Entwicklung einer einheitlichen Maschinensprache für Baumaschinen

VDMA BuB-Techniktag

In der Arbeitsgemeinschaft MiC 4.0 erarbeiteten Hersteller und Betreiber gemeinsam eine identische Interpretation von Dateninhalten, sodass Baumaschinen zukünftig mit einem einheitlichen Verständnis „kommunizieren“ können.

„Das Ziel ist, die Digitalisierung voranzutreiben – mit Hochdruck“, so der MiC 4.0 Geschäftsführer Dr. Darius Soßdorf. Der VDMA BuB-Techniktag am 21. September dokumentierte: MiC 4.0 hat sich zum Kompetenzzentrum entwickelt. Die Zwischenergebnisse der Arbeitsgruppen sind Meilensteine auf dem langen Weg zu autonom fahrenden mobilen Maschinen:

•Die Maschinenzustandsdaten sind herstellerübergreifend festgelegt.

•Die Prozessdaten wurden in einzelne Bauverfahren (Spezialtiefbohrgeräte) aufgeschlüsselt.

•In den nächsten Wochen findet das erste Anbaugeräte-Plugfest statt. Ein Rechner wird in einem Datenübertragungsprotokoll dokumentieren, ob bei einem Trägergerät und einem Anbaugerät – unabhängig von der Kombination – die Daten übereinstimmend übertragen und ankommen werden.

MiC 4.0 ist offen für alle, die an diesem Prozess mitarbeiten möchten. Komplizierte Regulierungen und Anforderungen auf nationaler, EU- und internationaler Ebene, Normung, Maschinenrichtlinie, Maschinensicherheit, Cybersecurity und Umweltgesetzgebung erfordern es, dass die Unternehmen wie auch die Verbände intensiver zusammenarbeiten.

Dies betonten gleichfalls Ralf Lüddemann, Leiter Ressort Technik bei der Leonhard Weiss GmbH & Co. KG und Dirk Siewert vom HDB, Hauptverband der Bauindustrie e.V. Sie legten den Fokus auf die Betreibersicht und damit vereinzelt den Finger in die Wunde. Die Baumaschinen müssten den Anforderungen gerecht werden, mit denen die Bauunternehmer konfrontiert sind. Dazu gehören gesetzliche Bestimmungen, Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Die Betreiber sind gezwungen, im Baumarkt wirtschaftlich und rechtssicher zu agieren. Die Maschinen und Geräte seien dabei Werkzeuge, um diese Ziele zu erreichen. Eine intensive Zusammenarbeit von OEMs und Baufirmen, so, wie sie in der Arbeitsgemeinschaft MiC 4.0 derzeit stattfindet, sei unerlässlich.

Von René Kampmeier, technischer Experte im VDMA Fachverband Baumaschinen und Baustoffanlagen, erhielten die 152 Konferenzteilnehmer ein Update zum aktuellen Stand der DIN, CEN und ISO Normung. Thomas Kraus vom VDMA Fachverband Technik, Umwelt und Nachhaltigkeit gab einen Überblick über die Änderungswünsche der Mitgliedsstaaten bei der Neufassung der Maschinenrichtline unter anderem betreffend das Erfassen neuer Technologien und Cybersecurity, die digitale Betriebsanleitung und das digitale Typenschild, Anhang IV, unvollständige Maschinen (PCM) und wesentliche Veränderungen.

Der nächste BuB-Techniktag ist für September 2022 geplant.

MiC 4.0 ist eine internationale Arbeitsgemeinschaft in Kooperation mit dem VDMA und HDB. Mitglied werden können Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Website: mic40.org
 
Haben Sie noch Fragen? Dr. Darius Soßdorf, Geschäftsführer MiC 4.0, beantwortet sie gerne:
Telefon +49 69 6603-1255, Darius.Sossdorf@vdma.org.

Der VDMA vertritt rund 3300 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung, Mittelstand und beschäftigt rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland.

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