Fachkräftemangel und kein Ende
Das Problem des Fachkräftemangels in der deutschen Bauwirtschaft können wir noch längst nicht als gelöst betrachten. Viele Ausbildungsplätze könnten in der Branche bereits nicht mehr mit qualifizierten Bewerbern besetzt werden, beklagte zum Beispiel der Hauptgeschäftsführer der Baugewerblichen Verbände NRW, Lutz Pollmann. Auf der Suche nach Fachkräften seien schon Werbeaktionen im Ausland gestartet worden, so dass etwa Jugendliche aus Spanien eine Ausbildung in deutschen Betrieben begonnen hätten.
Auf der anderen Seite gibt Manfred Purps, Vorstandsmitglied von Soka-Bau, zu bedenken, dass der Fachkräftebedarf mittelfristig allein durch Zuwanderung nicht gedeckt werden kann und auch andere Optionen genutzt werden müssten.
Mögliche Gründen für den Mangel könnten sein: die gesundheitlichen Belastungen, die Arbeitsplatzbeschaffenheit, das Einkommen, die Arbeitsplatzsicherheit, die Arbeitszeitgestaltung, Aufstieg und Weiterbildung, Werbung für die Bauberufe, die Ausbildungsbedingungen. Hier gilt es schnellstens anzusetzen.
Die konjunkturellen Rahmenbedingungen dafür sind nach wie vor gut: Das Auftragsvolumen lag im Juni 2014 mit 5,1 Mrd. Euro deutlich über dem Mittel der vergangenen 10 Jahre. Insgesamt lag die Ordertätigkeit im ersten Halbjahr um 2,9 % über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (real: + 1,4 %). Das gibt den Spielraum, auch für Nachwuchsförderung und Fachkräftewerbung finanzielle Mittel einzusetzen.
Zahl des Monats
+ 9,6 %
Im ersten Halbjahr des Jahres 2014 wurden Baugenehmigungen für rund 137.000 Wohnungen erteilt, 9,6 % mehr als im Vorjahr - im Mehrfamilienhausbau sind die Neubaugenehmigungen sogar um 12,8 % gestiegen.