Die „Königsklasse“ der Fahrzeug-Rückhaltesysteme
Betonschutzwand LT 104 von Linetech sichert wichtiges KreuzungsbauwerkDie Schiersteiner Brücke bei Wiesbaden gilt als eine der von Fahrzeugen am meisten befahrenen Übergänge über den Rhein. Jetzt gibt es zusätzlich einen Fußgänger- und Radweg, abgetrennt und sicher durch eine Schutzwand aus Beton.
Die Autobahn 643 bei Wiesbaden zählt mit täglich knapp 100.000 Fahrzeugen zu den stark frequentierten Verkehrsadern Deutschlands. Die Schiersteiner Brücke führt als Teil dieser Straße auf einer Länge von etwa 1,3 Kilometern über den Rhein, welcher als wichtigste und verkehrsreichste Wasserstraße Europas gilt. Neben den Fahrspuren für den motorisierten Verkehr gibt es dort jetzt je Fahrtrichtung auch einen Rad- und Fußgängerweg, abgetrennt von den Kraftfahrzeugen durch eine Betonschutzwand. Ende 2017 begann die Firma Wallstop GmbH & Co. KG im Rahmen des Brückenneubaus in Fahrtrichtung Mainz mit der Errichtung dieser Betonschutzwand vom Typ Linetech LT 104 für Bauwerke – eine Schutzeinrichtung mit Aufhaltestufe H4b aus der „Königsklasse“ der Fahrzeug-Rückhaltesysteme. Der Auftraggeber, die Hessen Mobil, die für das dortige Straßen- und Verkehrsmanagement ist, hatte sich für die Linetech-Betonschutzwand entschieden, da sie die Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn, auf dem Rad- und Fußgängerweg sowie auf der Wasserstraße optimal schützt. Fahrzeug-Rückhaltesysteme der höchsten Aufhaltestufe H4b werden unter anderem auf einen Anprall mit 38-Tonnen-Sattelzügen getestet. Die LT 104 überzeugte nach Herstellerangaben hierbei durch den geringen Wirkungsbereich der Klasse W3 bei gleichzeitig kompakten Systemabmessungen (Breite 54 Zentimeter, Höhe 110 Zentimeter).
Gezielte Durchleitung von Regenwasser
Punkten konnte das Linetech-System beim Auftraggeber auch durch die klare und vollflächige Trennung der Fahrbahnen für Fahrzeuge vom Rad- und Fußgängerweg. Gleichzeitig sorgen ausreichend dimensionierte Entwässerungsöffnungen für eine gezielte Durchleitung von Regenwasser. Die Längenausdehnungen der Brücke werden im Fahrzeug-Rückhaltesystem durch Linetech-Dilatationen vom Typ LT 1-4-1 sicher kompensiert. Auf der Schiersteiner Brücke wurden in jedem LT 104-Strang drei Dilatations-Elemente eingebaut. Überzeugend ist laut Hersteller auch die Dauerhaftigkeit der Betonschutzwand LT 104: Sie ist mit Bewehrung aus Edelstahl ohne Fugenverfüllung oder mit Bewehrung aus Baustahl in Verbindung mit einer dauerhaften Fugenverfüllung gemäß System Tok-Bsw von Denso erhältlich. Beim Projekt auf der A 643 entschied sich der Auftraggeber für die Baustahl-Variante mit dem neuartigen Fugensystem Tok-Bsw. Das bereits auf Langzeitwirkung von UV-Strahlung und Witterung getestete Fugensystem setzt sich aus drei aufeinander abgestimmten Komponenten zusammen: Einem Primer für die Oberflächenvorbereitung, einer abdichtenden Fugenmasse und einer resistenten „Außenhaut“ zum Schutz vor UV-Strahlung und Witterung. Diese Kombination garantiert eine sichere und langlebige Lösung ohne zeit- und kostenintensive Wartungsarbeiten und ist zudem weltweit das erste System, welches die Fugen von Betonschutzwänden dauerhaft schützt.
Reparaturen sind kaum nötig
Relevant bei der Entscheidungsfindung waren auch generelle, systembedingte Eigenschaften einer Ortbetonschutzwand. So beeinträchtigen beispielsweise Anpralle von Pkw die Schutzwirkung üblicherweise nicht. Reparaturen inklusive der hierfür erforderlichen Absperrungen sind demzufolge so gut wie nie nötig. Dieses Merkmal aller Betonschutzwände von Linetech ist nach Firmenangaben gerade für viel befahrene Strecken ein wesentliches Qualitätskriterium für die Planer und Betreiber der Verkehrswege.
Für die Firma Linetech steht bereits das nächste außergewöhnliche Projekt auf der Agenda: Denn auf der Autobahn 5 wird zwischen dem Kreuz Frankfurt und Darmstadt die Pilotstrecke „Elisa“ für über Oberleitung elektrisch betriebene Lkw installiert. Zur Absicherung des Straßenverkehrs sowie der Oberleitungsmasten wird die Streckenvariante der Schutzwand LT 104 mit Wirkungsbereich W2 auf dem Abschnitt gebaut. Die Verkehrsfreigabe ist für Ende 2018 vorgesehen.