Das Blaue vom Himmel
Preisfrage: Was macht man, wenn eine Medizin sich als unwirksam erwiesen hat? Man erhöht die Dosis. Diese besonders in der Politik „bewährte“ Maßnahme soll es einmal mehr richten: Wie die „Grüne Plakette“ in den Städten die allzu hohen Feinstaub-Belastungen reduzieren soll, soll nun eine „Blauen Plakette“ die ebenfalls deutlich zu hohe Stickoxid-Belastung bekämpfen.
Betroffen sind wieder mal Dieselfahrzeuge: Viele ältere Diesel-PKW sollen, wenn es nach dem Willen zahlreicher Umwelt-Politiker geht, Städte nicht mehr befahren dürfen; nach aktuellem Zulassungsstand würden sogar zwischen 95 % und 97 % aller zugelassenen LKW ausgesperrt – eine rasche Einführung der „Blauen Plakette“ wäre für die Versorgung der Städte ein Wahnsinn.
So hoch die Stickoxid-Belastungen sind, so vielfältig sind die Ursachen. So werden beispielsweise die Pflanzen für Bio-Kraftstoffe besonders intensiv mit Stickstoffdünger versorgt, auch die vielerorts noch gebräuchlichen Ölheizungen oder Kaminfeuer haben einen erheblichen Anteil.
Im Gegensatz dazu setzt Verkehrsminister Alexander Dobrindt auf die reguläre Weiterentwicklung der Abgasnormen, auf eine Einführung der „Blauen Plakette“ mit ausreichend Vorlauf, und auf Reparatur der Infrastruktur und Ausbau überlasteter Fernstraßen. Denn mit Autos im Dauerstau lassen sich keine Klimaziele verwirklichen.
Quelle: Destatis – Statistisches Bundesamt