Container-Terminal
Der internationale Handelsschiffverkehr, besonders der Containerverkehr, wächst rapide an. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen entsteht seit 2008 am Jadebusen der einzige tideunabhängige Tiefwasserhafen Deutschlands, der JadeWeserPort.
Grundlage für die Planung des Hafens waren umfangreiche Gutachten, welche u.a. die Wirtschaftlichkeit, Umschlag, Verkehr, Emissionen und Auswirkungen auf Mensch und Tier berücksichtigten. Durch Aufspülung wurden insgesamt 360 ha Land aus dem Meer gewonnen. Das sind 45,9 Millionen Kubikmeter Sand. Der dabei entstehende Containerterminal weist eine Fläche von 130 ha auf.
Komplexes Entwässerungssystem
Für diese riesige Fläche wurde ein komplexes Entwässerungssystem geplant, welches Ende 2010 von der Betreiberfirma Eurogate ausgeschrieben wurde. Hobas bot daraufhin eine Komplettlösung mit GFK-Rohrsystemen an. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und des zukünftigen Betriebsablaufs auf dem Terminal gab es besondere Anforderungen an das Rohrmaterial, welche Hobas GFK-Rohre erfüllen. Sie sind korrosionsbeständig und weisen zudem eine hohe chemische Beständigkeit auf. Dem salzhaltigen und betonaggressiven Seewasser widerstehen die GFK-Rohre problemlos. Die glatte Rohrinnenschicht minimiert Ablagerungen im System und somit auch die Betriebskosten. Entgegen dem Standard-EPDM-Dichtungswerkstoff wurde NBR-Material eingesetzt, um den erhöhten Anforderungen und Sicherheitsbestimmungen gerecht zu werden. Hobas erstellte zusätzlich für den Kunden hydraulische Berechnungen zur Optimierung der Fließeigenschaften der Rohre. Auch an die Statik gab es besondere Anforderungen, da durch den zukünftigen Einsatz von tonnenschweren Lifttrucks und der Reach Stacker zum Containertransport auf dem Terminal sehr hohe Druckbelastungen entstehen, die bis zu 16,9 t pro Rad erreichen. Dadurch wurden eigens statische Berechnungen für die einzelnen Bauabschnitte notwendig. Mit dem Ergebnis, dass für die verschiedenen Bereiche Rohrsteifigkeiten bis SN 16000 errechnet wurden.
Leistungsfähige Logistik
Die Belieferung der Baustelle war eine Herausforderung. Da der Hafen ein Sicherheitsbereich ist, wurde von Hobas ein komplettes Logistikkonzept erstellt. Es existierten nur bestimmte Zeitfenster, zu denen eine Belieferung möglich war. Die Fahrzeuge und Fahrer mussten außerdem vorher angemeldet werden. Zusammen mit dem Logistikkonzept erarbeitete Hobas auch ein Koordinierungskonzept für eine just-in-time Lieferung der benötigten Rohre und Sonderkonstruktionen um den reibungslosen Ablauf auf der Baustelle gewährleisten zu können.
Die technischen Vorteile, der Planungsservice sowie die Wirtschaftlichkeit des Gesamtkonzepts von Hobas überzeugten die Auftragsfirma Eurogate und die Arbeitsgemeinschaft um den Bauunternehmer Ludwig Freytag GmbH & Co. KG, so dass der Zuschlag für den Auftrag im Dezember 2010 vergeben wurde. Im Lieferumfang enthalten waren ca. 9500 m Hobas Abwasserrohre von DN300 bis DN2200 (SN5.000-SN16.000), 90 Topfschächte DN1000, DN1200 und DN1500 (SN10.000 und SN16.000) sowie 29 Tangentialschächte DN1000, DN1200, DN1400 und DN2200 (SN5.000-SN10.000).
Eile geboten – die Kanzlerin kommt
Da die Entscheidung des Auftraggebers für Hobas erst kurz vor Jahresende stattfand, kam es zu einer verkürzten Terminkette und sehr anspruchsvollen Lieferzeiten. Die Lieferung sollte zum Jahreswechsel beginnen, um die Fertigstellung der ersten Bauabschnitte zum 01.05.2011 sicherzustellen. Zu dem Zeitpunkt sollte auf dem Gelände die „Siebte nationale Maritime Konferenz in Wilhelmshaven“ mit der Teilnahme der Bundeskanzlerin stattfinden. Eile war geboten! Den kompletten ersten Abruf konnte man jedoch pünktlich am 10.01.11 auf der Baustelle bereitstellen und auch alle weiteren Lieferungen verliefen reibungslos.
Durch die örtlichen Gegebenheiten waren die Verlegebedingungen optimal. Deshalb und aufgrund des relativ geringen Gewichts der Hobas Rohre konnten die Installationszeiten reduziert werden. So wurden für die Verlegung die bereits auf der Baustelle vorhandenen Bagger genutzt. Auf schwere Autokräne konnte verzichtet werden. Im Durchschnitt wurden ca. 60 m Hobas Rohre am Tag sowie 6 Schächte pro Woche geliefert und installiert. Pünktlich nach fünf Monaten konnte das Projekt abgeschlossen werden. Die Fachkompetenz und Zuverlässigkeit von Hobas sowie die Qualität der Produkte überzeugten auf ganzer Linie.