phan, Vietnam; Prof. Dr. Matthias Kramer, Zentralasien; Dr. Richard J. Vestner, Jordanien, und Dr. Heike Burghard, Süd-Ost-Europa). Dabei wurde sehr deutlich: Jedes einzelne Konzept basiert auf unterschiedlichen Strukturen, ist anders ausgerichtet und sehr spezifisch, und doch umschließt sie alle vier der gemeinsame Auf- und Ausbau von Capacity Development.
Michael Rosenauer, Leiter Kompetenzcenter Wasser bei der GIZ, erläuterte abschließend im Rahmen einer Stellungnahme, wie Innovationen über Capacity Development gestärkt werden können.
Im Verlauf der anschließend von Gunda Röstel moderierten Podiumsdiskussion manifestierte sich zunehmend die Ansicht, dass Capacity Development als ein Schlüssel zur Lösung globaler Wasserprobleme ein Thema ist, über das sich nicht nur die Diskussion lohnt, sondern auch intensiver Austausch und Engagement sowohl auf fachlicher als auch auf politischer Ebene.
Qualifikation „Made in Germany“
Der zweite Veranstaltungsteil trug die Überschrift „Qualifiziert mit und in Deutschland“ und konzentrierte sich auf die 'Technischen Normen und Regelwerke als Grundlage für einen erfolgversprechenden Export' sowie auf die 'Berufliche Bildung' und 'Best-Practice-Beispiele aus der GWP-Mitgliedschaft'.
Mit den beiden letztgenannten Beiträgen wurde in faszinierender Weise wieder einmal unübersehbar deutlich, wie wichtig es für den Erfolg ist, Investitionen in Infrastruktur durch gute berufliche Aus- und Weiterbildung von Fachkräften nachhaltig abzusichern.
Christoph Büdke, GIZ, ergänzte und bestätigte diese Tatsache mit seinem Bericht über eine GIZ-Studie zur Förderung der beruflichen Bildung sowie der qualifizierten Beschäftigung im internationalen Wassersektor.
Es bleibt noch viel zu tun
Christine von Lonski (GWP-Geschäftsführerin) zog in ihrem Schlusswort als Moderatorin für den 2. CD-Day hinsichtlich Präsentationen, Referaten, Berichten, Diskussionen, Austausch, Gesprächen und Teilnehmerresonanz ein positives Resümee. Auch, wenn die Erkenntnis, dass Capacity Development im Wassersektor einen hohen Stellenwert habe, vorhanden ist, zeige sich dennoch ein hoher Bedarf in der Umsetzung der CD-Strategie. „Wir haben viele erfolgreiche Beispiele gesehen, aber es braucht eine (noch) bessere Koordinierung, um das CD-Konzept in den Zielländern einzuführen. Dafür brauchen wir eine gute Vernetzung mit lokalen Akteuren und anderen deutschen Partnern, sowie die Möglichkeit zur frühzeitigen Projektidentifikation und -entwicklung“, so von Lonski abschließend.
Die Erkenntnisse, Ideen und auch Kritikpunkte, die an diesem 2. GWP-Day Capacity Development erkennbar geworden sind, werden im entsprechenden Arbeitskreis aufgenommen, bewertet und in der weiteren Arbeit berücksichtigt.
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