Flughafenbau in Abu Dhabi
Der Wirtschafts- und Tourismusstandort Abu Dhabi soll bis in das Jahr 2030 deutlich ausgebaut werden. Hierzu gehört auch die drastische Erweiterung (neues
Flughafengebäude) des Abu Dhabi International Airports.
Der „Midfield Terminal Complex“ liegt, wie sein Name schon sagt, zwischen zwei Start- und Landebahnen. Er soll eine Kapazität von 27 bis 40 Millionen Passagieren pro Jahr erreichen. Das Terminal wird zwischen 630.000 m² und 702.000 m² groß sein; hinzu kommen etwa 800.000 m² an weiteren Gebäuden, einschließlich der Abfertigung für Frachtmaschinen.
Das Projekt
Im Juni 2012 wurde der Vertrag zum Bau eines modernen Flughafengebäudes unterzeichnet zwischen der Abu Dhabi Airports Company und einem Joint Venture aus den Firmen TAV, CCC und Arabtec (Abu Dhabi). Der Auftrag hat ein Volumen von 10,8 Milliarden AED (ca. 2,2 Milliarden Euro). Die Eröffnung soll im Jahre 2017 stattfinden. Die Bauzeit soll vier Jahre betragen, gefolgt von einer neunmonatigen Phase der Probeläufe. Insgesamt wird es Piers für 65 Flugzeuge geben, selbst für den großen Airbus A-380.
Die Baustelle
Der Flughafen liegt nur etwa sieben Kilometer Luftlinie vom Stadtzentrum Abu Dhabi entfernt. Schon im Jahre 2010 begannen die Erdbauarbeiten auf dem ca. 15 km² großen Gelände. Es besteht größtenteils aus nicht tragfähigen quartären äolischen Sanden; der Grundwasserspiegel liegt mit 8,0 m unter Geländeoberkante für die Bauarbeiten unproblematisch tief.
Basis aller Architektur: Die Fundamente
In der ersten Bauphase wird alles vorbereitet, damit die sichtbaren Gebäudeteile errichtet werden können. Hierzu gehören Bodenaushub, -verbesserungen, -verdichtungen und vor allem eine beinahe unübersehbare Anzahl an Fundamenten – es sind 1.860 Stück!
So gut wie alle Fundamente sind Tiefgründungen mit Bohrpfählen mit 60 bis 100 cm Durchmesser und bis zu 25 m Tiefe. Die „Köpfe“ dieser Pfähle sind mehrere Meter hohe, breite und tiefe Betonblöcke verschiedener Formen und Größen. Ein Pfeilerkopf überspannt meist 2 – 10 Enden der Bohrpfähle und kann bis 22 m lang sein.
Alleine für diese Pfahlköpfe werden 153.410 Tonnen Beton verarbeitet; in den Fundamenten stecken 23.604 Tonnen Stahl.
Die Bauzeit für die Pfahlköpfe wurde mit 10 Monaten angesetzt; Probleme in diesem wichtigen Bereich hätten die gesamte Bauausführung verzögert und die Kosten steigen lassen.
Tatsächlich wurden diese Aufgaben in nur 8 Monaten erledigt. Wie war das möglich?
Die Raster/GE-Universalschalung
Von Paschal Concrete Forms Co. W.L.L. (Bahrain) wurde zum Anfertigen der 1.500 Pfahlköpfe die Raster/GE-Universalschalung geliefert. Ebenso wurden hier die Schalpläne erstellt. Die Baustellenteams wurden vor Ort in die leichte Bedienung der Betonschalung eingewiesen. Obwohl die Schalung auf 1 cm genau an die erforderliche Architektur angepasst werden kann, waren 5-cm-Schritte für die Fundamente ausreichend. So konnte die Schalung für 16 verschiedene Typen an Fundamenten (wobei sich Breite, Länge, Höhe und Winkel unterscheiden konnten) schnell und problemlos aufgestellt werden. Aufwändige bauseitige Restmaßausgleiche entfielen.
Die Raster hat eine 15 mm starke, 11-schichtige nagelbare Schalhaut aus nachhaltig angebautem finnischem Birkensperrholz. Der Rahmen besteht aus einem robusten, hochwertigen Stahlgitterrahmen, der leicht zu reinigen und sehr reparaturfreundlich ist. Das geringe Gewicht der einzelnen Elemente war dazu geeignet, die Raster auch als Handschalung einzusetzen, denn ein Mobilkran stand nicht immer nur Verfügung.