Flüssigboden – ein innovatives Unternehmenskonzept für die Rhein-Main-Region

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Vor dem Hintergrund nahezu 125jähriger bzw. 60jähriger Bautradition gründeten vier erfolgreiche Bauunternehmer vor wenigen Monaten das Unternehmen Flüssigboden Rhein-Main GmbH (FBRM), Flörsheim.

Gesellschafter sind zu gleichen Teilen – je 25 Prozent – die Brüder Peter und Stefan Jökel, die in der fünften Generation seit 2001 erfolgreich die Bauunternehmung Jökel in Schlüchtern / Kinzigtal leiten, sowie Horst Küllmer und Klaus Wiegand. Sie zeichnen als Geschäftsführende Gesellschafter der Küllmer Bau GmbH & Co.KG, Wehretal, verantwortlich. Zum Geschäftsführer der Flüssigboden Rhein-Main GmbH berufen wurde Bernd Müller. Ein inzwischen abgeschlossenes Initialprojekt war die weltweit erste erdverlegte gasisolierte Höchstspannungsleitung (GIL-Trasse) im Rhein-Main-Gebiet. Im Rahmen ihres Unternehmenskonzeptes nutzt diese noch junge Gesellschaft zahlreiche innovative Patente, die dem Verfahren des RSS Flüssigbodens zugrunde liegen. Getreu dem Unternehmensmotto „Name = Konzept“, beschreibt der Begriff Flüssigboden ein Verfahren, mit dessen Hilfe jede Art von Aushub zeitweise in fließfähigen Zustand versetzt und kontrolliert wieder so fixiert werden kann, dass die bautechnisch wichtigen Eigenschaften des Ausgangsbodens weitgehend erhalten bleiben. Böden und Gesteinskörnungen nahezu aller Art werden nach ihrem Aushub und ihrer Analyse in einem Labor bedarfsgerecht nach Spezialrezepten angereichert und als Flüssigboden erneut verfüllt. Ein umweltfreundliches Wiederverwertungsverfahren, das den jüngsten Vorgaben des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes voll entspricht. Der Mischprozess erfolgt mit einer eigens zu diesem Zweck entwickelten technischen mobilen oder stationären Kompaktanlage. Dieses innovative Verfüllverfahren revolutioniert bisher praktizierte, konventionelle Baupraktiken. Bis zu 400 Kubikmeter können pro Tag auf diese Weise die Umwelt und Ressourcen schonend wiederverwertet werden. Der Flüssigboden ist selbstverdichtend, so dass Verdichtungsschäden wie bei klassischen Verfahren nicht entstehen können.


Ressourcen- und damit umweltschonende Wiederverwertung

„Mit dieser nahezu wettbewerbslosen Produktinnovation im Ballungszentrum Rhein-Main sprechen wir in erster Linie Kommunen, Stadtwerke sowie alle Institutionen der Öffentlichen Hand, Versorgungsunternehmen sowie Bauunternehmer des Hoch- und Tiefbaus im Einzugsgebiet Frankfurt, Wiesbaden, Mainz und Darmstadt an,“ erläutern die Brüder Jökel das Unternehmenskonzept. Und Horst Küllmer ergänzt: Die ressourcen- und damit umweltschonende Wiederverwertung vorgegebener Böden sorgt dafür, dass die Gewinnung eines Wertstoffs aus einem per se nahezu wertlosen Produkt nicht nur zur gezielten Abfallvermeidung und Schonung von Deponiekapazität, sondern darüber hinaus auch zur Reduzierung von C02-Ausstoß durch verringerte Transportwege beiträgt.“ Alle Arbeitsvorgänge wie Aushub, Produktveredelung und erneute Verfüllung können – so die Unternehmer – nach einer passgenauen Analyse der Bodenzusammensetzung mit einer mobilen Kompaktanlage vor Ort auf der jeweiligen Baustelle stattfinden. „Mittel- bis langfristig planen wir die Schaffung von drei stationären Standorten im Rhein-Main-Gebiet“, so Klaus Wiegand.

Die kurz- und mittelfristigen Unternehmensziele des sieben Monate jungen und aktiv fünf Monate tätigen Unternehmens beinhalten eine branchenübergreifende Kundengewinnung durch konsequente Direktvermarktung und – damit eng verbunden – die Sicherung der Liquidität einer von Banken unabhängigen Unternehmensführung. Nach der Geschäftsaufnahme im November des vergangenen Jahres wurde für 2009 ein noch bescheidener Umsatz von 100.000 Euro erzielt. „Doch ist es unser Ziel für das laufende Jahr, die Eine-Million-Euro-Grenze zu „knacken“, beschreibt Geschäftsführer Bernd Müller das Umsatzziel für 2010. Und so abwegig scheint das nicht, denn bis Ende April seien von diesen Plänen bereits 40 Prozent realisiert worden. Übrigens: Mit ihrem noch sehr jungen Konzept bewarben sich Peter und Stefan Jökel Anfang dieses Jahres um den hessischen Förderpreis „Innovative Jungingenieure 2010“ und belegten auf Anhieb den 4. Platz. Nach ihrer Motivation für diese Unternehmensgründung befragt, antworteten die Brüder Jökel deckungsgleich mit den Aussagen von Horst Küllmer und Klaus Wiegand: „Zum einen wollten wir mit dieser Maßnahme die Expansion unserer eigenen unternehmerischen Kompetenz betreiben und eine Risikostreuung durch Diversifizierung bewirken, indem wir einen Wandel von produktrelevanter Tradition hin zu revolutionärer Innovation vollziehen. Und zum anderen mit diesem modernen sowie innovativen Verfahren einen engagierten und persönlichen Beitrag zur Schonung der Umwelt leisten.“

Der in letzter Konsequenz für den Erfolg des Unternehmens zuständige Geschäftsführer Bernd Müller erkennt nicht zuletzt „ein gigantisches Marktpotenzial im Hoch- und Tiefbau, und zwar überall dort, wo gebaut und Verfüllbaustoffe gebraucht werden. Von der unternehmerischen Herausforderung, die sich durch diese Unternehmensgründung auch mir persönlich erschließt, ganz zu schweigen.“ n

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