Eine Supernova in Ortbeton
Direkt neben dem Hauptsitz der European Organisation for Astronomical Research
in the Southern Hemisphere (ESO) in Garching bei München entsteht derzeit das
ESO Supernova Planetarium und Besucherzentrum. Möglich wird das höchst
komplexe Unikat durch perfekt zugeschnittene Schalungssysteme von Doka.
Astronomie in Heidelberg sein, das ebenfalls von Bernhardt + Partner entworfen wurde. Nach Fertigstellung wird das moderne digitale Planetarium mit einem Kuppeldurchmesser von 14 Metern und einem Neigungswinkel von 23.5 Grad die größte geneigte Planetariumskuppel in Deutschland, Österreich und der Schweiz besitzen.
Einzigartige Architektur
Die Ausführung des Supernova-Projektes übernimmt die Grossmann Bau GmbH & Co. KG aus Rosenheim: Sie setzten auf die kompetente Zusammenarbeit mit den Doka-Schalungstechnikern aus der nahegelegenen Niederlassung München.
Die Herausforderungen an die Schalung für die geneigten und gleichzeitig gekrümmten Wände sind erheblich. In den unteren Takten weitet sich der Ortbetonbau nach oben hin auf, später neigen sich die Wände wieder zueinander; jeder Betoniertakt ist verschieden. Jedes Schalungselement ist ein Einzelstück: Es passt nur an einer einzigen Stelle des Bauwerks. Und alles muss just-in-time geliefert und wieder zurückgeführt werden. Die Doka-Schalungstechniker haben dazu ein wirtschaftliches Konzept entwickelt, mit 3D-Planung, Elementmontage und -demontage samt dazugehöriger Logistik.
Starke Trägerschalung
Eingesetzt werden Elementroste der Trägerschalung Top 100 tec. Ihre hochbelastbaren Komponenten WU14-Riegel und I tec 20-Träger erlauben größere Freiheitsgrade für die Platzierung der 20er Anker. In dieser Kombination nimmt die Schalung höchste Betondrücke bei geringsten Verformungen auf. Das sind beste Voraussetzungen zur exakten Herstellung der zum Teil 18,00 m hohen und bis zu 23,5° geneigten Wände, die vom Grundriss her einer liegenden Acht ähneln. Die Feinanpassung an Radien und Wandvorlagen erfolgt durch aufgesetzte Formkästen. Sie sind mit einer 8 mm starken Plexplatte belegt und sorgfältig auf einer Sparschalung verschraubt.
Präzise Elementmontage
Spezielle Gegebenheiten oder Bauwerksanforderungen sowie außergewöhnliche Formen verlangen oft individuelle Maßnahmen. So auch hier: Die gesamte Montage der außergewöhnlichen Schalungselemente erfolgt im Fertigservice der Doka-Schalungstechniker in Maisach. Westlich von München, nur 38 km von der Baustelle entfernt, werden die komplizierten Wandschalungselemente präzise hergestellt.
Ganz genau auf den Bauablauf abgestimmt erfolgt die Montage und Anlieferung just-in-time. Nach nur einer einzigen Betonage kommen die Elemente zurück zur Doka und werden dort in anderen Dimensionen für den Folgeeinsatz entsprechend umgebaut. In Summe montiert das Schalungs-Team für diese Baustelle mehr als 7.800 m² aufwändige Trägerschalung Top 100 tec.
Exakt eingemessen
Die passenden Schalungselemente sind jedoch nur der erste Ansatz. Ebenso wichtig ist die korrekte Platzierung im Gebäude. Im Gegensatz zu üblichen Bauwerken mit rechten Winkeln fällt die Orientierung hier schwer. Insofern wird jedes einzelne Schalungselement per Tachymeter eingemessen. Hierzu dienen in die Schalhaut integrierte Messpunkte. Der Tachymeter wiederum orientiert sich an einem für die gesamte Baustelle festgelegten Koordinatennetz. Zur Sicherheit wird die Platzierung vor der Betonage zweimal zusätzlich von unabhängigen Beteiligten überprüft.
Tragfähige Unterstellung
Die geneigten Wandschalungen stehen in den aufgehenden Takten stabil und sicher auf einer Unterstellungskonstruktion aus dem Traggerüst Staxo 100. Als Oberkonstruktion montierte der Doka-Fertigservice eine Bühnenebene mit 3,00 m Breite. Diese bietet der Baumannschaft uneingeschränkte Bewegungsfreiheit. Darauf wird auch die Schalung kraftschlüssig abgestellt und gegen Windangriff gesichert. Auf der Außenseite sind Schutzgitter aus dem Seitenschutzsystem XP angebracht. Sie sorgen für Sicherheit von Anfang an.
Verlässliche Zusammenarbeit
Die Bauarbeiten für das extravagante Gebäude begannen im Februar 2015. Seitdem gehen die Arbeiten gut voran. Die Eröffnung soll Mitte 2017 erfolgen. Bis dahin haben alle Baubeteiligen noch viel vor. Es sind schließlich mehr als 30.000 m³ Brutto-Rauminhalt mit höchstem Schwierigkeitsgrad herzustellen. Geschäftsführer Elias Laar von Grossmann Bau ist von der kollegialen Zusammenarbeit mit Doka ganz angetan: „Es passt einfach alles. Die Leistung ist vorbildlich und auf die Menschen die dahinter stehen ist Verlass. Hier praktizieren wir Partnerschaft auf Augenhöhe.“